Rechtschreibung im Internet

Rotwein84 schrieb:Und da es so oft passiert kann ich nicht mehr an ein versehen glauben. Ich bin der Meinung viele Menschen wissen wirklich nicht mehr wie man normal schreiben kann.

Hier möchte ich Deine beiden Sätze - ohne Dir nahe treten zu wollen - korrigieren.

Und da es so oft passiert , kann ich nicht mehr an ein Versehen glauben. Ich bin der Meinung, viele Menschen wissen wirklich nicht mehr, wie man normal schreiben kann.

Korrektur hervorgehoben mit "Rotstift"

Ich bin der Meinung, manche Menschen schludern bei der Interpunktion. Vielleicht ist es aber auch reine Unkenntnis der Interpunktionsregeln. Deutsche Sprache - schwere Sprache. Oder nicht?
Spielt insofern auch keine Rolle. Es sei denn, man behauptet ganz pauschal:

Rotwein84 schrieb:Vor 20 Jahren haben alle "seid" und "seit" falsch geschrieben. Seit 10 Jahren kennt niemand mehr den Unterschied zwischen "denn" und "den".

@Bundeskanzleri

Mich stört es deshalb, weil es wirklich extrem einfach zu lernen ist. Man muss nur mal einen Text aufmerksam durchlesen und dann weiß man wie es richtig geht. Deshalb stört es mich auch nicht, wenn es mal passiert, aber wer das konsequent falsch macht triggert mich komplett. Mit „schlimm“ hat es aber mal gesrnichts zu tun.

Rotwein84 schrieb:gestern um 23:50
Vor 20 Jahren haben alle "seid" und "seit" falsch geschrieben

Bitte nicht von Dir auf andere schließen!
Aber das ist schon so ein Thema mit dem seid/seit.
Wie auch mit das/dass.
Manche kapieren es nie, da machst Du wenig dran.
Manchen ist es einfach auch scheißegal.

nairobi schrieb:ber das ist schon so ein Thema mit dem seid/seit.
Wie auch mit das/dass.
Manche kapieren es nie, da machst Du wenig dran.
Manchen ist es einfach auch scheißegal.

Gehöre zu denen, die es in jungen Jahren auch lange Zeit falsch geschrieben haben. Ich wusste zwar immer, dass es zum einen ein Seid und zum anderen ein Seit gibt, aber trotzdem sehr oft falsch geschrieben.

Dieser Rechtschreibfehler im Kontext wird mir aber nie wieder passieren, zumindest nicht mehr bewusst, da es wirklich leicht ist beide Schreibweisen auseinanderzuhalten.

Seit gut 10 Jahren weiß ich felsenfest wann welche die Richtige ist. Merke mir einfach nur Wörter wie Zeitt oder zeitliche und ich weiß bescheid wann ein t und wann ein d.



Ps.
Ob es eigentlich noch Menschen ohne objektive Rechtschreibschwäche oder Sprachprobleme da draußen gibt, die nämlich mit h schreiben?
Gab es überhaupt jemals welche? Muss es ja, weil ansonsten hätte man sich ja nicht diesen bekannten Spruch ausgedacht, um den Fehler mit h zu vermeiden oder?

Noch eine Frage zu einem Satz und der Zeitform mit haben und hatten; Wie heißt es am Ende richtig, wenn ich anstatt Gehöre Gehörte geschrieben hätte: Gehörte zu denen, die es in jungen Jahren falsch geschrieben haben oder falsch geschrieben hatten?

Mit sowas tue ich mich immer noch mal mehr oder weniger schwer und gehe am Ende einfach nur nach Gefühl, wie es sich besser anhört/liest und würde bei dem Satz mit der Vergangenheitsform Gehörte beginnend am Ende das Haben schreiben.
Ist nur ein Beispiel von vielen.

@off-peak
Naja, ich finde es übertrieben, das Plenken überhaupt als Phänomen zu betrachten.

Da könnte man auch jeden anderen Rechtschreibfehler mit einem eigenen Namen bezeichnen.
Also das versus dass, seit versus seid, usw.

