AlteTante schrieb:Ach so, du willst doch fest-gelegte Feiertage.
Ja, weltliche Feiertage.
AlteTante schrieb:Ursprünglich waren die (frommen) Christen in Europa alles andere als eine Minderheit.
Das ist schön und völlig irrelevant. Ich habe auch gar nichts dagegen, wenn das in einem Geschichtsbuch steht.
AlteTante schrieb:Du würdest, anderen Worten, Millionen anderen Leute vorschreiben wollen, welche Feiertage sie NICHT wählen dürfen?
Also die ganze Idee verfolgt ja den Plan, Kirche und Staat zu trennen....so wie das eigentlich vorgesehen ist. Und mal so Rechte wie Religionsfreiheit ernst zu nehmen.
Es würde dieser Idee natürlich sehr zuwider laufen, wenn man dann Christen das einfach wieder auf staatlicher Ebene wählen lässt, findest du nicht?
Der tatsächlich weltanschauliche Staat, sollte ja nicht dann einfach wieder zugunsten des Christentums abgewählt werden können.
AlteTante schrieb:Das würde dann in Richtung Dikatur gehen.
Nein, nein, pass auf:
Zuerst mal ist Demokratie kein hohler Wahlverein, wo dann einfach das gemacht wird, was viele wollen. Das wäre eher so eine Pöbelherrschaft. Und tatsächlich antidemokratisch.
Demokratie bedeutet Interessenausgleich und auch Minderheitenschutz und ebenfalls Menschenrechte.
Religionsfreiheit bedeutet auch negative Religionsfreiheit, d.h. Menschen haben eig ein Recht darauf, dass der Staat ihnen nicht in Glaubensfragen auf die Nerven geht bzw sich dahingehend nicht positioniert.
So.
Jetzt haben wir eine vermeintliche christliche Minderheit, die hier neben vielen anderen Unsinn die gesetzlichen Feiertage bestimmt.
Wenn ich "Minderheit" in dem Falle sage, meine ich das in Relation zu den Menschen, die keine Christen sind bzw nicht christlich gläubig.
Innerhalb dieser vermeintlichen Mehrheit existieren aber wieder ein ganzer Haufen anderer Interessengruppen.
Das bedeutet wiederum, dass die Interessengruppe Christentum innerhalb dieser ganzen Interessengruppen immer noch eine Mehrheit darstellt.
Jetzt muss man bzgl Interessenausgleich und Minderheitenschutz natürlich sicherstellen, das alle Interessen im demokratischen Prozess irgendwie Gehör finden und vertreten werden.
Bei der von dir angedachten Wahl, könnte man jetzt also zu dem Schluss kommen, dass man am Ende mit 7 christlichen Feiertagen, 3 muslimischen, 5 weltlichen und 1 jüdischen endet...oder 2, so ein Bonustag wird man wohl als Verantwortungsweltmeister und Herrenmensch noch gewähren können.
Mal abgesehen davon, wie Banane das ist, kommen wir jetzt zur Religionsfreiheit.
Der viel bessere Interessenausgleich und der, der auch tatsächlich mal die Menschenrechte wahren würde, wäre nämlich gar keine religiösen Feiertage.
Der Staat vertritt aber via GG natürlich dennoch Werte. Weltanschaulich neutral aber nichr wertneutral, wir erinnern uns.
Und diese Werte könnten Indikator sein für Anlässe zu Feiertagen. Und genau da setzt dann die demokratische Partizipation ein.
Man gerät jetzt natürlich auch in Interessenkonflikte. Aber die Interessen von Totalitaristen und Menschenfeinden kann man getrost ignorieren. Es ist ja eine wehrhafte Demokratie.
Diktatur nochmal abgewandt.
AlteTante schrieb:Anderen Leuten (die das anders sehen) deine Sicht aufzwingen wollen.
Dass das das Christentum die ganze Zeit macht, scheint dich nicht zu stören. Erst wenn man denen diese Privilegien nehmen will, schreien hier alle "Unterdrückung!!!" und "Diktatur!!!", es ist schon seltsam....eig gar erschreckend wie dogmatisch man diese Privilegien nicht sehen will.
Fedaykin schrieb:Wie gesagt ich sehe keinen Sinn darin die Krichen zu entmachten solange noch archaischere Glaubenrichtung die Lücken füllen.
Was soll das bedeuten?
Fedaykin schrieb:Was heißt Ausleben denn Privat?
Na ja, privat eben. Nicht staatlich.
Die können damit nat draußen rumlaufen...wem das nicht passt, der muss halt woanders hergehen. Die Freiheiten hat ja jeder.
Fedaykin schrieb:Welche Tradition wird denn STaatlich Ausgelebt?
Ja, offenbar das Christentum.