Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

Nemon schrieb:Andererseits hätte ich mit dem Verzicht auf die zwei Avocados auch nicht die Welt gerettet.

Und wegen genau dieser Einstellung geht sie kaputt - aber jetzt deraile ich selbst.

:merle:

sooma schrieb:Und wegen genau dieser Einstellung geht sie kaputt

Es war wirklich eine große Ausnahme. Ich kaufe fast überhaupt nichts von diesen fragwürdigen Importen.

stefan33 schrieb:Im Grunde Billigschrott.
Beispiel Hafermilch: Hafer wird enzymatisch zu Zucker zersetzt, dann mischt man noch Sobluöl dazu (ungesund) und Salz und füllt mit Wasser auf. Das kostet dann über 1 €. Geniales Konzept.

Aber:
Milch ist natürlich genauso doof.
Insofern, was soll man machen, wenn man sowas gerne im Kaffee/Tee mag?

Einen Tod muss man sterben.

Das ist wahrscheinlich der vernünftigste Beitrag, den ich zu dem Thema jemals irgendwo gelesen oder gehört habe. :Y: Ernsthaft.

Ich habe nur eine Anmerkung zum Preis von Hafermilch: leider sind es inzwischen deutlich mehr als 1 €, meist sogar eher 2-3 €. Jedenfalls wenn man keinen starken Hafergeschmack im Kaffee oder Tee möchte.

stefan33 schrieb:Na ja, so doll leidet eine Kuh nicht, wenn sie einigermaßen artgerecht gehalten wird.

Die Kälber aber für gewöhnlich schon, angefangen von der oftmals viel zu frühen Trennung von der Mutter, über ewig lange Transporte ohne ordentliche Versorgung, die Mast in alles andere als auf Artgerechtigkeit ausgerichteten Betrieben bis hin zu weiteren, oftmals langen Transporten bis zur viel zu frühen Schlachtung.

Und auch an einer Kuh geht die Trennung vom Kalb und die Dauerträchtigkeiten psychisch und körperlich nicht spurlos vorüber - und wenn es keinen Profit mehr rauszuschlagen gilt, geht's auf zum Schlachter (wenn die Tiere "Glück" haben, zu einem in der Nähe). Nur weil sie ab und an mal auf ner Wiese stehen oder (wenn sie Glück haben) Stroh als Einstreu haben, geht es den Kühen noch lange nicht gut und wirklich artgerecht ist da in dem System so gut wie gar nichts - angefangen von der Qualzucht bis hin zum gewaltsamen Lebensende weit vor Ende der eigentlich möglichen Lebensspanne.

Ich denke nicht, dass es okay ist, diese Hintergründe komplett auszublenden...

Raspelbeere schrieb:statt Petersilie Koriandergrün

Ist - glaube ich - auch typischer für asiatische Gerichte als Petersilie

@Groucho
Ist es. (Ebenso in Hispanic-Gerichten.) Ich verwende Koriandergrün, und davon darf auch ruhig reichlich ins Essen, z.B. in (veganen) Glasnudelsalat, in Chili sin carne etc.
Koriandergrün schmeckt für manche Menschen - für mich z.B. - frisch und würzig, während Menschen mt einer anderen Variante eines Gens einen an Seife erinnernden Geschmack wahrnehmen und dann, verständlicherweise, Koriandergrün eklig finden.
Oft wird dann mit Petersilie ersetzt - oder generell, z.B. weil an Koriandergrün schwerer heranzukommen ist, v.a. spontan. (Ich ziehe es mir aus Samen.)

Kitri schrieb:stefan33 schrieb:
Im Grunde Billigschrott.
Beispiel Hafermilch: Hafer wird enzymatisch zu Zucker zersetzt, dann mischt man noch Sobluöl dazu (ungesund) und Salz und füllt mit Wasser auf. Das kostet dann über 1 €. Geniales Konzept.

Aber:
Milch ist natürlich genauso doof.
Insofern, was soll man machen, wenn man sowas gerne im Kaffee/Tee mag?

Einen Tod muss man sterben.

Das ist wahrscheinlich der vernünftigste Beitrag, den ich zu dem Thema jemals irgendwo gelesen oder gehört habe. :Y: Ernsthaft.

Dem schließe ich mich gerne an. Ich hatte vor Jahren mal versucht, meine Pflanzenmilch selbst herzustellen. Leider hatte mich das Ergebnis geschmacklich nicht überzeugt. Aber vielleicht versuche ich es einfach nochmal mit einem anderen Rezept.

Entscheidend für die Hafermilch ist, das Enzym Amylase zuzusetzen, die den Hafer zersetzt.
So wird das jedenfalls industriell gemacht.