Es wird dann nicht unter Rechtschreibfehler geführt, sondern ist etwas, das besonders oder speziell ist oder eine eigene Kategorie bildet.

Kann ich nicht nachvollziehen, wo diese besondere Bedeutung herkommt.

Bundeskanzleri schrieb:Kann ich nicht nachvollziehen, wo diese besondere Bedeutung herkommt.

Besondere Bedeutung finde ich dafür auch etwas hochgestochen aber es sieht bescheuert aus


Übrigens glaube ich, dass die Rechtschreibung durch das Internet eher schlechter wird

KFB schrieb:Übrigens glaube ich, dass die Rechtschreibung durch das Internet eher schlechter wird

Und objektiv gesehen, müsste sie eigentlich dadurch besser werden oder? Dank dem Internet und den schnellen auch mobilen Zugriffsmöglichkeiten darauf - einschließlich diversen Hilfsprogrammen.

rhapsody3004 schrieb:Und objektiv gesehen, müsste sie eigentlich dadurch besser werden oder?

Finde ich nicht, jeder Hinz und Kunz liest und schreibt da
Ist vogelwild, "Kontrolle" gibt's da eher nicht und nicht jedes Hilfsprogramm kennt alle Wörter etc.


Mein Deutsch ist jedenfalls sehr viel schlechter geworden 🤷

Ich glaube das täuscht.
Allein dadurch, dass es fast nur Geschriebenes gibt, von Videos etc mal abgesehen, gibt es logischerweise auch viele Rechtschreibfehler.

Die meisten Menschen schwenken ja von gesprochener zu geschriebener Sprache, also vom Alltag hier ins Forum z.B.
Also ist es Alltagskommunikation, keine explizite Schriftsprache, für die man sich früher viel Mühe gegeben hätte.
Man geht aber durch die Schriftform von einer solchen aus.

KFB schrieb:Finde ich nicht, jeder Hinz und Kunz liest und schreibt da

Ja, das ist ja das Problem und nicht, dass es heutzutage nie leichter gewesen ist eine korrekte Rechtschreibung an den Tag zu legen - auch mobil.

Zeit, Wille und natürlich auch das Wissen darum oder der Verdacht etwas könnte nicht korrekt geschrieben sein müssen natürlich bei den jeweiligen Verfassern und Nutzen des Internets vorhanden sein.

Ps.

Allein nur, wen man bedenkt, wie schnell man heute via Google alles mögliche nachschauen kann und das auch unterwegs über Tab und Phone.

Entwickeln wir uns denn wieder zurück?

Bundeskanzleri schrieb:für die man sich früher viel Mühe gegeben hätte.

Stimmt, nur gebildete konnten bspw. schreiben, den ungebildeten gab man Bilder-Bücher.
Es war ein Teil einer Identität und Identifikation, die komplett verloren gegangen ist.

@rhapsody3004
Ich sage nicht, dass es keine Möglichkeiten gibt oder es heute schwerer wäre als früher aber die wenigsten nutzen die vorhandenen Optionen

Schön, wenn du das anders machst aber du bist kein Spiegel der Weltbevölkerung

Krautwurm schrieb:Stimmt, nur gebildete konnten bspw. schreiben, den ungebildeten gab man Bilder-Bücher.

Nicht ganz, statt Bilderbücher gab es Bänkelsänger

Krautwurm schrieb:Es war ein Teil einer Identität und Identifikation, die komplett verloren gegangen ist.

Wie meinen?
Wenn man nicht schreiben kann, hat man das ja nicht verlernt, sondern gar nicht erst gelernt, da geht also nix verloren.

Und dass der Standesunterschied zwischen Reichen, (oder Mächtigen, wie dem Klerus) die schreiben können
und Armen, die es darum nicht lernen können, verloren gegangen ist, finde ich völlig in Ordnung.

(Meinst du die Identifizierung damit, einfach "seine Gedanken ausdrücken zu können, wie einem der Schnabel gewachsen ist"?
Das würde ich für einen Trugschluss halten, weil es nicht bedenkt, wie die Gedanken in den Kopf reinkommen.
Es liefe einfach auf ein "geringeres Angebot" hinaus, denn man kann nicht auf das Schreiben verzichten, ohne dass es auch "das Lesen" berührt.)

