Nemon schrieb:Rechtschreibung ist ein Standard, der auch in der Schule vermittelt wird. Und es is eine Kulturtechnik.
Wie gesagt: Völlig okay, wenn man es je nach Umfeld etwas lockerer angeht. Und die deutsche Rechtschreibung ist leider nur für Profis vollständig beherrschbar. Und niemand wird einem eine. Strick draus drehen, wenn man es in einem Forum nicht so genau nimmt. Je nach Thema allerdings. Je schwieriger das Thema, desto wichtiger wird eine präzise Sprache.
Wenn sich jemand nicht mit schwierigen, komplexen Themen befasst, dann ist das auch okay. Er soll dann aber nicht jenen ans Bein pinkeln, die es tun und damit auf einem höheren Level agieren. Man merkt Usern an ihrer Ausdrucksweise an, auf welchem Level sie sich befinden. Was nicht heißt, dass andere User doof sind. Aber sie sind nicht darauf trainiert, in einem anspruchsvollen (beruflichen) Umfeld zu bestehen.
Man sollte dann auch bescheiden bleiben und nicht dummdreist werden.
Mangels konkreter Beispiele aus diesem Forum hier ist das ganze Gezeter überhaupt — halt eben ;) — nur Anekdote. Bisschen Frustbewältigung. (OMG. Für das letzte Wort habe ich ca. 10 Anläufe benötigt auf der iPad-Tastatur ;) )
Ja, natürlich. Vollkommen richtig. In den Bereichen, wo es wichtig ist, sollte man sich bemühen, egal wie sehr einen das Thema "ankotzt" auf gut deutsch gesagt. Aber im Freizeit-Bereich finde ich persönlich diesen Perfektionismus und diese Erwartungshaltung "man muss sich doch verbessern" eher fehl am Platze.
Ich halte es in Foren, Chats, Social Media oder wo auch immer recht locker, gebe mir aber dennoch Mühe. Schreibe ich aber nun eine Bewerbung, meine Geschichten, einen Brief oder ein anderes wichtiges Dokument, dann gebe ich mir da sehr extrem viel Mühe und nicht nur das, ich überprüfe es bestimmt 4-5 Mal und lasse noch andere nochmal drüber schauen, da manchmal 4 Augen einfach mehr sehen, als zwei. Ich bin keiner, der die Rechtschreibung verlernt, weil er im Internet nicht so genau darauf achtet. Ich kann sie ja trotzdem. Und gerade deshalb frage ich da auch nicht nach Kritik, auch wenn ich nichts gegen Kritik habe und wenn sie angemessen formuliert ist, diese auch annehme. Aber wie damals z.B., wo dann jemand schrieb in etwa "Also das du in deinem Alter nicht mal weißt, dass es einzigste/r/s nicht gibt und es einzige/r/s heißt, ist schon echt krass" mit einem lachenden Smilie dahinter. Das war sicher keine nett gemeinte Kritik.
Man könnte z.B. auch einfach, bevor man drauf los korrigiert/kritisiert, einfach Fragen: Hey, möchtest du vielleicht einen kleinen Kritikpunkt haben betreffend deinem Post/deiner Rechtschreibung? Damit würde man dem anderen erstmal die Möglichkeit geben, darüber nachzudenken und eventuell zu informieren, dass er vielleicht eine LRS oder Legasthenie hat und vor allem auch die Möglichkeit zu sagen: Nein, möchte ich nicht. Manchen Leuten tut das weh. Es gibt viele, die mit Kritik nicht umgehen können.
FlamingO schrieb:Du, ich wollte damit überhaupt nicht auf etwas Wettbewerbsmäßiges abzielen - das hast du nun missverstanden.
Worauf ich hinaus wollte, war, dass, wer etwas dazugelernt hat, diese neuen Kenntnisse dann doch auch einbringen kann - eben, weil er/sie darüber verfügt. Warum dann aber an Fehlern festhalten? Für mich ist das Trotz, was dann auch deine nächste Frage
Ich schätze für manche muss nicht immer alles Sinn machen. Und ja sicher, vielleicht trotz derjenige dagegen. Ist aber dann immer noch seine Entscheidung. Ich würde mich da persönlich gar nicht aufregen, denn das ist ohnehin verschwendete Energie und Zeitaufwand, der es absolut nicht wert ist.
FlamingO schrieb:Woher stammt da eigentlich dein psychologisches Wissen über Menschen in deinem letzten Satz, welches du hier analysierend resp. diagnostizierend vertreten willst?
Oder anders: Menschen, bei denen sich die Welt immer nur um sich dreht, sind deines Erachtens die, welche orthographisch firm sind? Nee, oder? Da werfe ich bloß mal pars pro toto Trump in den Raum.
Merkste wohl jetzt selbst.
Es ist eher mein Empfinden. Sollte jetzt auch nicht so rüberkommen, wie du es verstanden hast. Ich habe oft Probleme damit, mich angemessen auszudrücken: Aber hey, ich arbeite daran und zumindest weiß ich jetzt, dass ich es beim nächsten Mal anders auszudrücken versuche.
Was ich eher meinte war: Menschen, bei denen sich die Welt nur um sich dreht, fühlen sich ja meist von jeder Kleinigkeit gestört und im eigenen Ego verletzt. Denn das sind ja nunmal diejenigen, wo alles nach der eigenen Nase laufen muss. Für gewöhnlich sollte schlechte Rechtschreibung auf Internet-Plattformen keinem wehtun, außer eben wie gesagt, jemand meint wirklich, da muss alles nach der eigenen Nase gehen und alle haben sich gefälligst ihm anzupassen. Damit wollte ich aber per se nicht sagen, dass ALLE so sind, die darauf achten, perfekt zu schreiben. Gibt immer solche und solche.
Ich denke das ganze funktioniert sicher auch andersrum und irgendein solcher Mensch stört sich an perfekter Rechtschreibung so sehr, dass es sein Ego verletzt, vielleicht weil es ihm zu "schlaumeierisch" ist und er da nicht mithalten kann.