Mandelmilch fand ich geschmacklich ganz ok, da schreckt mich aber bei Handelsprodukten die Umweltbilanz, insbesondere das viele Wasser, das zur Herstellung benötigt wird.

Selbst herstellen hat nur mäßig gut geklappt, viel Sauerei für wenig Kaffeemilch und die Reste wollen dann ja auch irgendwie verwendet werden (wegschmeißen wäre mir da zu schade).

sooma schrieb:Selbst herstellen hat nur mäßig gut geklappt, viel Sauerei für wenig Kaffeemilch und die Reste wollen dann ja auch irgendwie verwendet werden (wegschmeißen wäre mir da zu schade).

Wegwerfen würden wir da auch nichts; Lebensmittel werfen wir nur im größten Notfall weg und achten auch immer darauf das nichts verdirbt. (Käme auch z.B. nicht auf die Idee vom Brokkoli und Blumenkohl nur die Röschen zu essen wie ich das immer wieder gesehen habe, oder für Gäste sonstwieviel und hinterher ab in die Tonne wie immer wieder gesehen... da schüttelt's mich ganz ehrlich.)

Wir machen in so einem Fall entweder nur sehr wenig um es mal auszuprobieren, oder achten vorher darauf dass es innerhalb weniger Tage mehrere passende Speisen gibt. Die Mandelmilch passt z.B. auch in ein Curry, in Kuchen, man kann damit Eis machen.

Alpro NOT MILK ist echt lecker und schmeckt auch in Müsli etc. ohne komischen Beigeschmack.
Ist auch alles eine Gewohnheit.
Wenn man nach einiger Zeit mal wieder Kuhmilch probiert, schmeckt die dann erschreckend komisch.

Crusi schrieb am 04.01.2024:Die billigste Kuhmilch, gewonnen aus Massentierhaltung, kann schon nicht die ökologischste und gesündeste sein. Demeter Heumilch ist schon was ganz anderes.

Wo genau soll der gesündere Unterschied zwischen Demeter und konventioneller Kuhmilch liegen?
Durch die kosmische Aufladung durch das Gras mähen nach dem Mondkalender? Oder wie?
Demeter erzeugt eher unter esoterischen Gesichtspunkten nach Rudolf Steiner.

gastric schrieb am 04.01.2024:wohl eher nicht das bevorzugte "artgerechte" lebensmittel für einen erwachsenen menschen.

Und welche Nahrungsmittel, die wir heute verzehren sind warum "artgerechte" Lebensmittel?
Vieles an Gemüse sind neuartige Kulturpflanzen, die durch Zufallsmutationen oder gezielte Mutationen entstanden sind, deren verwandte Wildpflanzen Vorfahren sind meist nicht für die menschliche Ernährung tauglich.
Bezogen auf die menschliche Ernährung ist vieles an pflanzlichen Lebensmittel eher Neuland.
Der Mensch ist sehr anpassungsfähig bei der Ernährung, das war er schon immer ansonsten wäre die Ausbreitung über die ganze Erde nicht möglich gewesen vor langer Zeit.

@Röhrich
Grasgefütterte - und damit artgerecht gefütterte - Kühe sollen dem Vernehmen nach schon einen Unterschied machen.
Sollte Demeter das propagieren (neben dem Kuh-Horn einbuddeln), hätte Steiner ja einen nützlichen Zufallstreffer gelandet. Wobei: Gab es zu seiner Zeit überhaupt schon eine andere Fütterung?

Dusk schrieb:Alpro NOT MILK ist echt lecker und schmeckt auch in Müsli etc. ohne komischen Beigeschmack.

Kann ich bestätigen. Wobei Joya und Oatly auch gut schmecken. Gibt so Varianten die nicht soo ganz meins sind aber vll ist es auch Gewohnheitssache.

Nemon schrieb:Grasgefütterte - und damit artgerecht gefütterte - Kühe sollen dem Vernehmen nach schon einen Unterschied machen.

Gras bekommen alle Kühe, egal in welcher Haltung in Deutschland, das ist Grundfutter und der wichtigste Teil der Futterration bei Milchkühen.
Ansonsten gibt es meines Wissens nach keine belegbaren Unterschiede in der Milch, ob nun vom Demeter, Bioland oder konventionellen Hof.
Selbst die Werbung mit der vermeintlichen Heumilch mit angeblich höheren Omega3 Gehalt musste wieder eingestellt werden.
Omega3 nimmt sowieso besser über Fisch auf, so viel Milch kann man kaum trinken wie in einem Hering sind, das war aber nicht Demeter die damit warben.

