Parship und andere Plattformen zum Kennenlernen
20.08.2021 um 11:52@rhapsody3004
Ich vertrete da durchaus ein wenig die Ansicht: Wenn jemand - sei es Mann oder Frau - immer wieder Dates hat, wo es zu No-Go´s verschiedenster Art kommt, dann ist und bleibt die einzige Konstante: Die sich "beschwerende" Person. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Person dann grundsätzlich zu pingelig ist o.ä., aber bevor es überhaupt zu einem Date kommt, sollte man für sich selbst doch gewisse Rahmenbedingungen abchecken. Man kann zwar versuchen, den für sich selbst "perfekten" Partner zu finden - aber zwischen einem Essen beim Date und einer Hochzeit liegen noch so viele unentdeckte Dinge, wo der Partner "unperfekt" sein kann und wird.
In meiner Tanzschule war es früher so, dass der Inhaber, der auch grundsätzlich die Neulinge bei sich in die Kurse gesteckt hat, einen kleinen "Knigge" verteilt hat. Stark abgespeckt, und den Umständen angepasst. Aber beim Ball isst man natürlich auch, und dementsprechend wurde auch das Thema "Tischmanieren" behandelt.
Nun ist es - unabhängig vom Knigge - natürlich nicht statthaft, zu rülpsen, unverhohlen zu Schmatzen, oder gar beim Kauen zu reden. Der Dame den Stuhl zu führen ist auch relativ elementar. Grundsätzlich gehört es auch zu den Tischmanieren, sich eine Serviette auf den Schoss zu legen, nur kleine Bissen zu nehmen (man spricht nicht beim Kauen, aber etwa eine Antwort zu verzögern, weil man noch 1 Minute auf dem Steak rumkauen muss ist allgemein auch sehr unhöflich), oder das Glas nicht nur am Stiel anzufassen - auch das Wasserglas wird einen Stiel haben, man isst ja nicht in der Dönerbude, wenn man "elitäre Partner" sucht. Man fängt auch nicht an zu essen, bevor alle ihren Teller vor sich stehen haben.
Das war es im Groben dann aber auch schon.
Jetzt kann ich mich natürlich an sämtlichen anderen Kleinigkeiten, die noch dazukommen aufhängen. Oder ich kann mir die Frage stellen: Besteht das Leben mit meinem Partner nur aus Essen im Restaurant? Nur aus Opernbesuchen, oder Ausflügen ins Museum?
Bei wem mangelnde Tischmanieren (abgesehen von großen Faux-pas) schon derartige Sinneskrisen auslösen, der wird wohl noch öfter auf die Nase fliegen. Spätestens, wenn der in Frage kommende Datepartner daheim die Sachen auf den Stuhl wirft, statt sie auf den Butler zu hängen, bevor er ins Bett geht.
Die Partnersuche ist auch in Zeiten von Singlebörsen für "Elitepartner" kein Mal- oder Kochbuch, wo man sich den Partner malen oder backen kann. Menschen sind unperfekt, und das ist gut so. Menschen haben Fehler, und das macht sie einzigartig. Ich kann tausende Partner finden, die jegliche Form der Tisch- oder sonstigen Manieren perfekt beherrschen. Aber ich finde nur einen, der eine kleine Macke hat, die ihn eben so einzigartig macht.
Ich beherrsche die Tischmanieren. Ich beherrsche auch sonstige Manieren. Ich weiß, ob man beim Reingehen die Tür aufhält und der Dame den Vortritt lässt, oder ob man das beim Rausgehen tut. Ich weiß, ob man vor der Dame oder hinter ihr die Treppe raufgeht, oder ob man das beim Runtergehen macht - oder umgekehrt. Ich weiß, ob man beim Helfen in den Mantel oder die Jacke den Mantel auf Schulterhöhe der Dame hält, oder ob man ihn tiefer hält. Und ich weiß auch, ob man ihn mittendrin bewegt - und wohin.
Ich weiß auch, wie man der Dame den Arm anbietet, und ich weiß auch, warum das "Einhaken" der Dame kein wirkliches Einhaken ist. Ich weiß auch, wann man das Sakko aufknöpft, und wann man es tunlichst nicht machen sollte.
Aber: Muss ich das jederzeit durchführen, wie ein Zirkusäffchen? Wird die Dame denn in der Beziehung auch so "Einhaken", wie man es tun müsste, oder wird sie das anders tun, herzlicher, wirklich Einhaken und nicht nur ihre Hand auf meinem Unterarm ablegen?
Bis hierhin zweifle ich noch immer an, dass es sich bei den angemahnten Tischmanieren um Rülpsen, Furzen oder Schmatzen handelt. Alleine mit dem Essen anfangen scheidet auch aus, kein Restaurant der Welt wird einem Paar am Tisch zu unterschiedlichen Zeiten das Essen bringen.
