rhapsody3004 schrieb:Ich glaube, was mittlerweile auch ein großes Problem über alle Schulformen hinweg sein soll, dass immer mehr Schüler unter Konzentrationsschwierigkeiten leiden sollen.
Das ist eines der Probleme. Wir hier in B-W (keine Ahnung, wie das in anderen Bundesländern ist), haben noch verschiedene andere Probleme: Die Klassen werden mit 30 SuS bestückt, davon sind einige sehr problematisch. Du hast einerseits Kinder, die nicht aufs Gymnasium gehen, weil die Eltern Angst vor Überforderung haben, dann hast du Kinder, die nicht mal eine Realschulempfehlung haben, aber aufgrund des Elternwillens doch angemeldet werden. Jedes Schuljahr geht die Schere ein wenig mehr auf. Die Guten sind unter- und die schlechten überfordert. Du darfst nichts sagen, weil dir sonst mangelndes Classroommanagement und die Unlust am Differenzieren vorgeworfen wird. Du kannst aber nur so viel differenzieren. Dann die Inklusion. Wenn du Glück hast, hat dein Inklusionskind eine gesunde Inklusionskraft. Was machst du, wenn der FSJler nach drei Monaten hinwirft? Dann ist das Kind da, aber deine Hilfe fehlt. Du liest mitunter Texte, da sind die einen schon fertig, während du noch austeilst, die anderen verstehen ihn nicht. Von den SuS mit Migrationshintergrund zu schweigen, denen das Fachvokabular fehlt. Oder das Hintergrundwissen: Jemand aus der Wüste kennt weder Frösche, noch Kaulquappen, noch das Prinzip. Da fütterst du erst mal Hintergrundwissen. Rechtschreibung ist im Unterricht häufig dein kleinstes Problem.
rhapsody3004 schrieb:Bspw. es vielen schwer fallen soll sich länger auf einen Text zu konzentrieren - geschweige denn sich mal einem ganzen Buch zu widmen, was man ja in der Regel eh nicht an einem Stück liest/lesen würde.
Es fehlt die Lesepraxis außerhalb der Schule, wenn sich alles auf vier Stunden Deutsch pro Woche konzentriert, wo du gleichzeitig noch andere Lücken füllst, das Integrationskind förderst und im schlimmsten Fall die Parallelklasse mitbetreust, weil da der Lehrer fehlt, dann ist es schwierig.
Es gibt aber auch Leute, die noch so viel Lesen können, sie setzen es nicht um. Eingangsbeispiel das "häkeln". In einem Häkelforum steht das Wort ständig und überall und trotzdem schreiben 20% häckeln.