Was macht einen "echten Mann" aus?

@kofi

der will doch aber keiner sein (hab' ich gehört)!

obwohl - einen bart hat er/ sie/ es jedenfalls.

:D

Ich kann gar nicht mehr wirklich sagen was für mich ein "Echter mann" ist wenn es so etwas überhaupt gibt. Bin seit 8 Jahren mit einer Frau zusammen und verheiratet(wenn auch in einer offenen Beziehung). Wichtig wäre mir das ein Mann klug ist, was ich überhaupt nicht leiden kann sind dumme Männer und Männer die überall ihr Revier markieren müssen oder sich beweisen wollen. Da sind mir Schisser sogar noch lieber, Beschützer habe ich nie gebraucht und brauche ich nicht. Weiss aber auch das ich da eine ziemliche Exotin bin.

Redan schrieb:Frauen müssen niemandem beweisen, dass sie echte Frauen sind

Das sehe ich anders.
Auch Männer haben bestimmte Ansprüche an Frauen.
Wir müssen uns täglich beweisen.
Job,Haushalt,Kinder und Partnerschaft unter einen Hut bekommen

Cherokeerose schrieb:Das sehe ich anders.
Auch Männer haben bestimmte Ansprüche an Frauen.
Wir müssen uns täglich beweisen.
Job,Haushalt,Kinder und Partnerschaft unter einen Hut bekommen

Ich finde sogar, dass da Frauen noch in einem viel schlimmeren Hamsterrad sein können... bspw. immer gut aussehen, schlank und im Kleidchen (gerne auch mal Minirock) sich zeigen. Und das auch abseits der Werbung, wird das oft verlangt... wenn frau dem nicht entspricht, wird sie gar nicht erst beachtet.

Das habe ich beobachten können... in der Freizeitgruppe haben wir uns mal zu einem gutbürgerlichen Essen hier in Köln getroffen und da die Zusammensetzung in der Gruppe sich öfters mal unterscheidet, waren da mir noch nicht so bekannte Leute dabei.

Anwesend zum Essen waren drei Männer (mich inklusive) und zwei Frauen... die beiden Frauen unterschieden sich äußerlich recht stark, könnte man sagen. Die eine Frau war schlank und recht ansehnlich und die andere war, sagen wir, vollschlank.

Nett und freundlich waren beide, doch schon bevor das Essen auf den Tisch kam, haben die anderen beiden Männer sich auffällig viel und angeregt mit der schlanken Frau unterhalten, während sie der etwas korpulenteren Dame nicht einen Moment gaben. Ich fand diese aber auch sehr nett, habe mich mit ihr auch unterhalten (ich kannte sie auch schon ein wenig von früheren Treffen), die andere Dame wurde ja schon "belagert" und der Kampf um denjenigen, der über die Zugbrücke durfte, war in vollem Gange.

Nach dem Essen dasselbe Bild... die beiden Kerle hingen der schlanken Dame an den Lippen und diese sonnte sich auch in deren Aufmerksamkeit, die andere... wurde nicht beachtet, obwohl, wie schon erwähnt, diese ebenfalls sehr nett war und man sich gut mit ihr unterhalten konnte.

Als wir wieder draußen waren, schob die eine Dame ihr Fahrrad und die anderen gingen mit der schlanken Dame vor, ohne sich nur einmal nach uns umzusehen... die Korpulentere war einfach... Luft... nicht vorhanden für die beiden.

Und da sehe ich schon einen Druck auf den Frauen lasten, bloß nicht dick zu werden, sich schön anzuziehen und schicki, schicki zu sein, damit die Kerle auch anspringen... den Tag da fand ich jedenfalls zum Kotzen... Arschlöcher hab ich nur gedacht.

Ich frage mich warum solche Geschlechterrollen überhaupt noch so wichtig genommen werden, es sind doch am ende eh nur die letzten Tuckungen des Patriarchats.

Hayura schrieb:Ich frage mich warum solche Geschlechterrollen überhaupt noch so wichtig genommen werden, es sind doch am ende eh nur die letzten Tuckungen des Patriarchats.

Keine Ahnung, wird eh nur in solchen Foren hier besprochen... "draußen" erlebe ich das alles überhaupt nicht wirklich, nur eben manchmal wie in meinem Beispiel oben, kann das noch irgendwie zu Tage tretten... aber da geht es eben eher darum, dass die Äußerlichkeiten alles andere in den Schatten zu stellen drohen... und das geschieht doch gar nicht mal so selten.

@Hayura
Ich versteh das zwar auch nicht, ich denk selber, weil das viel bequemer ist.
Es ist einfach viel einfacher, wenn der Mann dunkelblau ist und die Frau rosa ist, ein Mann der auf einmal hellgrün ist und die Frau auf einmal braunrot wäre, das würde manche verwirren.

