Schon mal jemandem das Leben gerettet?

Ja, habe ich, vor Jahren.
Ich war mit dem Fahrrad abends unterwegs, bog von der Strasse in einem Grünbereich ab, rechts und links Gebüsch, eine Kurve, eine Laterne und da stand einer, sprach mich an, dass ich die Polizei rufen soll. Ich habe angehalten und fragte
"Warum?"
Dann meinte der:
"Ich weiss es nicht, ich blute"
der nahm seine Hände vom Hals, die Handflächen waren blutverschmiert und am Hals war ein Schnitt zu sehen.
Der Typ sackte zusammen und lag da, nicht mehr ansprechbar gewesen.

Notruf abgesetzt, Polizei, Krankenwagen, ...

Es wurde ein Pulli des Opfers organisiert, 2 Spürhunde im Einsatz gewesen.

Am Folgetag kontaktierte mich die Polizei ob die meine Daten dem Opfer geben dürfen, er möchte sich bei mir bedanken - zudem wurde aber auch folgendes gesagt:

Das Opfer wurde schon einige Tage vorher unweit vom zweiten Tatort überfallen und beraubt.
Laut Polizei war die Situation gegeben, dass die Täter mich gesehen haben.

Ich liess meine Daten nicht weitergeben.

Ich reihe mich mal zu den Katzenrettern ein. Die haben wir als Kinder aus einer Altpapiertonne gefischt und wieder aufgepeppelt.

War anstrengend, die haben einfach immer Hunger... Aber es war auch süß. Würd's wieder tun. :)

Intemporal schrieb:die haben einfach immer Hunger..

Hunde auch. Die fressen noch immer, obwohl sie "satt" wären,
ist bei Katzen und Kindern nicht anders ;)

Als ich ein Kind war, habe ich vor unserem Haus auf der Wiese gespielt. Was genau weiß ich nicht mehr, aber auf jeden Fall hörte ich ab und zu vom Nachbarhaus jemanden unregelmäßig "Hallo!" rufen. Habe mir nichts dabei gedacht, weil es sich so anhörte, als ob Leute begrüßt werden. Das andere Haus war nicht einsehbar wegen Bäumen und Büschen zwischen den Grundstücken.
Irgendwann nach einer Weile kam es mir dann aber doch komisch vor und ich sagte meinem Vater Bescheid.

Wir sind dann mal rüber schauen gegangen und fanden die schon etwas ältere Dame auf der Terrasse liegend. Sie war gefallen und lag schon ne zeitlang in der prallen Sonne und konnte nicht mehr aufstehen. Also Krankenwagen gerufen, später kam raus, dass sie beim Sturz einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hatte.

Auf die spätere Nachfrage, warum sie denn Hallo anstatt "Hilfe!" ruft wusste sie auch keine Antwort :D War wohl der Schock. Ist vielleicht nicht direkt das Leben gerettet, aber wer weiß was passiert wäre, wenn ich sie nicht gehört und sie noch länger in der Sonne auf der Terrasse gelegen hätte.

BossMeng schrieb:s.Oliver schrieb:
Naja , notfalls kannste ja zum Handy greifen , wenn es dir zu Krass ist ;)
Das tu ich natürlich immer. also immer wenn ich denke es wäre richtig den Spezialöisten das feld zu überlassen,.

Bei einer ausgesetzten Boa oder Anaconda. Oder bei einem Wolf:). Ich hätte auch Angst... besonders vor ihren Beißerchen :D.

s.Oliver schrieb:Bei einer ausgesetzten Boa oder Anaconda. Oder bei einem Wolf:). Ich hätte auch Angst... besonders vor ihren Beißerchen :D.

Spotte nur S.olvier, spotte nur ;)
Ich könnte ja mit der Kamera auch aufnehmen, denke aber kaum, dass dies eine besondere Hilfeleistung wäre ;)

Fällt mir gerade so ein, wo hier auch Tiere erwähnt werden:

Ich hatte mal in Russland einen Hund an einem zugefrorenen See gesehen gehabt und bevor mich noch jemand zurückziehen wollte bin ich hin und hab das arme tier rausgezerrt. Es war völlig unterkühlt und seit dem ists eine ganz treue Begleiterin. Niemand hatte sich gemeldet gehabt also haben wir sie behalten.

Na wenn hier auch Tiere gelten, dann erzähl ich mal schnell meine Geschichte vom letzten Jahr. Da hab ich einem jungen Spatz das Leben gerettet.

Mein Mann und ich wollten anlässlich unseres Hochzeitstags essen gehen und ich sah oben an einem Haus etwas flattern. Knapp unterhalb der Dachrinne hing ein Spatz mit seinem Beinchen fest.

Wir sagten den Bewohnern Bescheid, der Mann kam sofort mit Leiter und Äpfleplücker (langer Stab mit kleinem Sack vorn dran). Damit wurde der Kleine dann gerettet. Er schimpfte fürchterlich da drin, aber er war befreit.

Ich nahm ihn vorsichtig in die Hand und da hatte ich so ein kleines Federbüschel in der Hand, die Schnabelspitzen noch gelb. Er war ganz außer sich, das Herz klopfte, aber er lebte. Wir gaben ihm etwas Wasser, was er auch dankbar annahm. Teilweise hackte er aber aus Angst auch nach unseren Händen. Sein Beinchen, an dem er gehangen hatte, war verletzt, mein Mann meinte, es wäre besser, ihn zu töten. Aber wir ließen ihn am Leben.

