Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

https://www.ksta.de/koeln/muelheim/einsatz-in-koeln-holweide-mann-fuerchtet--sich-mit-coronavirus-angesteckt-zu-haben-36308420

Ob nun infiziert oder nicht, aber die Reaktion ist - sagen wir mal - doch so typisch deutsch...
Fahrlässig.

@koef3

Meinst du die Reaktion der Rettungskräfte ist fahrlässig?
Wenn ja stimme ich dir zu.

Jedoch entschieden sich die Rettungskräfte, den Mann nicht in eine Klinik zu bringen. Dies soll in Absprache mit dem Gesundheitsamt geschehen sein, weil das Robert-Koch-Institut (RKI) die Lombardei noch nicht als Risikogebiet ausgewiesen hat.

Ich habe das Gefühl unser Gesundheitsamt geht damit ein wenig zu lässig um, damit keine Panik ausbricht. In der würde dann auffallen, dass unsere Ärzte und Krankenhäuser bei einer Epidemie völlig überlastet wären.

koef3 schrieb:Ob nun infiziert oder nicht, aber die Reaktion ist - sagen wir mal - doch so typisch deutsch...
Fahrlässig.

ja, genau, das ist wie bei dieser Ärztin aus UK - sie kann nichts machen, weil es ja kein offizielles "Risikogebiet" ist ... es fehlen einem echt ein bisschen die Worte (man erinnere sich, wie rasch die Fallzahlen gestiegen sind und weiter steigen)

Freki2.0 schrieb:Meinst du die Reaktion der Rettungskräfte ist fahrlässig?

Genau.
Die Verlegung ins Krankenhaus und der Test auf SARS-CoV-2 wäre da eigentlich notwendig gewesen.
Die Schilderungen der Reisegeschichte (Besuch in Lombardei) sollten schon Warnung genug sein.

Da hilft auch ein ständig stotternder Spahn nicht mehr, der in gewohntem Corporate Speech meint, es wäre alles gut, alles unter Kontrolle und man sei gut vorbereitet.
Die gefühlte Sicherheit ist halt nicht mehr gegeben, zumindest bei mir. Rational gesehen ist der Virus in der Tat nicht so gefährlich, wie manche darstellen, aber viele fühlen sich halt im Stich gelassen, gerade vom RKI und der Regierung. Maßnahmen wie Grenzen schließen und Kontrollen sowie häufigere Tests dienen eben auch dazu, die Bevölkerung zu beruhigen und das Gefühl einer effektiven Hilfe zu vermitteln.

Und in Italien gibt es Hamsterkäufe, weil offenbar der Informationspolitik der Behörden nicht getraut wird...

Freki2.0 schrieb:In der würde dann auffallen, dass unsere Ärzte und Krankenhäuser bei einer Epidemie völlig überlastet wären.

Das wäre aber bei jedem Gesundheitssystem der Fall.

koef3 schrieb:Auf Welt aktuell Live PK Bundesgesundheitsministerium.

Lt. dem Direktor des RKI, sei die Versorgung der in Quarantäne gestellten Bewohner in China "nach eigenem Kenntnisstand gelungen".

Na dann.

Oh Mist, die hab ich jetzt verpasst ... hast du mal einen Link zum Nachsehen? ;) Danke.

AliceT schrieb:Oh Mist, die hab ich jetzt verpasst ... hast du mal einen Link zum Nachsehen?

Auf Anhieb kein Video gefunden. Vielleicht kommt es später noch.

Aber das hier immerhin: https://www.welt.de/vermischtes/live205334991/Coronavirus-als-Pandemie-Es-ist-besser-ehrlich-zu-sein-und-es-zu-sagen.html

AliceT schrieb: ... es fehlen einem echt ein bisschen die Worte

Geht mir ähnlich. Die Informationspolitik ist dürftig und langsam. Es wird nicht schnell genug reagiert. RKI will im Laufe des Tages eine neue Risikobewertung veröffentlichen. Ich denke, man wartet die ersten SARS-CoV-2-Tests ab.

Traurig ist es, dass man in anderen Ländern wie UK viel schneller, gezielter und präziser informiert als hier.

Freki2.0 schrieb:Meinst du die Reaktion der Rettungskräfte ist fahrlässig?
Wenn ja stimme ich dir zu.

Die Rettungskräfte haben sich korrekt verhalten. Sie sind weisungsgebunden, haben sich beim RKI als zentrale Stelle informiert und Rücksprache gehalten. Viel mehr können sie nicht tun.

koef3 schrieb:Das wäre aber bei jedem Gesundheitssystem der Fall.

Wie das? Spahn sagt doch, wir haben alles im Griff. Die Ärzte, die ich kenne sind alle ziemlich sauer und fühlen sich schlecht vorbereitet und von der Politik im Stich gelassen.

koef3 schrieb:Das wäre aber bei jedem Gesundheitssystem der Fall.