Redan schrieb:Frauen müssen niemandem beweisen, dass sie echte Frauen sind aber Männer müssen oftmals beweisen, dass sie echte Männer sind.

Doch, müssen sie genauso, nur auf andere Art. Wenn eine Frau zum Beispiel nicht heiraten und keine Kinder haben will, muss sie sich ständig rechtfertigen, weil sie ja dann keine "richtige Frau" ist.

Hayura schrieb:Wichtig wäre mir das ein Mann klug ist, was ich überhaupt nicht leiden kann sind dumme Männer und Männer die überall ihr Revier markieren müssen oder sich beweisen wollen. Da sind mir Schisser sogar noch lieber, Beschützer habe ich nie gebraucht und brauche ich nicht. Weiss aber auch das ich da eine ziemliche Exotin bin.

Glaub ich gar nicht, dass du da eine Exotin bist. Ich sehe das als Heterofrau nämlich ziemlich gleich wie du. ;) So ein Alphamännchen, das mich dauernd beschützen will, würde mir sehr auf die Nerven gehen. ;)

Hayura schrieb:Ich frage mich warum solche Geschlechterrollen überhaupt noch so wichtig genommen werden, es sind doch am ende eh nur die letzten Tuckungen des Patriarchats.

Nun, ich fürchte, das Patriarchat wird aber noch länger zucken. Wir erleben das Ende nicht mehr.

Bei Männern wird schon die Männlichkeit in Abrede gestellt, wenn sie keinen Fußball mögen, einen Kombi fahren oder sich täglich duschen. Ist mir alles schon so passiert. Ich sehe da schon einen qualitativen Unterschied.

Männlichkeit wird gesellschaftlich als etwas unglaublich wertvolles dargestellt, was es um jeden Preis zu verteidigen gilt. Aus diesem Grund gibt es z.B. neben normalen Kinderüberraschungseiern extra Eier für Mädchen - damit kein Junge versehentlich eine Prinzessin oder ein Einhorn in seinem Ei finden muss und so "entmännlicht" wird.

Das schöne Menschen mehr Aufmerksamkeit bekommen, als nicht so schöne, halte ich für ein anderes gesellschaftliches Phänomen.

Pan_narrans schrieb:Bei Männern wird schon die Männlichkeit in Abrede gestellt, wenn sie keinen Fußball mögen, einen Kombi fahren oder sich täglich duschen. Ist mir alles schon so passiert. Ich sehe da schon einen qualitativen Unterschied.

Ich nicht. Solange Haare an Brust und Sack sind, ist der Rest nur Beiwerk. Zumindest was die Frage nach der Männlichkeit betrifft.

Pan_narrans schrieb:Bei Männern wird schon die Männlichkeit in Abrede gestellt, wenn sie keinen Fußball mögen, einen Kombi fahren oder sich täglich duschen. Ist mir alles schon so passiert. Ich sehe da schon einen qualitativen Unterschied.

So extrem kenne ich das nicht. Mein Mann fährt einen Kleinwagen, duscht täglich und mag generell keinen Sport. Ich finde ihn auf jeden Fall männlich, denn ich habe ihn geheiratet. ;) Ich glaube auch nicht, dass er da sonst wo Probleme hat damit. Als Jugendlicher vielleicht, da landete er öfter mal in der Friendzone.

Pan_narrans schrieb:Männlichkeit wird gesellschaftlich als etwas unglaublich wertvolles dargestellt, was es um jeden Preis zu verteidigen gilt. Aus diesem Grund gibt es z.B. neben normalen Kinderüberraschungseiern extra Eier für Mädchen - damit kein Junge versehentlich eine Prinzessin oder ein Einhorn in seinem Ei finden muss und so "entmännlicht" wird.

Das ist aber für die Mädchen genauso blöd, denn denen wird quasi übergestülpt, dass sie Prinzessinnen oder Einhörner gut finden müssen. Wenn sie diese nicht mögen und lieber ein Auto hätten, sind sie dann keine richtigen Frauen?

Diese doofen Rollenbilder gelten doch für Männer und Frauen.

Pan_narrans schrieb:Das schöne Menschen mehr Aufmerksamkeit bekommen, als nicht so schöne, halte ich für ein anderes gesellschaftliches Phänomen.

Ich finde das normal. Menschen nehmen Schönheit eben wahr und sie erfreut ihr Auge. Man stellt sich ja auch keine Möbel ins Haus, die man hässlich findet.

