Heide_witzka schrieb:Gut. Dann sei so gut und lege die Moral offen, die hinter "ich spende meine Organe nicht, um anderen Menschen zu helfen" steht. Vielleicht bringt das ja neue Aspekte in die Diskussion.
Das ist nicht einfach für mich, aufgrund meiner Vergangenheit (Bundeswehr - 6 Jahre), versuche es aber dennoch:
Ich habe sehr viel in meinem Leben erlebt, einiges davon lässt mich an der Menschheit zweifeln. Nicht gänzlich, aber dennoch soviel, dass ich unsere Spezies in Frage stelle. Eigentlich führt das jetzt schon zu weit für dieses Forum, aber...
Der Punkt ist, jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden was er tun möchte und was nicht.
In diesem Zusammenhang muss sich aber jeder Mensch auch auf die möglichen Konsequenzen / kausalen Ergebnisse einlassen, beziehungsweise zumindest in Betracht ziehen. Egal ob durch das "bloße" Handeln an sich, oder eben durch das unterlassen einer möglichen Handlungsweise. <- Moral par excellence.
Heide_witzka schrieb:Das weiß man nicht. Das weißt du auch nicht, wenn du spendest, ganz gleich, ob an die Tafel, für Tiere, Kinderhilfsorganisationen etc. Du weißt auch nicht, wie deine Steuern nun exakt eingesetzt werden etc.
Ist ganz normal im Leben, an vielen Stellen. Da akzeptierst du es. Wenn du es bei Organen nicht akzeptierst, dann leg doch bitte dar, wo der Unterschied ist.
Bei Tieren (im Tierheim z.B.) oder auch Kinderheimen und Caritativen Institutionen bin ich grundsätzlich dazu bereit und tue das tatsächlich auch. ABER: Es ist für mich persönlich wichtig zu wissen wo das gespendete Geld tatsächlich eingesetzt wird und "wie" es eingesetzt wird. Kann man in Erfahrung bringen.
Heide_witzka schrieb:Da akzeptierst du es. Wenn du es bei Organen nicht akzeptierst, dann leg doch bitte dar, wo der Unterschied ist.
Tanne schrieb:
Nichtsdestotrotz, versuche ich mich immer helfend und konform zu etablieren, egal ob hier im Forum oder im Alltag allgemein.
"Helfend" würde ja für eine Spende sprechen.
Das schrieb ich doch schon, ich weiß halt nicht, welchem Menschen da geholfen wird.
Es klingt vielleicht etwas blöd, allerdings kann ich bei einer Organspende ja vorher nicht wissen ob da nicht vielleicht ein Pädophiler oder was weiß ich das Organ bekommt.
Heide_witzka schrieb:Tanne schrieb:
Das ist keine Form von Tapferkeit, sondern Resignation.
Das beantwortet die Frage nicht.
Originale Frage von dir:
Heide_witzka schrieb:Wenn es dir so richtig beschissen geht, weil ein Organ den Geist aufgibt, ergibst du dich dann deinem Schicksal und wartest tapfer darauf bis dein Körper völlig kollabiert oder möchtest du dann ein Spenderorgan um wieder ein lebenswertes Leben führen zu können?
Antwort: Ich warte dann auf den Tod, ich möchte kein Spenderorgan haben.
Heide_witzka schrieb:Das lässt sich doch auch nach der Organspende realisieren. Da fehlen dann vielleicht ein paar Gramm Asche. Die Nordsee wird es verschmerzen können. Warum du nicht?
Sicher, da hast vollkommen Recht. Der Nordsee und auch mir selbst kann es ziemlich egal sein.
Die Antwort bleibt aber die Selbe: Ich weiß nicht wer da dann mein(e) Organ(e) bekommt.
Das ist für mich blöderweise problematisch.