Zu jung um das Leben zu beenden?
11.06.2019 um 23:10Vollkommen richtig. Umso wenige hat man das Recht, andere weiterhin zum Leben zu verdonnern.Missandei schrieb:Hier kommt die Resilienz ins Spiel.
Vollkommen richtig. Umso wenige hat man das Recht, andere weiterhin zum Leben zu verdonnern.Missandei schrieb:Hier kommt die Resilienz ins Spiel.
Ich würde es nicht anders sehen, wenn ich die Kinder gesehen hätte. Im Gegenteil.Missandei schrieb:Allein eine Stunde diese Kinder (die damals bereits einige Zeit nur beim Vater lebten) zu sehen, bereitet mit heute noch Entenpelle. Beide Kinder werden das ihr Leben mit sich tragen müssen. Und wer sie auch gesehen hätte, der würde vielleicht auch anders darüber denken.
Für die Mutter schon. Denn wie gesagt, die Entscheidung stand fest. Ihre Entscheidung. Nicht deine, nicht der Kinder, nicht des Vaters. Ihre.Missandei schrieb:Ob Zug, Giftspritze oder die heimische Gefriertruhe hätte im übrigen auch keinen Unterschied gemacht.
Hätte es nicht.Missandei schrieb:Hätte es was geändert wenn wir an dem Tag bei ihr gewesen wären.
Diese Fragen sind ganz einfach zu beantworten: ja, wenn man verantwortlich für das ist, was in der Mutter vorging. Wie realistisch ist das?Missandei schrieb:Sind wir schuld
Ist Papa schuld
Sind Oma und Opa schuld
Ah, der ist ja nun auch nicht mehr da um zu denken. Wäre aber durchaus nett gewesen evtl. vorher daran zu denken, dass man nicht alleine auf der Welt ist und durch sein Handeln anderen Schmerz zufügt. Nach mir die Sintflut, oder wie?sunshinelight schrieb:Es ist wirklich so ein Menschensding, dass jemand sich permanent Gedanken um sich macht, sich Vorwürfe macht, wenn jemand nicht mehr kann.
Der Mensch konnte einfach nicht mehr.
Ich denke tatsächlich, das ein Mensch, der von der Welt gehen möchte oder in seinem Sinne muss, andere Probleme hatte.Missandei schrieb:Wäre aber durchaus nett gewesen evtl. vorher daran zu denken, dass man nicht alleine auf der Welt ist und durch sein Handeln anderen Schmerz zufügt. Nach mir die Sintflut, oder wie?
Ich meine die Kinder. Die, die sich das hier fragen:Missandei schrieb:Ah, der ist ja nun auch nicht mehr da um zu denken.
Missandei schrieb:Sind wir schuld
Ist Papa schuld
Sind Oma und Opa schuld
Es wäre mal durchaus nett, mal an die Leidenden zu denken, die jeden Tag aufs Neue Schmerz durchleiden, keine Kräfte mehr haben, keinen Sinn mehr sehen und sich einfach über alle Maße scheiße fühlen. Zu erwarten, dass sie das Jahre durchmachen sollen, nur damit man selbst keine Trauer erleben muss, ist wohl hart egoistisch.Missandei schrieb:Wäre aber durchaus nett gewesen evtl. vorher daran zu denken, dass man nicht alleine auf der Welt ist und durch sein Handeln anderen Schmerz zufügt.
Hab ich irgendwo probiert es zu beurteilen???Missandei schrieb:@Nikto
In welchen Lagen ich schon war kannst du, mit verlaub, nicht beurteilen.
Haette sie Sterbehilfe in Anspruch nehmen koennen statt Selbstmord zu begehen, dann haetten sich alle diese Fragen nicht gestellt! Denn dann waeren vorher alle Therapien ausgeschoepft gewesen, sie haette mit der Familie reden und alles klaeren koennen. Es waere ein langfristig geplanter Weg gewesen, geordnet und terminiert.Missandei schrieb:Nein, den Kindern, die mittlerweile Männer sind, geht es leider auch heute nicht gut. Ob Zug, Giftspritze oder die heimische Gefriertruhe hätte im übrigen auch keinen Unterschied gemacht. Die Fragen die, zumindest in meinem Wohnzimmer diskutiert wurden waren:Haben wir zuviel / zuwenig / das Falsche gemacht.Hätte es was geändert wenn wir an dem Tag bei ihr gewesen wären.Hätten wir nicht zu Papa ziehen sollen ( sie konnte ihre Kinder damals nicht mehr versorgen)Sind wir schuldIst Papa schuldSind Oma und Opa schuld.....
dann wirst du dich auch nie von deinem Partner trennen, der dich zwar liebt, aber du ihn nicht (mehr).Missandei schrieb:dass man nicht alleine auf der Welt ist und durch sein Handeln anderen Schmerz zufügt.
tja...dann wird uns aber in den Medien und diversen "Gesundheitssendungen" etwas anders verkauft. Es heißt ständig "es gibt heutzutage Hilfe". "Depression ist eine Krankheit so jedes andere körperliche Leiden" usw...applesauce schrieb:Und dann kommen noch all die Nebenwirkungen hinzu, die für noch mehr Chaos sorgen können. Therapien sind auch kein Wundermittel. Es ist nun wirklich nicht so, als könnte man zum Arzt marschieren, ein paar Tabletten schlucken und nebenbei mit dem Doktor reden und sechs Monate später geht es einem wieder besser.
Dem kann ich absolut zustimmen.applesauce schrieb:Therapien sind auch kein Wundermittel. Es ist nun wirklich nicht so, als könnte man zum Arzt marschieren, ein paar Tabletten schlucken und nebenbei mit dem Doktor reden und sechs Monate später geht es einem wieder besser.
Es gibt keine Garantie, das irgendwelche Therapien oder Medikamente, gerade bei psychischen Erkrankungen, anschlagen.knopper schrieb:dann wird uns aber in den Medien und diversen "Gesundheitssendungen" etwas anders verkauft. Es heißt ständig "es gibt heutzutage Hilfe". "Depression ist eine Krankheit so jedes andere körperliche Leiden
mit Ausnahme jener, die es verstandenknopper schrieb:keiner hat es verstanden
zahlreiche psychiatrischen Einrichtungen sind dir nicht genug?knopper schrieb:Warum höre ich das bei dem Fall hier nicht
gibt es auchknopper schrieb:"es gibt heutzutage Hilfe"
ja. und nicht jedes körperliche Leiden kann man heilenknopper schrieb:"Depression ist eine Krankheit so jedes andere körperliche Leiden"
dann hör genauer hin. oder such dir andere Quellen.knopper schrieb:Hört man doch immer wieder....
Das stimmt. Vieles wird meiner Meinung nach aber sehr beschönigt. Setzt man sich selbst aber mit psychisch Kranken auseinander/sammelt man eigene Erfahrungen in dem Bereich, wird einem schnell klar, dass die Realität etwas anders aussieht. Das menschliche Gehirn ist eben weiterhin weitgehend unerforschtes Gebiet.knopper schrieb:tja...dann wird uns aber in den Medien und diversen "Gesundheitssendungen" etwas anders verkauft. Es heißt ständig "es gibt heutzutage Hilfe". "Depression ist eine Krankheit so jedes andere körperliche Leiden" usw...
Hört man doch immer wieder....
Absolut, denn nichts ist grausamer als ein Leben lang qualvoll dahin siechen zu müssen.sunshinelight schrieb:Vollkommen richtig. Umso wenige hat man das Recht, andere weiterhin zum Leben zu verdonnern.