Dann darf sich aber Herr Spahn nicht anmaßen zu sagen, dass wir gut vorbereitet sind. In vielen Krankenhäuser geht jetzt schon das Personal auf dem Zahnfleisch. Bei der Übertragungsrate wäre es sinnvoll stärker zu reagieren.
Wenn es wirklich der Fall sein sollte dass einige Menschen in Deutschland zu spät oder falsch behandelt werden, sollte Spahn zurücktreten.

inquest schrieb:Spahn sagt doch, wir haben alles im Griff.

Ich pfeif auf die deutschen Politiker. Können sagen was sie wollen. Da bin ich ehrlich. Spahn wirkte bei der PK eben so, als musste er gezwungenermaßen diesen Termin runterreißen, als wäre ihm nichts wirklich daran gelegen, für die besorgten Bürger da zu sein.

Prüft Informationen, lernt was über Krankheiten und Viren, bereitet euch angemessen (!) vor (nix "preppern") und macht euch nicht verrückt.

@Freki2.0
Eben. Spahn ist am Ende einer dieser generischen 0815-Standard-Politiker, der zuvorderst an sich selbst interessiert ist.
Die PK hat es gezeigt.
Und diese Aussagen werden dem noch auf die Füße fallen. Das Gesundheitssystem in D ist schon sehr gut, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber ich kenne auch die Seite der Ärzte und des Fachpersonals, wo - wie Du schon schriebst - die Ressourcen z.T. schlicht erschöpft sind. Wichtig aber auch - es ist nicht überall der Fall. Momentan wird ja so getan, als würden ALLE Mediziner auf der letzten Rille laufen...

koef3 schrieb:Prüft Informationen, lernt was über Krankheiten und Viren, bereitet euch angemessen (!) vor (nix "preppern") und macht euch nicht verrückt.

Ab wann gilt "preppern" eigentlich als verrückt und VT´lerisch?
Ich mein wenn jeder für eine Woche Lebensmittel zuhause hat und dann bei einer hohen Ansteckungsgefahr nicht jeden Tag einkaufen gehen muss um Abends was aufn Tisch zu haben, ist doch allen geholfen und keiner erleidet einen Schaden dadurch.

Ich werde weder Masken tragen noch meine Hände tausendmal desinfizieren während der Reise. Wie hoch wohl die Wahrscheinlichkeit ist das ich mich anstecke? Flughafen, Flugzeug,Hotel ,Buffet und und und . Wenns passiert dann passierts. Werde hier berichten .Ich meine ist die Grippe nicht schlimmer? Und würden die Medien sich auf die Grippe fokussieren und es so aufputschen wäre es nicht noch krasser? Ich meine ist die Angst vor dem Virus wirklich berechtigt?

Freki2.0 schrieb:Ab wann gilt "preppern" eigentlich als verrückt und VT´lerisch?

Trinkwassertanks, zig Gas-Kartuschen, Notstromaggregat, Waffen, Wasserfilter, Nahrung für 1-3 Monate, abriegeln des eigenen Wohnumfelds...

Ich habe Nahrung für 2 Wochen, und Getränke für eine Woche plus Leitungswasser für eine weitere Woche. Dazu grundsätzliche Dinge wie Hausapotheke und Desinfektionsmittel. Muss reichen.

koef3 schrieb:weil offenbar der Informationspolitik der Behörden nicht getraut wird...

darin sehe ich einer der Hauptgefahren... nicht nur auf Informationsebene sondern generell: geht das Vetrauen der Bevölkerung in die Regierung verloren ändert das die Stimmung und das Verhalten in eine wirtschaftlich und finanzsystemtechnisch sehr ungute Richtung die man gerade im Moment nun wirklich nicht gebrauchen kann.

Freki2.0 schrieb:Ab wann gilt "preppern" eigentlich als verrückt und VT´lerisch?

https://www.bbk.bund.de/DE/Ratgeber/VorsorgefuerdenKat-fall/Pers-Notfallvorsorge/Lebensmittel/lebensmittel_node.html (Archiv-Version vom 26.02.2020)

also Vorrat für 10 Tage sollte normal sein. Ich komme mind. drei Monate hin, aber das ist Hobby ;)

koef3 schrieb:Trinkwassertanks, zig Gas-Kartuschen, Notstromaggregat, Waffen, Wasserfilter, Nahrung für 1-3 Monate, abriegeln des eigenen Wohnumfelds...

Nimm Notstromaggregat raus und ich bin voll bei dir.
So ein Ding kann nie Schaden. Unabhängig jetzt von dem Virus kann der Strom auch an normalen Tagen ausfallen und dann geht keine Heizung mehr und nichts. ;)

@back_again

Danke für den Link!

Freki2.0 schrieb:So ein Ding kann nie Schaden. Unabhängig jetzt von dem Virus kann der Strom auch an normalen Tagen ausfallen und dann geht keine Heizung mehr und nichts.

