Was ist mit der Menschheit los, woher kommt all die Gewalt
11.10.2019 um 16:18T.Rick schrieb:sondern effektive Strafen.Was sind denn effektive Strafen bei Heranwachsenden?
T.Rick schrieb:Wenn ein Kind zum Intensivstraftäter wird, ist doch klar, daß die Familie versagt hatNein. Das ist überhaupt nicht klar.
Das kann von "zur falschen Zeit die falschen Leute treffen" bis hin zu psychischen Ausprägungen gehen, auf welche die Eltern kaum einwirken können.
Klar hilft es grundsätzlich, wenn die Eltern sich qualifiziert um ihr Kind kümmern. Sie reduzieren damit die Wahrscheinlichkeit, dass es auf die schiefe Bahn kommt. Aber Dein Umkehrschluss ist nicht haltbar.
T.Rick schrieb:es also in eine Pflegefamilie oder ein Heim ganz woanders und weit entfernt unterzubringenAb wann macht man das? Eine Körperverletzung? Zwei? Drei mal ein Auto geklaut?
Das lässt sich so leicht sagen - aber das ist ein massiver Eingriff in das Leben der Eltern und des Kindes. Das kann viel mehr kaputt machen, als helfen.
Der Staat als Familie klingt erst mal super - aber da gibt es eine Menge Probleme, die sich daraus ergeben.
T.Rick schrieb:Diese Serie im Fernsehen, wo Problemkinder ins exotische Ausland verfrachtet werden, um dort zu lernen was ihnen bisher abging, macht nichts anderes, nur recht plakativ.Und? Hat es nachhaltig geholfen oder bedient die Serie nur das Empfinden "jetzt bekommen es die Bälger mal ordentlich gezeigt" des Zuschauers.
Ich verstehe schon, dass das plausibel klingt. Aber so funktioniert es nun mal nicht.
Gleiches mit den Boot-Camps in den USA. Sind die Leute, die da durch gehen, danach bessere Menschen? Sind sie dadurch sozialer geworden? Begehen sie weniger Straftaten weil sie mehr Empathie für ihr Gegenüber empfinden?
Natürlich nicht. Deswegen funktioniert so was nicht. Genau so wie z.B. Schläge nicht funktionieren.
Menschen begehen dann keine Straftaten, wenn sie aus ihrer Sozialisierung heraus das persönlich als nicht richtig empfinden. Wenn sie sich in ihre potentiellen Opfer hinein versetzen können und wollen.
Das müssen die Heranwachsenden lernen. Und so was lernt man selten in Heimen und auch nicht in Pflegefamilien am anderen Ende der Welt, wenn der Zug schon abgefahren ist.
Ein bisschen Halt und Vertrauen braucht der Mensch, um ein Bedürfnis zu entwickeln, sich anderen gegenüber rücksichtsvoll zu verhalten. Die Frage ist dann, wo er das bekommt.
Die pauschale Aussage: "Weit weg, um möglichst niemand aus dem schlechten Umfeld mehr zu sehen" stimmt halt nur manchmal. Meist aber nicht.