sacredheart schrieb:Erst mal finde ich den Ausdruck Unveganer seltsam.
Ich finde den Ausdruck eigentlich ganz gut. Man könnte auch Nichtveganer sagen, aber Unveganer finde ich irgendwie besser.
sacredheart schrieb:Du bis ja auch kein Unkarnivore
Doch, bin ich, also zumindest hätte ich mit dieser Bezeichnung kein Problem, weil ich der Ansicht bin, dass Menschen keine Karnivoren sind, auch wenn viele Fleischesser hin und wieder meinen sich mit einem Löwen vergleichen zu müssen, denn der esse ja schließlich auch Fleisch.
sacredheart schrieb:Zweitens würdest Du bei uns veganes Essen bekommen
Darüber würde ich mich sehr freuen. Allerdings könnte ich wahrscheinlich nicht mit euch gemeinsam am Tisch sitzen, während ihr euch abgetrenntes Muskel-und Bindegewebe eines anderen Tieres genüsslich reinzwirbelt. Esst ihr aber mit mir gemeinsam "vegan" oder vegetarisch, dann wäre das Zusammensitzen kein Problem.
sacredheart schrieb:und dann wäre das Thema für mich ausgereizt
Darf ich fragen warum?
Klar, am Essentisch würde ich mit dem Thema wahrscheinlich nicht um die Ecke kommen, aber so grundsätzlich würde ich wahrscheinlich jede Gelegenheit nutzen, um wieder auf das Thema zu sprechen zu kommen. Man könnte diesen Aktivismus, also den Drang das Thema nicht ruhen zu lassen, eventuell mit jemanden vergleichen, der sich für den Schutz von Hunden und Katzen einsetzt, oder auch für den Schutz von Kindern oder/und Frauen. Dagegen würde wahrscheinlich auch niemand etwas sagen.
sacredheart schrieb:weil wir sehr oft, so wie gerade eben, vegan essen ohne groß darüber nachzudenken
Was ja auf der einen Seite schon ziemlich based ist, aber bedauerlicherweise werdet ihr, so meine Vermutung, wahrscheinlich nur aus einem gesundheitlichen Aspekt heraus vegan essen und nicht zum Wohle der Tiere, der Umwelt oder das Klima.
sacredheart schrieb:Beluga Linsen stammen ja nicht von Stören und sind mit Knoblauch, Tomatenmark und Chili eine echte Delikatesse.
Mhm, klingt ziemlich lecker, wenn ich die Kombi so lese. Dass Rezept muss ich also unbedingt mal ausprobieren, insbesondere weil ich Belugalinsen recht gerne mag.
sacredheart schrieb:Liegt das vielleicht daran, dass es immer mehr Menschen gibt, die viel Wert auf gesunde Ernährung legen, ohne glrich Veganer zu sein?
Dass ist natürlich auch sehr gut möglich, aber wie gesagt, ich schätze, dass es eher die Ausnahmen sind, einfach weil ich die Erzählungen viel zu oft zu lesen bekomme.
sacredheart schrieb:Das gilt ja ganz genau so für eine 100% vegane Lebensweise.
Meines Erachtens gibt es auch keine 100% vegane Lebensweise, in einem System das zum allergrößten Teil auf Ausbeutung und Unterdrückung aufgebaut ist. 100% vegan zu sein, ist auch nicht der Punkt, um den es beim Veganismus geht. Es geht viel mehr darum, das, was praktisch durchführbar ist, auch zu versuchen und immer weiter auszuweiten. Dass ist ein Prozess bei dem man versucht immer mehr an sich zu arbeiten, auch wenn man nie die Perfektion erreichen wird.
Der Veganismus oder die vegane Lebensweise ist auch wie eine Art ethische/moralische Null-Linie zu verstehen. Eine Art passive Lebensphilosophie, könnte man sagen. Man hört einfach mal mit dem Wahnsinn auf, an dem man sich sein ganzes Leben lang beteiligt hat, weil man dementsprechend beeinflusst wurde. Meistens hat man die immense Tragweite des Leids, der Unterdrückung und Ausbeutung, die wir Menschen unschuldigen und hilflosen Tieren antun, begriffen und geht dann zum aktiven Schritt über - dem Tierrechtsaktivismus.
martenot schrieb:Was mich wiederum wundern würde.
Was wundert Dich daran?
martenot schrieb:Was für immergleiche tolle Geschichten erzählen denn all die vielen Unveganer?
Lies einfach die letzten Beiträge von mir,
@SegaSaturn und
@Raspelbeere - da solltest Du fündig werden.
@RöhrichRöhrich schrieb:Wer Bio-Gemüse will, der benötigt auch Tierhaltung, ohne organische Dünger funktioniert das nun mal nicht. Dass sieht mir in den folgenden zwei recht plausibel erklärten Artikeln aber anders aus.Die Aussage ist nicht nur vage oder unpräzise - sie ist komplett falsch!
