skagerak schrieb:Ja okay, ist aber denn das generelle Voruteil, weshalb es als para(abseits)phil eingestuft wird. Also nicht Gesellschaftsnorm.
Es heißt ja nicht aufgrund von Vorurteilen Paraphilie, sondern um eine Praxis außerhalb der Norm einzuordnen, wie du sagst, was wiederum kein Anlass dafür ist, jemanden zu verurteilen. Werden diesen Personen aufgrunddessen negative, haltlose Charktereigenschaften zugesprochen, werden sie deshalb aus der Gesellschaft ausgeschlossen, so ist das vorurteilig und intolerant. Darunter fallen die von mir aufgelisteten Punkte.
Die Gesellschaft ist da noch nicht an dem Punkt angelangt, an dem es überwiegend heißt "who cares, juckt mich doch nicht". Kein Wunder, ist ja auch noch nicht solange her, dass das überhaupt mal thematisiert wird, neben vielen anderen Paraphilien. Soll jedenfalls gar nicht so rar sein, wie man glaubt. Wieso kennt denn dann eigentlich kaum jemand eine_n Koprophile_n persönlich? Weil halt ein absolutes No-Go, niemand hat Lust, sich anzuvertrauen und anschließend Ablehnung zu erfahren, gar sich mit gezielter Verleumdung oder Hetze konfrontiert zu sehen. Menschen machen andere aufgrund von viel gewöhnlicheren Zwischenfällen fertig. Ich kann die Furcht, offen damit umzugehen, wenn auch nur gegenüber dem allerengsten Freund, schon gut verstehen, selbst bei Fetischen wie BDSM.
skagerak schrieb:Alles andere ist ja nur subjektives Empfinden, dass man es widerlich findet halt.
Das sehe ich nicht so.
Angemerkt sei noch: Es gibt eine Form der Essstörung, die unter dem Picca-Syndrom fällt, in der Menschen anfangen Kot zu essen. Nennt sich Koprophagie, die aber von der Koprophilie zu trennen ist. Betroffene tun das nicht aus Lustgewinn, sondern u.A. aus einer Zwangsstörung heraus.
skagerak schrieb:Was wäre z.B. wenn man einem Kind niemals beibringen würde, dass Kacke ja absolut eklig ist? Es würde es sicherlich nicht essen oder so, weil´s nicht schmelct und unbekömmlich ist (denke ich mal), aber es hätte ein ganz anderes Verhältnis dazu, eines für ihm normales, und für uns abseitiges, würde ich mal behaupten.
Lustigerweise essen die meisten Kinder laut Freud bis zum 3. Lebensjahr einmal ihren Kot. Sie sollen Kot an sich wohl nicht schlimm finden. Dennoch ist der Ekel vor Kot nicht bloß anerzogen, sondern natürlicherweise auch wichtig für unser Immunsystem. Fakt ist, dass Kinder von kleinauf beigebracht bekommen: Kot ist bah. Hält Erwachsene aber dennoch nicht davon ab, diesen Fetisch zu entwickeln. Die werden das wahrscheinlich nicht von ihren Eltern aufgeschnappt haben..