@Krautwurm
Soweit zurück würde ich gar nicht gehen.
Aber in neiner Jugend war Geschriebenes etwas Bleibendes.
Also Briefe, Tests, Klausuren, Bücher etc.

Meiner Freundin wurden noch Heftseiten herausgerissen, wenn da Fehlet drin waren.

Ich habe noch Schreibmaschineschreiben ohne Korrekturmöglichkeit gelernt.

Und heute ersetzt es eben mehr die Alltagssprache.
Es bleibt zwar auch, aber nicht mehr in der Wertigkeit.

KFB schrieb:Ich sage nicht, dass es keine Möglichkeiten gibt oder es heute schwerer wäre als früher aber die wenigsten nutzen die vorhandenen Optionen

Schön, wenn du das anders machst aber du bist kein Spiegel der Weltbevölkerung

Und ich sagte nur und formuliere es noch anders, dass es streng genommen aus objektiven Gründen so sein müsste, dass wenigstens eine Mehrheit auch im Internet heute eine korrekte Rechtschreibung an den Tag legen könnte - wären da nicht so einige eher subjektive Gründe, die es nicht möglich machen.

(echte Rechtschreibschwächen, Sprachprobleme und daraus vielleicht auch resultierende Unkenntnis, dass überhaupt es falsch sein könnte sowie tatsächlich nachvollziehbar keine Zeit zu haben, mal ausgenommen)

Ps.
Ich nutze die heutigen Möglichkeiten/Hilfen auch nicht immer.

KFB schrieb:Übrigens glaube ich, dass die Rechtschreibung durch das Internet eher schlechter wird

Dafür sieht man öfters Beispiele. Wobei bei manchen auch wahrscheinlich eine Legasthenie vorliegt.

Krautwurm schrieb:Entwickeln wir uns denn wieder zurück?

In gewisser Hinsicht bestimmt.

Bundeskanzleri schrieb:Schreibmaschineschreiben ohne Korrekturmöglichkeit

Da gab es Tipp-Ex....flüssig und diese Blättchen.

rhapsody3004 schrieb:heutigen Möglichkeiten/Hilfen

Manchmal kommt mir ein Wort komisch vor und ich gucke, wie es richtig geschrieben wird. So Wörter wie z.B. skurril, Karussell, Galopp, Ballett. Da bin ich manchmal einfach unsicher.

nairobi schrieb:Wobei bei manchen auch wahrscheinlich eine Legasthenie vorliegt.

Manche haben es auch nicht gelernt/nicht lernen wollen, Legasthenie macht da wohl einen eher kleinen Teil aus
Zumal auch Legastheniker ganz gut schreiben können wenn sie es denn wollen und sich Mühe geben, ist für die lediglich schwieriger als für Nicht-Legastheniker

rhapsody3004 schrieb:Noch eine Frage zu einem Satz und der Zeitform mit haben und hatten; Wie heißt es am Ende richtig, wenn ich anstatt Gehöre Gehörte geschrieben hätte: Gehörte zu denen, die es in jungen Jahren falsch geschrieben haben oder falsch geschrieben hatten?

Insofern du es auch heute noch falsch schreibst, dann haben (Perfekt = hat noch einen Bezug zur Gegenwart).
Falls du es inzwischen richtig schreibst, dann hatten (Plusquamperfekt = die Handlung fand noch vor der Handlung des Perfekts statt, ist also heute nicht mehr aktuell).

FlamingO schrieb:Insofern du es auch heute noch falsch schreibst, dann haben (Perfekt = hat noch einen Bezug zur Gegenwart).
Falls du es inzwischen richtig schreibst, dann hatten (Plusquamperfekt = die Handlung fand noch vor der Handlung des Perfekts statt, ist also heute nicht mehr aktuell).

❣️
Perfekt erklärt, ich liebe sowas!

@Bundesferkel

:Y:
Man kann es sich auch, finde ich, gut merken.