Ich ließ den kleinen Kerl bei dem Ehepaar, da ich ihn wegen meiner Katze nicht mitnehmen konnte.

Ein paar Wochen später erfuhr ich, dass der kleine Kerl von dem Ehepaar gesund gepflegt wurde und nun putzmunter dort im Garten lebt. Darüber freue ich mich natürlich sehr.

@Escodia
Ein denkwürdiger Hochzeitstag für euch also. :note:

Ein Glück, dass du den Spatz da oben gesehen hast, ansonsten wäre er wahrscheinlich dort festhängend eingegangen. Deine Freude über seine Genesung kann ich gut nachvollziehen.
Die Katze wäre dem Wohl des Vogels eher weniger zuträglich gewesen.

Ja, indirekt meiner Mutter.
Sie hatte einen Herzinfarkt.
Ich hatte ein ungutes Gefühl und entschloss mich dazu, nochmal bei ihr vorbeizufahren.
Sie saß zusammengekrümmt auf dem Sessel.
Notarzt meinte, dass es super knapp ist und er nicht wüsste ob sie es schafft.

Ich hatte instinktiv alles richtig gemacht.
Letztlich haben die Ärzte im KH ihr das Leben retten können.

Puh, das war knapp, @purplepearl - ein Hoch auf die Instinkte...

Ich habe so eine ähnliche Geschichte zu bieten: Mein Vater ist vor einigen Jahren beim Skifahren schwer gestürzt und hat sich dabei mehrere Rippen gebrochen. An einem Donnerstagabend kam er nach Hause, im ausländischen Krankenhaus wollte er nicht bleiben, dafür das Wochenende abwarten und ggf. am Montag zu seinem Arzt gehen.

Ich habe damals noch im Elternhaus gewohnt und hatte am nächsten Tag frei, so dass mein Vater und ich allein im Haus waren. Früh morgens - ich lag noch im Bett und war total übermüdet, da ich die Nacht zuvor arbeiten musste - hörte ich ihn im Halbschlaf aufstehen und ins Bad gehen. Nach einer Weile dann einen dumpfen Schlag, den ich aber mehr unbewusst als bewusst wahrgenommen habe.

Aus irgendeinem Grund, ich hatte eigentlich schon fast wieder tief geschlafen, war ich plötzlich hellwach und bin nachsehen gegangen. Er lag bewusstlos hinter der Badezimmertür, so dass ich nicht zu ihm konnte. Während ich den Krankenwagen bestellt habe, kam er wieder zu sich und - alter Sturkopf halt - war noch ernsthaft böse, dass ich "deswegen" gleich den Notruf gewählt habe. Da der Krankenwagen aber schon unterwegs war, musste er notgedrungen noch mal mit ins Krankenhaus, wo er wieder untersucht wurde. Dabei wurde festgestellt, dass eine der gebrochenen Rippen die Lunge angebohrt hatte. Er wurde sofort not-operiert. Das war freitags, montags wollte er eigentlich zum Arzt. Der Klinikarzt sagte später, dass er das Wochenende nicht überlebt hätte.

Ich weiß nicht, ob es hier reinpasst. Aber im Urlaub in Dänemark waren meine Schwester (ca. 18/19) und ich (16/17) im Meer am plantschen. Die Wellen waren stark und irgendwann kam meine Schwester nicht mehr ans Ufer. Beim Versuch, sie zurück zu ziehen, verlor ich ebenfalls den Grund unter den Füßen. Ich kann mich nur noch an den starken Sog erinnern und dass man das Gefühl hatte, beim Schwimmen kein Stück vorwärts zu kommen. Ich hatte die ganze Zeit nur im Kopf, dass ich wieder Boden unter den Füßen brauche.
Meine Schwester hat sich später bei mir bedankt, weil sie Panik bekommen und geweint hat, ich ihr aber gesagt hätte, sie solle damit aufhören und stattdessen lieber schwimmen und sie damit ermutigt hätte.
Daran kann ich mich aber nicht mehr wirklich erinnern. Letztendlich haben wir es dann auch ans Ufer geschafft, wo unsere Mutter gewartet hat, die bis heute, glaub ich, nicht so wirklich verstanden hat, in welcher Gefahr wir waren.

@Akkordeonistin

Vor allem die dänische Nordseeküste ist berüchtigt für ihre Strömungen. Da ist man schneller in England, als man möchte - und sieht dann gar nicht mehr gut aus.

Da habt Ihr wirklich noch mal Glück gehabt.

Doors schrieb:Da ist man schneller in England, als man möchte - und sieht dann gar nicht mehr gut aus.

Da habt Ihr wirklich noch mal Glück gehabt.

Ja, so weit kam es zum Glück nicht. Gehe jetzt immer nur noch zu Hüfte oder manchmal auch nur noch bis zum Knie ins Meer. Bin lieber übervorsichtig.

Ich habe meinem Vater das Leben gerettet.
Wir fuhren in einem Fahrstuhl und kurz bevor die Tür aufging kippte er in meinen Arm.Die Tür ging auf ich ließ ihn auf den Boden gleiten und dann sah ich das er ganz blau angelaufen war.
Er hatte einen Herzstillstand,konnten ihn aber durch Herzdruckmassage und Mund zu Mund Beatmung mehr oder weniger am Leben erhalten bis der Notarzt kam.