Ich vermute eher, da wird etwas gesucht, was man aus Filmen kennt - und selbst dort wird der Knigge - so schön und galant es auch aussieht - oft mit Füssen getreten. Muss ja hübsch aussehen und auch noch der Dramaturgie dienen, und beides geht in der Realität nicht, man kann da nur eines von beiden haben.
Was erwarte ich nun beim Date? Ein perfektes Date, mit perfektem Benimm? Klar, kann ich machen. Lerne ich den Menschen dabei richtig kennen? Niemals. Ich habe dann jemanden vor mir, der etwas abspult, der einen perfekten Eindruck hinterlassen will. Dieser Mensch wird nicht immer so sein, nicht in einer vorübergehenden Beziehung, und schon gar nicht bis zum Ende seines Lebens.
Wer einen potentiellen Partner schon wegen kleinster "Vergehen" beim ersten Date abschießt, wird sich verwundert die Augen reiben, wenn der Partner schnarcht, seine Socken auf dem Boden liegen lässt, die Zahnpasta mal nicht in den Alibrt zurückstellt, oder - Gott bewahre! - nach dem Sex einschläft.
Wir reden hier immerhin von sehr gehobenen Ansprüchen, die man sonst unter Aristokraten und Akademiker-Blutlinien findet. Da muss man sich schon jemanden aus adligem Haus suchen, um diese Ansprüche erfüllt zu sehen. Und, mal im Ernst: Wer solche Ansprüche dauerhaft erfüllt, der bewegt sich auch in entsprechenden Kreisen. Aber der gammelt nicht auf irgendeiner Singlebörse rum und schreibt dort im Forum.
Die feine Gesellschaft lernt sich nicht online kennen.
Wer dieser Gesellschaft angehören will, der muss sich bei entsprechenden Anlässen zeigen, oder sich einfach mal eingestehen: Ich bin nicht das, was ich gerne wäre.
Ich vertrete da durchaus ein wenig die Ansicht: Wenn jemand - sei es Mann oder Frau - immer wieder Dates hat, wo es zu No-Go´s verschiedenster Art kommt, dann ist und bleibt die einzige Konstante: Die sich "beschwerende" Person. Das bedeutet natürlich nicht, dass die Person dann grundsätzlich zu pingelig ist o.ä., aber bevor es überhaupt zu einem Date kommt, sollte man für sich selbst doch gewisse Rahmenbedingungen abchecken. Man kann zwar versuchen, den für sich selbst "perfekten" Partner zu finden - aber zwischen einem Essen beim Date und einer Hochzeit liegen noch so viele unentdeckte Dinge, wo der Partner "unperfekt" sein kann und wird.
XAE schrieb:Tischmanieren sind, wie jede andere Form von Manieren, primär Ausdruck von Respekt und Umsicht. Insofern ist das keine Kleinigkeit und ich kann jede Frau verstehen, die das als Must-have definiert.Kommt drauf an, wie man für sich selbst Tischmanieren definiert. Es wird da ja kaum um Dates gehen, wo der Datepartner jedes Mal laut schmazend und rülpsend am Tisch gesessen hat. Wenn dem so wäre, würde ich mir selbst die Frage stellen: Warum gerate ich dauernd an solche Kandidaten? Das kann man hier und da mal mit Pech begründen, aber wenn es schon so oft vorkommt, dass es überhaupt relevant genug wird, sich darüber auszukotzen, wirds wohl kaum am Pech liegen. Pech ist endlich und selten.
In meiner Tanzschule war es früher so, dass der Inhaber, der auch grundsätzlich die Neulinge bei sich in die Kurse gesteckt hat, einen kleinen "Knigge" verteilt hat. Stark abgespeckt, und den Umständen angepasst. Aber beim Ball isst man natürlich auch, und dementsprechend wurde auch das Thema "Tischmanieren" behandelt.
Nun ist es - unabhängig vom Knigge - natürlich nicht statthaft, zu rülpsen, unverhohlen zu Schmatzen, oder gar beim Kauen zu reden. Der Dame den Stuhl zu führen ist auch relativ elementar. Grundsätzlich gehört es auch zu den Tischmanieren, sich eine Serviette auf den Schoss zu legen, nur kleine Bissen zu nehmen (man spricht nicht beim Kauen, aber etwa eine Antwort zu verzögern, weil man noch 1 Minute auf dem Steak rumkauen muss ist allgemein auch sehr unhöflich), oder das Glas nicht nur am Stiel anzufassen - auch das Wasserglas wird einen Stiel haben, man isst ja nicht in der Dönerbude, wenn man "elitäre Partner" sucht. Man fängt auch nicht an zu essen, bevor alle ihren Teller vor sich stehen haben.
