Katzenpapa schrieb:Demgegenüber nervt es mich, wenn man in der Freizeit angehauen wird mit Montagen und Reparaturen (die ich oft gar nicht beherrsche), Heben und Tragen (Rückenprobleme), Holen und Bringen, Chauffeursdiensten (wenn jemand trotz Klimadiskussion partout nicht mit Bus und Bahn fahren mag) etc.
Das würde mich auch nerven, das verstehe ich sehr gut. Ich hasse zum Beispiel Umzüge und helfe dabei auch niemals jemandem, wenn mich jemand fragt. Umgekehrt verlange ich aber auch von niemandem, mir dabei zu helfen. Ich bezahle halt einen Umzugsdienst dafür, wie ich es bei allen anderen Aufgaben mache, die ich selbst nicht beherrsche oder nicht machen möchte.
Katzenpapa schrieb:Was machen wir, wenn niemand mehr Schlosser, Klempner, Autowerker, Bauer, Soldat, Lokführer, Maurer oder Dachdecker werden will? Kann man diese Lücke mit Frauen und Geflüchteten füllen? Wollen die tatsächlich aus freien Stücken in solche Berufe? Ist es wirklich nur eine Frage der Bezahlung? Technisierung und Informatisierung sind schön und gut - ich würde nicht drauf verzichten wollen - aber wer gewinnt die dafür nötigen Rohstoffe (Knochenarbeit) und stellt die Hardware her, die es nicht gäbe, wenn nicht irgend jemand noch handfest Hand ans oft dreckige Material legt? Für mich ein Katalog offener Fragen....
Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Es kann und möchte nunmal nicht jeder studieren und/oder Bürojobs machen. Es werden immer Leute übrigbleiben, die eben nicht für hochgeistige Arbeit geeignet sind oder die das einfach nicht interessiert, aber die handwerklich gut drauf sind. Es ist gut, dass es die Möglichkeit gibt, eine Lehre zu machen.
Einige Arbeiten wird uns in Zukunft die Automatisierung abnehmen, aber sicher nicht alle. Außerdem dauert das noch, bis es soweit ist.
Eya schrieb:Das ist schön und gut, aber wir sollten hier realistisch bleiben. Wenn man von einer Durchschnittsfrau ausgeht, haben eher weniger derartige Eigenschaften oder sind gute Schützinnen. Physisch sind die meisten Frauen einem Mann einfach unterlegen, da braucht man sich nichts vor machen. Die Mehrheit sind keine Amazonen.
Das kann man aber alles lernen. Man kann trainieren, Muskeln aufbauen, man kann schießen lernen, man kann Selbstverteidigung lernen. Es ist eine Frage des Willens. Und es stimmt nicht, dass man einem Mann physisch gleichwertig oder überlegen sein muss, um sich erfolgreich zur Wehr zu setzen. Selbstverteidigung kalkuliert eben genau das ein. Da geht es nicht um körperliche Kraft. Vor allem sollte man sich von der Vorstellung verabschieden, Selbstverteidigung würde bedeuten, dass man den Angreifer fein säuberlich verschnürt der Polizei übergibt. Das ist gar nicht der Gedanke dahinter. Der Gedanke dahinter ist, dass man einen Angreifer so lange außer Gefecht setzt, dass man davonlaufen kann.
Eya schrieb:Ich bin jetzt auch kein Weichei aber es gibt Dinge die ich physisch einfach nicht schaffe wie zB einen bescheuerten Reifen selber zu wechseln, mir fehlt einfach die Kraft und solche Beispiele lassen sich sicher einige finden. Ich sehe nicht viele Frauen am Bau arbeiten oder bei der Feuerwehr, weil die physischen Voraussetzungen einfach nicht gegeben sind.
Ja und? Muss man ja weder können, noch mögen. Dafür gibts eben Leute, die man dafür bezahlt. Mein Mann könnte ohne Weiteres einen Reifen wechseln oder auf dem Bau arbeiten. Interessiert ihn aber nicht und drum bezahlt er jemanden dafür. Bei unserer Feuerwehr sind übrigens einige Frauen, aber das nur am Rande.
;)Eya schrieb:Und zudem, was ist verwerflich daran wenn sich Frau vom Mann in gewisser Weise beschützt fühlt? Ja also ich fühle mich Nachts sicherer wenn ich in männlicher Begleitung bin, als wenn ich alleine unterwegs bin. Das heißt ja nicht zwangsläufig dass ich ohne Mann nichts unternehme, lediglich dass es ein gutes Gefühl ist.
Ich sage ja nicht, dass es verwerflich ist. Ich kann nur nicht nachvollziehen, wovor man als Frau Angst hat, wenn man alleine unterwegs ist. Ich habe nie Angst. Ich kenne das gar nicht.
DrKartoffel schrieb:Also ich kann diese Haltung bestätigen. Hier in Westdeutschland, Ruhrgebiet, Rheinland, ist es für eine Frau alleine zu später Stunde oder auch davor oft nicht möglich unangepöbelt umherzulaufen.
Auch das kenne ich überhaupt nicht. Ich arbeite ja bis spät nachts und fahre dann alleine mit dem Zug nach Hause. Ich bin noch nie angepöbelt worden. Ich werde maximal manchmal um Geld angeschnorrt.
Im Gegenteil, ich bin eher diejenige, die hingeht und was sagt, wenn jemand sich daneben benimmt, zum Beispiel auf die glorreiche Idee kommt, sich im Zug eine Zigarette anzuzünden oder laut Musik aufzudrehen. Ich gehe dann zu demjenigen hin und sag ihm, dass er das unterlassen möge und interessanterweise tun die das dann auch, ohne groß zu widersprechen und entschuldigen sich bei mir. Dürfte wohl an meiner Ausstrahlung liegen. Ich strahle wohl aus, dass man sich mit mir besser nicht anlegt. Keine Ahnung, warum.