Warum das so ist, erkläre ich hier. Quelle: https://vegpool.de/news/oezdemir-guelle-tierhaltung.htmlDas Dünger-Märchen
Die Produktion von Fleisch, Milch und Eiern trägt wesentlich zur Klimakrise bei. Die Tierhaltung sei trotzdem wichtig, denn sie liefere wertvollen Dünger für die Landwirtschaft, behaupten Lobbyverbände. Das stimmt aber nicht. Um Dünger und Energie zu sparen, muss die Tierhaltung mindestens drastisch abgebaut werden. ... Man hört es immer und immer wieder: Tierhaltung sei unverzichtbar, weil uns sonst die Gülle zum Düngen fehlen würde. ... Das Problem mit diesen Behauptungen: Sie stimmen nicht. Tatsächlich ist sogar das Gegenteil davon wahr: Tierhaltung bedeutet effektiv, dass mehr externer Dünger benötigt wird. Wie kommt das? Quelle: https://www.klimareporter.de/landwirtschaft/das-duenger-maerchen
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Röhrich schrieb:Und wenn mehr geschlachtet wird wie gegessen wird, dann wird das vermutlich für Haustiernahrung und den Export sein. Viele Tiere landen auch einfach im Müll. Etwa 13 Millionen Tiere landeten jedes Jahr in der Tierkörperbeseitigung, zeigt eine Studie.
Eine Studie zeigt: Jedes fünfte Schwein landet in der Tierkörperbeseitigung. Viele Tiere verenden im Stall oder müssen notgetötet werden. Der Tierschutzbund fordert die Bundesregierung zum Eingreifen auf Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tierhaltung-13-millionen-schweine-landen-im-muell- |
SegaSaturn schrieb:Und damit lügen einem fast alle glatt ins Gesicht.
Ja, dass die Leute, bis auf sehr sehr wenige Ausnahmen, direkt lügen, empfinde ich auch oft so. Man kann dann die Heuchelei der Leute direkt beobachten.
Raspelbeere schrieb:aber es wird z.B. die Bockwurst beim Stadtfest, das Rührei mit Speck im Hotel, das Ei im Pfannkuchen... vergessen.
Genauso ist es meiner Erfahrung nach auch. Meistens wird seitens der Fleischesser nur über Fleisch geredet, alle anderen Produkte werden im Gespräch häufig gar nicht erst erwähnt.
Raspelbeere schrieb:Man könnte die Eier alle ausbrüten lassen (wohin dann mit all den Küken?), wegwerfen oder...
Da das Huhn - das wahrscheinlich ein Hochleistungshuhn sein wird, was jeden Tag ein Ei legt - bei der Bildung der Eierschale einen hohen Bedarf an Kalzium benötigt, dass es aus dem eigenen Körper zieht, könnte man die unausgebrüteten Eier dem Huhn zum Essen hinwerfen. Dann könnte es mit der Nahrungsaufnahme der Eierschalen dem Körper wieder etwas Kalzium zurückgeben, was der Gesundheit des Huhnes wahrscheinlich zugute kommen würde.
Raspelbeere schrieb:Es wird betont dass man auch ohne den Konsum tierischer Produkte bestimmt schonmal auf eine Ameise getreten ist oder auch eine Gemüseerntemaschine mal ein Tier tötet. (Was ja stimmt.
Ja, das stimmt. Mit dieser wahren Aussage wird man auch recht häufig konfrontiert. Aber da hat derjenige dann einfach nur nicht dass Prinzip der veganen Lebensweise verstanden, oder er versucht damit einen Punkt zu machen, um den Veganer aufzuzeigen, dass er sich doch auch doppelmoralisch verhalten würde.
Raspelbeere schrieb:Woher kriegst du denn dann dein Eiweiß? Eisen?" - erkläre es sachlich - "Ja. Wenn du meinst. Das wird sich aber trotzdem gesundheitlich rächen. Die Vegetarier die ich kenne, die Veganer erst, die sind blass und schlapp."
Ich wette, keiner dieser Leute würde sich in einem Zweikampf mit einem Gorilla, Ochsen, Elefanten, Nilpferd oder Patrick Baboumian (stärkster Mann Deutschlands) anlegen.
:DDiese Leute fragen sich aber auch nicht, woher ein Ochse, der zum allergrößten Teil nur Gras fressen wird, seine Proteine herbekommt. Aber bei Veganern muss natürlich nachgefragt werden.
Wenn sie sich mal schlau machen würden, würden sie mit ein bisschen googeln schnell feststellen, dass in so gut wie jedem Nahrungsmittel Eiweiß enthalten ist. Man kann also, wenn man sich bedarfsdeckend ernährt, gar keine Mangelernährung durch Eiweiß bekommen, da das Zeug quasi überall drin ist.
Raspelbeere schrieb:Fleisch aus Jag
...ist meines Erachtens vollkommen unnötig und gehört sofort abgeschafft. Vor allem sollte die Hobby-Jagd sofort verboten werden. Meine Meinung.