Interested schrieb:Und deine Schwiegermutter könnte ihren Fahrradreifen flicken, wenn sie sich nen Platten fährt? Regal anbringen? All die typisch "männlichen" Dinge in einer Beziehung, die sich irgendwie aufteilen?
Klar kann sie das. Sie weiß auch wie man ein Auto abschleppt und so weiter. Ebenso weiß sie für all die Dinge die sie warum auch immer nicht kann (niemand kann alles, und gerade Handwerkliches überlässt man manchmal lieber einem Profi) wer zu kontaktieren ist. Nicht wie bei manchen Paaren nicht einmal wissen welche Versicherungen abgeschlossen wurden oder wo der Mann das Auto in die Werkstatt gebracht hat bevor er ins Krankenhaus kam.
(Leider immer wieder bei älteren Paaren mitbekommen: Erkrankt plötzlich der Partner schwer oder verstirbt sogar, ist die andere Person (neben der emotionalen Belastung) urplötzlich damit konfrontiert dass diverse alltägliche Dinge nicht mehr erledigt werden können und sogar Verträge, Dienstleister nicht bekannt sind.)
Das Beispiel mit dem Kochen finde ich nicht unbedingt repräsentativ. Es gibt Männer - auch im Alter deines Schwiegervaters, die können das und andere nicht. Genauso das Fahrradflickbeispiel. Es hat was mit Wollen und Interesse zu tun.
Ich versteh auch hierbei das Problem nicht. Was spricht dagegen, sich zu ergänzen. Die Stärken des jeweiligen für eine gemeinsame Sache zu nutzen?
Das Problem ist dass:
- immer, auch in relativ harmlosen Situationen, jemand ausfallen kann
- die meisten dieser Tätigkeiten nicht an Begabungen gebunden sind (wie evl. ein künstlerisches Geschick um Traumtorten zu fertigen), sondern grundlegend von jeder Person die es sich mal zeigen lässt durchgeführt werden können sofern nicht schwere Einschränkungen vorliegen
- sich auch Lebenssituationen ändern können, selbst ohne dass jemand erkrankt oder sich ein Paar trennt.
Aktuell ist es z.B. der Fall dass ich (Frau) abends koche. Warum? Ich habe (bei gleicher Stundenzahl) vor meinem Partner Feierabend - also nur praktisch dass ich koche und wir somit zu einer vernünftigen Zeit anstatt erst z.B. um 20 Uhr essen können. Das war aber auch schon genau anders herum, er um 17 Uhr zu Hause, ich um 19 Uhr - absolut praktisch dass dann mein Mann Abendessen kochte anstatt "auf die Köchin zu warten".
(Mein Mann erledigt dafür Haushaltstätigkeiten die nicht an bestimmte Zeiten gebunden sind. Abspülen, Wäsche waschen, Wäsche bügeln... geht auch um 20 Uhr oder um 7 Uhr morgens.)
Genauso weiß ich selbstverständlich wer mit einer der Reparaturen die ich partout nicht schaffe (ich kann bloß maximal 5 kg heben und nur stehend oder normal sitzend arbeiten, nicht in der Hocke, nicht gebückt... da geht viel nicht) aushelfen könnte, anstatt eine Woche z.B. das Waschbecken nicht nutzen zu können weil mein Mann z.B. auf Geschäftsreise oder im Krankenhaus ist.