Klarnamenpflicht im Netz
15.01.2020 um 10:45Aber bitte ......keine politischen "Ausschweifungen". Dafür gibt es andere threats.
Tuidamo schrieb:Ich bin aber überzeugt , daß es mehr Vorteile bringt.Die Konsequenz wäre eine Ganztagesschule für alle und vermutlich auch mit der Folge, dass individuelle Bedürfnisse eher hinten runter fallen. Es sei denn, wir reden von Klassengrößen im einstelligen oder sehr kleinen zweistelligen Bereich. Das muss man dann halt bezahlen.
Fennek schrieb:Ich hab das gesehen und war echt schockiert darüber, wie leichtsinnig die Bürger sowas mit offenen Armen empfangen. Aber sowas kann man wohl mit gezielter Erziehung durch den Staat und reichlich Propaganda ziemlich gut erreichen. Man muss die Bevölkerung nur lange genug indoktrinieren und an Dissidenten ein paar Exempel statuieren und schon züchtet man sich seine hörige Masse.Genau das ist das Problem.
Tuidamo schrieb:Aber bitte ......keine politischen "Ausschweifungen".Wenn die Klarnamen-Pflicht kein politisches Thema ist, was ist sie dann? Ein Fall für den Unterhaltungsteil?
kleinundgrün schrieb:Das muss man dann halt bezahlen.Es wäre immer noch günstiger in professionelle freiberufliche Psychotherapeuten im Kindesschulalter zu investieren als später in Arbeitskräfte mit psychologischen Störungen,die Fehlzeiten aufgrund psychosomatischer Störungen wächst rapide.Zu den Mehrkosten kämen noch Einrichtungen ( Kliniken)+therapeutisches Fachpersonal + Verwaltungsapparates hinzu.
Und "Erziehung durch den Staat" hat in der Vergangenheit selten was Gutes heraus gebracht.
Das klingt gut, ist aber in der Realität kaum umsetzbar. Und nicht zuletzt: Selbst wenn es funktionieren würde, die "Früchte" würden doch erst in Jahrzehnten geerntet. Was machen wir mit den Leuten 20+, die ja auch im Netz unterwegs sind?
Doors schrieb:Wenn die Klarnamen-Pflicht kein politisches Thema ist, was ist sie dann? Ein Fall für den Unterhaltungsteil?Klarnamen und dein Vid von Panzer...man kanns auch übertreiben.
Fennek schrieb:Es gibt aber Mittel und Wege die IP so zu verschleiern, dass man es nicht mehr auf den Nutzer zurückverfolgen kann. Solche Mittel und Wege nutzen z.B. Dissidenten und Whistleblower in totalitären Regimes um Informationen verbreiten zu können, ohne gleich Angst um ihre Leben haben zu müssen.es gibt hacker die neue Verschleierungswege finden werden.
Genau so wie es ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Verbrechern und Ermittlungsbehörden ist, so ist es auch ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Whistleblowern und Geheimdiensten.
Tuidamo schrieb:Vid von Panzersondern behandelt das Tian’anmen-Massaker. Dort wurde ein Studentenprotest von der Regierung mit Panzern und Soldaten brutal niedergeschlagen wurde und hat ca. 2600 Leben (laut chinesischem Roten Kreuz, Amnesty International geht von mehr aus) gekostet. DAS ist das Paradebeispiel was passiert, wenn man den Staat machen lässt und man kann quasi nicht über das Thema Überwachungsmethoden diskutieren, ohne auch das Tian'anmen-Massaker zu erwähnen. Es soll für alle Ewigkeit ein Mahnmal sein, wie totalitäre Regierungen mit ihrem Volk umgehen.
ockham schrieb:es gibt hacker die neue Verschleierungswege finden werden.Natürlich wird es die geben. Und die Verschleierungen werden auch wieder geknackt werden. Sollte nur zeigen, dass das Argument "wir haben ja schon die IP" wohl die wenigsten beeindrucken wird. Wenn es den Behörden reichen würde und es so einfach wär, würden sie das wohl effizienter nutzen. Übrigens kommen die Verschlüsselungen meist selten von Hackern. Die suchen eher die Schwachstellen darin.
Tuidamo schrieb:Es wäre immer noch günstiger in professionelle freiberufliche Psychotherapeuten im Kindesschulalter zu investieren als später in Arbeitskräfte mit psychologischen Störungen,die Fehlzeiten aufgrund psychosomatischer Störungen wächst rapide.Zu den Mehrkosten kämen noch Einrichtungen ( Kliniken)+therapeutisches Fachpersonal + Verwaltungsapparates hinzu.Ich denke nicht, dass man das so rechnen kann (vom "rechnen sollte" mal abgesehen). Solche medizinischen Ressourcen benötigt man auch in dem Fall weiterhin und es würde nur ein Teil der Behandlungen weg fallen.
Tuidamo schrieb:Diese Leute müssen doch schon heute vermehrt die Hilfe von Psychotherapeuten und Psychologen in Anspruch nehmenVermehrt wozu? Und was sind die Gründe? Wie viel davon geht auf Ursache zurück, die bei anderer Erziehung vermieden worden wären?
kleinundgrün schrieb:Und was sind die Gründe? Wie viel davon geht auf Ursache zurück, die bei anderer Erziehung vermieden worden wären?Und die Frage: Wie viel davon geht wirklich auf Cybermobbing zurück bzw. wären durch eine Klarnamenpflicht verhindert worden. Cybermobbing setzt ja nicht unbedingt anonymität vorraus. Beim RL Mobbing schreckt man ja auch nicht davor zurück, weil das Opfer einen ja erkennt. Genau so hab ich schon viele Cybermobbing Fälle gesehen, in denen mit Klarnamen gemobbt wurde.