Einerseits ist Schönheit Geschmackssache, andererseits gibt es eine Schönheit, die alle als schön empfinden, nämlich wenn die Proportionen nach dem goldenen Schnitt ausgerichtet sind und die Gesichtszüge möglichst symmetrisch sind. Dafür, wie jemand aussieht, kann er aber nichts und somit ist es natürlich schon etwas ungerecht. Ich denke aber nicht, dass man das ändern kann und wird. Oft hilft es ja, eine Person näher kennenzulernen, denn dann überwiegt die Persönlichkeit das Aussehen. Hilft halt auch nur, wenn man diese Person dann mag. ;)

Hayura schrieb:Ich frage mich warum solche Geschlechterrollen überhaupt noch so wichtig genommen werden, es sind doch am ende eh nur die letzten Tuckungen des Patriarchats

Wenn man mit sich selbst unzufrieden ist, dann kann man sich immer noch vorhalten wenigstens ein echter Mann zu sein und sich darüber definieren. Das hat in erster Linie nichts mit Patriarchat zu tun ;)

violetluna schrieb:So extrem kenne ich das nicht. Mein Mann fährt einen Kleinwagen, duscht täglich und mag generell keinen Sport. Ich finde ihn auf jeden Fall männlich, denn ich habe ihn geheiratet. ;)

Das Du das nicht so siehst, will ich auch gar nicht bezweifeln. Generell hat nicht jeder diese Einstellung.

violetluna schrieb:Ich glaube auch nicht, dass er da sonst wo Probleme hat damit. Als Jugendlicher vielleicht, da landete er öfter mal in der Friendzone.

Ich glaube, wir reden da von verschiedenen Sachen. Du scheinst die Attraktivität eines Mannes auf das andere Geschlecht zu meinen, während ich auf die gesellschaftliche Rolle des Mannes abziele.

violetluna schrieb:Das ist aber für die Mädchen genauso blöd, denn denen wird quasi übergestülpt, dass sie Prinzessinnen oder Einhörner gut finden müssen. Wenn sie diese nicht mögen und lieber ein Auto hätten, sind sie dann keine richtigen Frauen?

Diese doofen Rollenbilder gelten doch für Männer und Frauen.

Natürlich sind diese Rollenbilder für beide doof. Aber man merkt an meinem Beispiel eine andere Wertigkeit der Rollen. Die männliche Rolle wird als wertvoller angesehen, als die weibliche. Dadurch wird die männliche Rolle aber auch einfacher zu beschädigen.

violetluna schrieb:Ich finde das normal. Menschen nehmen Schönheit eben wahr und sie erfreut ihr Auge. Man stellt sich ja auch keine Möbel ins Haus, die man hässlich findet.

Mag ja normal sein, aber andere überhaupt nicht zu beachten, nur weil sie nicht so "schön" sind wie andere, finde ich völlig daneben. Das habe ich eben in diesem Beispiel, das ich oben beschrieben habe, erlebt. Und ein solches Verhalten muss ja nun wirklich nicht sein.

Und ich denke, da lastet auf den Frauen mehr Druck als auf den Männern... bei Frauen wird Schönheit irgendwie eher vorausgesetzt als bei Männern.

moric schrieb:Und ich denke, da lastet auf den Frauen mehr Druck als auf den Männern... bei Frauen wird Schönheit irgendwie eher vorausgesetzt als bei Männern.

Ich glaube, das hat sich mittlerweile recht stark angeglichen. Vor allem, da man so mit beiden Geschlechtern Gewinn machen kann.

Pan_narrans schrieb:Bei Männern wird schon die Männlichkeit in Abrede gestellt, wenn sie keinen Fußball mögen,

Oh Gott dieses typische Gehabe kenn ich noch von früher.
Ist das denn wirklich in der Gegenwart immer noch so? Ich nehm das gar nicht wahr, zumindest
im eigenen Freundes/Bekannten/Kollegenkreis.
Ich dachte da sind wir schon ne Weile drüber weg.

Pan_narrans schrieb:oder sich täglich duschen.

Wenn ich mich nicht täglich duschen würde, wäre meine Frau wohl fix auf der Suche nach einem
"unechten Mann" :D

@Laucott
Naja, ich bin zwar auch über 40, aber das scheint mir immer noch so zu sein.

Laucott schrieb:Wenn ich mich nicht täglich duschen würde, wäre meine Frau wohl fix auf der Suche nach einem
"unechten Mann" :D

Hast Du noch nie zu hören bekommen, dass echte Männer stinken müssen? Ich schon öfters.

Pan_narrans schrieb:Hast Du noch nie zu hören bekommen, dass echte Männer stinken müssen? Ich schon öfters.

Haha, wer quatscht denn sowas? O.o

@Eya
Männer, insbesondere solche, die sich als besonders kernige, praktisch veranlagte Typen sehen.