Das war es im Groben dann aber auch schon.
Jetzt kann ich mich natürlich an sämtlichen anderen Kleinigkeiten, die noch dazukommen aufhängen. Oder ich kann mir die Frage stellen: Besteht das Leben mit meinem Partner nur aus Essen im Restaurant? Nur aus Opernbesuchen, oder Ausflügen ins Museum?
Bei wem mangelnde Tischmanieren (abgesehen von großen Faux-pas) schon derartige Sinneskrisen auslösen, der wird wohl noch öfter auf die Nase fliegen. Spätestens, wenn der in Frage kommende Datepartner daheim die Sachen auf den Stuhl wirft, statt sie auf den Butler zu hängen, bevor er ins Bett geht.
Die Partnersuche ist auch in Zeiten von Singlebörsen für "Elitepartner" kein Mal- oder Kochbuch, wo man sich den Partner malen oder backen kann. Menschen sind unperfekt, und das ist gut so. Menschen haben Fehler, und das macht sie einzigartig. Ich kann tausende Partner finden, die jegliche Form der Tisch- oder sonstigen Manieren perfekt beherrschen. Aber ich finde nur einen, der eine kleine Macke hat, die ihn eben so einzigartig macht.
Ich beherrsche die Tischmanieren. Ich beherrsche auch sonstige Manieren. Ich weiß, ob man beim Reingehen die Tür aufhält und der Dame den Vortritt lässt, oder ob man das beim Rausgehen tut. Ich weiß, ob man vor der Dame oder hinter ihr die Treppe raufgeht, oder ob man das beim Runtergehen macht - oder umgekehrt. Ich weiß, ob man beim Helfen in den Mantel oder die Jacke den Mantel auf Schulterhöhe der Dame hält, oder ob man ihn tiefer hält. Und ich weiß auch, ob man ihn mittendrin bewegt - und wohin.
Ich weiß auch, wie man der Dame den Arm anbietet, und ich weiß auch, warum das "Einhaken" der Dame kein wirkliches Einhaken ist. Ich weiß auch, wann man das Sakko aufknöpft, und wann man es tunlichst nicht machen sollte.
Aber: Muss ich das jederzeit durchführen, wie ein Zirkusäffchen? Wird die Dame denn in der Beziehung auch so "Einhaken", wie man es tun müsste, oder wird sie das anders tun, herzlicher, wirklich Einhaken und nicht nur ihre Hand auf meinem Unterarm ablegen?
Bis hierhin zweifle ich noch immer an, dass es sich bei den angemahnten Tischmanieren um Rülpsen, Furzen oder Schmatzen handelt. Alleine mit dem Essen anfangen scheidet auch aus, kein Restaurant der Welt wird einem Paar am Tisch zu unterschiedlichen Zeiten das Essen bringen.
Ich vermute eher, da wird etwas gesucht, was man aus Filmen kennt - und selbst dort wird der Knigge - so schön und galant es auch aussieht - oft mit Füssen getreten. Muss ja hübsch aussehen und auch noch der Dramaturgie dienen, und beides geht in der Realität nicht, man kann da nur eines von beiden haben.
Was erwarte ich nun beim Date? Ein perfektes Date, mit perfektem Benimm? Klar, kann ich machen. Lerne ich den Menschen dabei richtig kennen? Niemals. Ich habe dann jemanden vor mir, der etwas abspult, der einen perfekten Eindruck hinterlassen will. Dieser Mensch wird nicht immer so sein, nicht in einer vorübergehenden Beziehung, und schon gar nicht bis zum Ende seines Lebens.
Wer einen potentiellen Partner schon wegen kleinster "Vergehen" beim ersten Date abschießt, wird sich verwundert die Augen reiben, wenn der Partner schnarcht, seine Socken auf dem Boden liegen lässt, die Zahnpasta mal nicht in den Alibrt zurückstellt, oder - Gott bewahre! - nach dem Sex einschläft.
Wir reden hier immerhin von sehr gehobenen Ansprüchen, die man sonst unter Aristokraten und Akademiker-Blutlinien findet. Da muss man sich schon jemanden aus adligem Haus suchen, um diese Ansprüche erfüllt zu sehen. Und, mal im Ernst: Wer solche Ansprüche dauerhaft erfüllt, der bewegt sich auch in entsprechenden Kreisen. Aber der gammelt nicht auf irgendeiner Singlebörse rum und schreibt dort im Forum.
Die feine Gesellschaft lernt sich nicht online kennen.
Wer dieser Gesellschaft angehören will, der muss sich bei entsprechenden Anlässen zeigen, oder sich einfach mal eingestehen: Ich bin nicht das, was ich gerne wäre.