[WDR:]Sind die gestiegenen Zahlen auch eine Folge der Änderung des Psychotherapeutengesetzes, nach der man einen Psychologen ohne Überweisung vom Arzt direkt aufsuchen kann?
Andreas Pichler: Die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen führt zu einer erhöhten Inanspruchnahme. Früher waren psychische Krankheiten teilweise nicht bekannt, aber auf Krankmeldungen auch nicht gerne gesehen. Die Änderung des Psychotherapeutengesetzes spielt da auch eine Rolle.
[WDR:]Ist Mobbing in der Arbeitswelt ein großes Problem? Oder sind es gestiegene Belastungen und Arbeitsverdichtung? Spielt die Angst um den Job eine Rolle?https://www1.wdr.de/wissen/mensch/arbeit-fehlzeiten-psychische-erkrankungen-100.html (Archiv-Version vom 02.04.2018)
Andreas Pichler: Mobbing taucht kaum mehr auf. In der Erwachsenenwelt spielt das keine große Rolle. Cyber-Mobbing oder Mobbing an Schulen, ist für Kinder und Jugendliche ein großes Problem. Die Angst um den Job kommt bei mir in der Praxis nicht so vor; die Leute wissen um ihren Kündigungsschutz während der AU-Zeit. Die wenigsten kommen mit konkreter Kündigungsangst, mehr mit Belastungen aus dem 'normalen' Arbeitsleben heraus. Das reicht offensichtlich schon aus.
kleinundgrün schrieb:Und "Erziehung durch den Staat" hat in der Vergangenheit selten was Gutes heraus gebracht.Ist nicht auch das hiesige Schulsystem so strukturiert, dass es quasi eine "Erziehung durch den Staat" darstellt? Wird denn der Lernstoff nicht durch die Politik vorgegeben? (ich bin diesbezüglich nicht so richtig auf dem Laufenden muss ich zugeben, korrigiert mich also bitte, wenn ich das falsch sehe)
Fennek schrieb:Man muss die Bevölkerung nur lange genug indoktrinieren und an Dissidenten ein paar Exempel statuieren und schon züchtet man sich seine hörige Masse.
kleinundgrün schrieb:Genau das ist das Problem.Der staat "züchtet" Widerspruch schon im Keim weg. Das kann nicht gut aus gehen.
CMO schrieb:Ich äußere mich normalerweise nicht zu politischen Themen. Aber das was Wolfgang Schäuble da wieder zum Besten gegeben hat ist für meine Begriffe ein derart unverschämter Eingriff gegen die bürgerliche FreiheitDas sehe ich alles genau so.
Optimist schrieb:Ist nicht auch das hiesige Schulsystem so strukturiert, dass es quasi eine "Erziehung durch den Staat" darstellt? Wird denn der Lernstoff nicht durch die Politik vorgegeben? (ich bin diesbezüglich nicht so richtig auf dem Laufenden muss ich zugeben, korrigiert mich also bitte, wenn ich das falsch sehe)Unterricht basiert auf den Menschenrechtserklärungen der Vereinten Nationen, dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der Landesverfassung der jeweiligen Bundesländer. Die Konzeption des Lehrplanes folgt dabei wesentlich den anerkannten sittlichen Werten und Forderungen christlicher und humanistischer Ethik der besagt, daß die öffentlichen Grund-, Haupt- und Sonderschulen als christliche Gemeinschaftsschulen zu führen sind.
Tuidamo schrieb:als christliche Gemeinschaftsschulen zu führen sind.Die Vertretung der Schülerinnen und Schüler in Rheinland-Pfalz (LSV) fordert eine Änderung der Landesverfassung, die Schulen als "christliche Gemeinschaftsschulen" bestimmt.
"In einer pluralistischen Gesellschaft mit säkularem Staat kann es nicht sein, dass öffentliche, staatliche Schulen per se christlich sind",https://www.sueddeutsche.de/bildung/bildung-mainz-schulen-ohne-bekenntnis-schueler-wollen-verfassung-aendern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191114-99-730368
Tuidamo schrieb:...Die Konzeption des Lehrplanes folgt dabei wesentlich den anerkannten sittlichen Werten und Forderungen christlicher und humanistischer Ethik der besagt, daß die öffentlichen Grund-, Haupt- und Sonderschulen als christliche Gemeinschaftsschulen zu führen sind.Klar, die ganze Welt soll sich nach Werten von "stockkonservativen Betonköpfen" richten.
Dies sind doch Werte , auf denen aufzubauen ist. Was soll hierbei jetzt negativ sein?
Optimist schrieb:Ist nicht auch das hiesige Schulsystem so strukturiert, dass es quasi eine "Erziehung durch den Staat" darstellt?Nein. Die Erziehung findet primär durch das Elternhaus statt. Außer ggf. in Ganztagesbetreuungen etc.
Optimist schrieb:Wird denn der Lernstoff nicht durch die Politik vorgegeben?Ja, der Lernstoff. Aber das ist eben die primäre Aufgabe der Schule hierzulande. Die Wissens- und Bildungsvermittlung. Nicht aber die soziale Erziehung.
Optimist schrieb:Der Staat hätte schon gerne bissel mehr KontrolleNa ja, der Staat sind wir alle.
Optimist schrieb:Der Staat hätte schon gerne bissel mehr Kontrolle
kleinundgrün schrieb:Na ja, der Staat sind wir alle.ja stimmt. Das hatte ich etwas falsch ausgedrückt.