Nemon schrieb:Sollte Demeter das propagieren (neben dem Kuh-Horn einbuddeln), hätte Steiner ja einen nützlichen Zufallstreffer gelandet.

Der hat nur keinen Treffer gelandet, es bleibt esoterisch.

Dusk schrieb:Alpro NOT MILK ist echt lecker und schmeckt auch in Müsli etc. ohne komischen Beigeschmack.
Ist auch alles eine Gewohnheit.

Ja, die trinke ich auch nur noch (im Kaffee), oder das wirklich gute Plagiat von Lidl. Aber zu Lidl komme ich selten und Alpro ist halt gnadenlos überteuert.

Edit:

Infidel schrieb:Oatly

Und die natürlich auch - aber leider ebenso überteuert.

Und was den gesundheitlichen Mehrwert angeht bin ich irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass sowohl Hafer- als auch Kuhmilch neben einigen Vorteilen auch gewisse Nachteile haben und dass da von beiden Seiten viel Schönfärberei betrieben wird.

Allerdings, als ich nach Jahren dann doch mal wieder Kuhmilch getrunken habe, fand ich die keineswegs komisch. Anders halt, aber (für mich) beides gut.

Nemon schrieb:P. S. Ich habe mir vorgestern erst eine leckere Guacamole gemacht. Hui oder pfui :ask: :lolcry:

Probier mal Erbsamole aus :)
Einfach TK Erbsen mit heißem Wasser übergießen, pürieren und a la Guacamole würzen. Ich habe zur Zeit das Just Spices Guacamole Gewürz daheim. Ist echt lecker.

Röhrich schrieb:Und welche Nahrungsmittel, die wir heute verzehren sind warum "artgerechte" Lebensmittel?

Ich bin froh, dass du meine gänsefüsschen übernommen hast. Ich selbst habe ein problem mit dem begriff "artgerecht" im zusammenhang mit der modernen menschlichen ernährung und würde den begriff gar nicht nutzen.

Röhrich schrieb:Bezogen auf die menschliche Ernährung ist vieles an pflanzlichen Lebensmittel eher Neuland.

Aus dem Abrieb und aus anderen Merkmalen ihrer Zähne wurde geschlossen, dass die frühen Vertreter der Hominini (Australopithecus anamensis, Australopithecus afarensis, Australopithecus africanus und Homo rudolfensis) sich vor rund 3 bis 4 Millionen Jahren von einer überwiegend pflanzlichen Kost ernährten

...

An Funden aus der Höhle von Arago bei Tautavel in Südfrankreich wurde beispielsweise die Abnutzung der Zähne von Homo heidelbergensis mikroskopisch untersucht. Die Ergebnisse ließen auf eine raue Nahrung schließen, die zu mindestens 80 Prozent aus pflanzlichen Anteilen bestand.

Und dennoch gab es einen hohen anteil pflanzlicher nahrung.

Röhrich schrieb:Der Mensch ist sehr anpassungsfähig bei der Ernährung, das war er schon immer ansonsten wäre die Ausbreitung über die ganze Erde nicht möglich gewesen vor langer Zeit.

Richtig, daher schwankte (und schwankt noch heute) das verhältnis tierischer zur pflanzlicher nahrung auch enorm beim anatomisch modernen menschen.

Ethnographische Auswertungen von weltweit 229 heute noch existierenden Jäger- und Sammlervölkern ergab, dass der Anteil pflanzlicher Kost zwischen 0 und 85 % variiert, während tierische Nahrung einen Beitrag von 15 bis 100 % leistet. Diese enorme Bandbreite der Lebensmittelauswahl ist auf die unterschiedlichen geographischen und klimatischen Lebensverhältnisse zurückzuführen.

Quelle: Wikipedia: Ernährung des Menschen#Frühe Verwandte der Vorfahren des Menschen


Das bspw der holzapfel nicht unbedingt ein kulinarisches highlight der ernährung war, bestreitet niemand. Ich bestreite aber, das die "artgerechte" ernährungsweise aus weitgehend tierischen bestandteilen besteht (gegenwart)... Und damit begann das ganze überhaupt erst.

janedoe95 schrieb:Probier mal Erbsamole aus :)

Würde ich ja gerne. Ich mag Erbsen. Nur kommen sie in meinem Low-Carb- bis Keto-Speiseplan nicht mehr vor.

Röhrich schrieb:Wo genau soll der gesündere Unterschied zwischen Demeter und konventioneller Kuhmilch liegen?

Konventionell gehaltene Kühe bekommen Antibiotika und andere Medikamente, vorbeugend und damit sie der Belastung standhalten.
Diese Medikamente lassen sich in der Milch nachweisen.