abberline schrieb:Du erklärst zwar, dass Deiner Meinung nach die christlichen Kirchen zu viel Einfluss auf irgendwas hätten und dass Du lieber andere Feiertage hättest, aber was Du jetzt für ein Problem damit hast, dass viele Menschen gerne Weihnachten feiern etc., das erschliesst sich mir nicht.
Überhaupt keines. Die sollen das halt nur privat machen.
Fedaykin schrieb:Ganz einfach, ich habe lieber eine angepasst gezähmte Religion
Ich auch, wenig ist besser als gar nichts. Das ist aber so ein Allgemeinplätzchen, was irgendwie nicht begründet, warum Religion irgendeine besondete Stellung genießen sollte...wenn auch nur ein bißchen.
Fedaykin schrieb:Wo ist jetzt der Unterschied zu heute? Noch mal wo zwingt dich der Staat zum Ausleben der Religion? Echt nur wegen der Feiertagsbezeichnung?
Ich habe die staatlichen Verflechtungen nun schon mehrfach aufgezählt, genau wie die soziale Wahrnehmung....obwohl die hier ja eindrücklich zu beobachten ist.
Schonmal eine Diskussion über Ritterhelme bei Beamten geführt? Nein?
Tun wir aber bei Kopftüchern -> Sonderstellung der Religion
Schonmal eine Diskussion über Che-Guevara-Poster oder Ziegenschädel an der Rathauswand gehört? Nein?
Machen wir aber bei Kreuzen -> Sonderstellung der Religion
Da kann man ewig weitermachen.
AlteTante schrieb:Eben nicht, weil deswegen diese Feiertage eingeführt wurden!
Ja und? "Die haben damals kein Rad genutzt" ist doch nicht für alle Ewigkeit ein Argument dafür, kein Rad zu nutzen.
AlteTante schrieb:Was die Mehrheit will, hat also keinen Belang?
Doch, aber nicht absolut.
AlteTante schrieb:Es geht darum, was du willst, weil du glaubst, es besser zu wissen?
Sag mal, merkst du nicht, wie paradox dieser Vorwurf ist.
Du argumentierst hier klipp und klar zugunsten einer Interessengruppe, zigunsten deren Privilegien und zugunsten deren Sonderstellung...und mir wirfst du dann genau das vor.
Es ist eig völlig unglaublich, wenn man es nicht erleben würde.
Hier argumentieren (oder bauchgefühlen eher) unzählige Leute dafür, dass das Christentum die Deutungshoheit darüber behält und auf staatlicher Ebene Einfluss ausüben kann und wenn ich nun einen Interessenausgleich vorschlage, wird das völlig absurderweise als "Bevormundung" wahrgenommen.
Das ist verrückt.
AlteTante schrieb:Demokratie und Minderheitenschutz bedeuten nicht, dass die Minderheit entscheidet und sich die Mehrheit danach zu richten hat. Sondern, dass die Minderheiten nicht untergebuttert oder gar unterdrückt werden, und auf ihre Belange Rücksicht genommen wird.
Also weißt du das, bist aber nicht in der Lage, zu erkennen, das genau das gerade der Fall ist, solange das Christentum darüber die Deutungshoheit hat.
AlteTante schrieb:Wenn du aber religiöse Tage von dieser Liste streichen würdest, vermutlich aus Angst, dass sie zu viele Stimmen kriegen würden, dann wäre das so, als wenn bei einer Bundestagswahl bestimmte Parteien nicht zugelassen würden, nur weil eine Minderheit nicht wollen würde, dass sie gewählt werden können. Also so, wie in einer Diktatur, wo die Wahl nur dazu dient, im Ausland eine Demokratie vorzutäuschen und die Wahlmöglichkeiten der Bürger sehr begrenzt sind.
Nein, nicht aus Angst, sondern weil Leute, die keine Christen sind, Menschenrechte besitzen und wir in keiner Theokratie leben.
Und zu den Wahlen: Ist dir in den letzten 70 Jahren aufgefallen, dass die NSDAP nicht mehr auf dem Wahlzettel steht bspw?
AlteTante schrieb:Du willst also Leute, die nicht genauso denken wie du, in die Nazi-Ecke stellen?
Nein, das war eine kleine zynische Anmerkung zum Verhältnis Deutschland und Juden.