Ok, mein letzter Stromausfall ist mind. 10 Jahre her (2006 glaub ich) und ich arbeite bei nem Energieversorger und kenne die lokale (extrem gute) Infrastruktur, das mag auch ein Grund sein, warum ich den mit reingenommen habe ^^

Aber grundsätzlich hast du recht.

Freki2.0 schrieb:Unabhängig jetzt von dem Virus kann der Strom auch an normalen Tagen ausfallen und dann geht keine Heizung mehr und nichts. ;)

hab ein Aggregat und hatte so einige Stromausfälle die letzten Jahre, aber war immer zu faul das Teil deswegen an zu schmeißen :D Kerzen & Holzofen zum zubereiten des gefriergetrockneten Boeuf Stroganoff waren vollkommen ausreichend für den Seelenfrieden von Frauchen & mir ;)

Notstromaggregate bringen nicht viel... was soll man damit machen? Noch mal 10 St. die Kühltruhe mit Strom versorgen bis der Tank leer ist? Eher das letzte was man braucht.

Freki2.0 schrieb:Dann darf sich aber Herr Spahn nicht anmaßen zu sagen, dass wir gut vorbereitet sind. In vielen Krankenhäuser geht jetzt schon das Personal auf dem Zahnfleisch. Bei der Übertragungsrate wäre es sinnvoll stärker zu reagieren.

Ja, das finde ich eben auch! Man sollte JETZT anfangen zu testen, damit nimmt man den Menschen auch die Angst. Es ist in den meisten Fällen sicher eine Grippe, aber wenn, dann kann man den Fall isolieren, das geht ja auch zuhause, wenn die Person nicht ernsthaft erkrankt. Aber wenn man es nicht macht, und dieser Patient setzt sich dann weiter in seine Meetings, hustet in der knallvollen S-Bahn seinen Sitznachbarn an etc., dann haben wir ganz bald ein richtig großes Problem!
Bei den Starnberger Fällen war es ja auch so, dass die erkrankte Chinesin mehrere Mitarbeiter infiziert hat. und da hatte man noch Glück, dass sie nicht mit der überfüllten Münchner S-Bahn sonstwohin gefahren ist, sondern sich in einem recht überschaubaren Rahmen bewegt hat.
Außerdem, wenn man sich erinnert, wie die Ärzte in Wuhan teilweise gearbeitet haben - Schichten ohne Ende geschoben, in Schutzkleidung geschlafen, immer nur ein paar Stunden, Windeln (!) angelegt, damit sie besser arbeiten müssen und die Zeit nicht draufgeht bei Toilettengängen für das An- und Ausziehen des Schutzanzuges ... das ist doch in Deutschland (zum Glück) undenkbar.

Aber, die andere Frage ist ja, was macht man denn wirklich in einer ähnlichen Situation? Die Klinikärzte arbeiten doch jetzt schon, unter normalen Bedingungen am Limit. In China hat man einfach Ärzte zwangsverpflichtet, aus anderen Regionen abgezogen, das ist doch hier ebenfalls undenkbar.

Ich empfinde diese Aussage "wir sind gut vorbereitet" ziemlich dreist, und, wenn es wirklich so wäre, dann würde ich mir Antworten wünschen, auf genau diese Fragen.

AliceT schrieb:wenn es wirklich so wäre, dann würde ich mir Antworten wünschen, auf genau diese Fragen.

Die wünsche ich mir auch.
Andererseits... Grundregeln der Hygiene beachten, Menschenansammlungen und persönliche Nähe meiden, das sollte schon einen guten Basisschutz bieten.

Allerdings, wenn ich so überlege... was soll Spahn denn auch sonst sagen? Wenn er ehrlicherweise meint, dass das Gesundheitssystem bei einer Epidemie kollabieren würde und man im Grunde kaum vorbereitet ist, wären die Leute noch panischer als ohnehin schon...

Schaut mal hier, es gibt gleich eine Live-Update der WHO:

Coronavirus outbreak: WHO says "too early" to call COVID-19 a pandemic | FULL

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@back_again

back_again schrieb:Notstromaggregate bringen nicht viel... was soll man damit machen? Noch mal 10 St. die Kühltruhe mit Strom versorgen bis der Tank leer ist? Eher das letzte was man braucht.

Ziemlich engstirnig ;)

Also wenn ich mir ein Dieselaggregat besorge, dann kann das mit meinem 5000l Heizöltank im Keller schon eine Weile laufen denke ich.
Damit könnte ich dann auch gleich unseren Heizkessel mit Steuerspannung und Spannung für den Brenner versorgen.

Also im Falle eines Stromausfalls bei Aussentemperaturen von -10 Grad muss ich nicht zuhause zittern und mich vor eine Kerze kauern. Wie sieht es bei dir aus?