#MeToo Was ist dran?

josie321 schrieb:Hat sich seither bei dir persönlich etwas verändert?

Wa?

Also schon mal allein das ich hier darüber geschrieben habe, grob, habe ich mit jemandem darüber über pn geschrieben, der mir ebenfalls mit #meToo antwortete und man sich so austauschen konnte.
Und ja, so ein Austausch tut mal gut. Ist ja etwas worüber man nicht ständig und andauernd drüber spricht.
Packt man ja meistens weeeeeit nachhinten im Kopf.

CosmicQueen schrieb:Es geht ja um FALSCHE Beschuldigungen, also darum, dass Frauen aus Rachsucht, Karrieresucht what ever die MeToo-Karte spielen KÖNNTEN.

Ja, und aus diesem Grund eine Frau nicht einzustellen, ist sexistisch.

Interested schrieb:An Dich habe ich auch eine Frage. #MeToo betrifft nicht nur Frauen als Opfer. Was ist mit den weiblichen Tätern? Wie sexistisch sind die, wenn sie für ihre Übergriffe minderjährige Jungs missbrauchen (zwei prominente Beispiele wurden hier im thread bereits genannt)? Spielen sie nicht auch ihre Macht aus? Nehmen sie sich nicht auch entsprechende Opfer? Lass uns "jung" als Synomym für "attraktiv" nehmen. Trauen sie sich das auch bei älteren Männern, Gleichaltrigen?

Kannst du mir sagen, warum du mir all diese Fragen stellst?
Unterstellst du mir damit indirekt Sexismus?

@josie321
bei #MeToo geht es darum, Aufmerksamkeit zu erzeugen, ein Bewusstsein zu erzeugen, die Debatte anzufachen und in die Mitte der Gesellschaft zu rücken, damit das Erleben von Sexismus und sexualisierter Gewalt keine Randbemerkungen sind oder eben totgeschwiegen werden.

@Tussinelda

Das mag schon sein, aber wirst du weniger sexuell belästigt oder hast du sonst einen Nutzen dadurch erfahren?

@josie321
der Nutzen, den ich mir vorstellen kann, wäre der, dass man nicht allein ist. Dass man sich mit Menschen austauschen kann, die ähnliche Erfahrungen haben. Das man überhaupt gehört wird. Um ein paar Dinge zu nennen.
Aber das ist bestimmt ganz unterschiedlich.

Nein @Groucho ich unterstelle dir nichts. Ich stelle dir Fragen zum Zitat. Du redest vom Sexismus der Männer und lässt weibl. Täter außen vor.

Danke @pattimay für die direkte und ehrliche Antwort. Darauf wollte ich hinaus.

@Tussinelda
@pattimay

So bei mir ist es so, dass ich den Eindruck habe, dass sich bei den Männern nichts verändert hat. Klar kann es hilfreich sein, mit jemanden darüber zu reden.

Aber wenn ein Mann eine Frau sexuell belästigen will, so wird er es weiter tun. Wo hat da bei Männern die Sensibilisierung stattgefunden?

Oder bemerkt ihr bei Männern einen Unterschied?

@josie321

Naja, also wenn jemand erwartet, dass durch einen Hashtag, mal eben ein System, welches seit Jahrhunderten unglaublich Prima funktioniert, stürzt, der ist bestenfalls ein Träumer.

Was hast du denn erwartet?

Positiv zu benennen ist doch aber, dass dadurch ein Diskurs in der Gesellschaft entstanden ist.

Interested schrieb:Nein @Groucho ich unterstelle dir nichts. Ich stelle dir Fragen zum Zitat. Du redest vom Sexismus der Männer und lässt weibl. Täter außen vor.

um die ging es da gerade auch nicht. Kontext:

CosmicQueen schrieb:Groucho hat einen Teil meines Beitrags zitiert und auf diesen bezieht es sich und da ist die Rede von männlichen Chefs, die attraktive Frauen nicht mehr einstellen, da die Befürchtung einer Falschbeschuldigung aus deren Sicht bestehen könnte. Ich denke nicht dass es sich da ausschließlich um "Gegner" der Metoo-Bewegung handelt. ;)

es ging explizit um männliche Chefs.

josie321 schrieb:Aber wenn ein Mann eine Frau sexuell belästigen will, so wird er es weiter tun. Wo hat da bei Männern die Sensibilisierung stattgefunden?

also einerseits schreibst Du, dass Männer jetzt keine attraktiven Frauen mehr einstellen (nein, das ist keine Sensibilität!) andererseits sagst Du, na wenn ein Mann belästigen will, macht er es trotzdem. Einerseits schreibst Du, Männer haben Angst vor falschen Beschuldigungen....meinst Du, sie haben weniger Angst vor echten Beschuldigungen? Ich finde das alles sehr widersprüchlich.

Tussinelda schrieb:also einerseits schreibst Du, dass Männer jetzt keine attraktiven Frauen mehr einstellen (nein, das ist keine Sensibilität!) andererseits sagst Du, na wenn ein Mann belästigen will, macht er es trotzdem. Einerseits schreibst Du, Männer haben Angst vor falschen Beschuldigungen....meinst Du, sie haben weniger Angst vor echten Beschuldigungen? Ich finde das alles sehr widersprüchlich.

Sie stellen weniger Frauen ein, weil sie Angst vor Falschbeschuldigungen haben oder das ein anderen Mann einer Frau wirklich etwas antun könnte. Da gehören Frauen als Chefs auch dazu!
Wobei es mir darum geht, welchen Nutzen eine Frau durch den Hashtag hat? Klar, austauschen mag zwar schön und gut sein aber wird hierdurch das Verhalten mancher Männer verändert?

@josie321
es gab bereits Gesetzesnovellen in einigen Ländern, das ist auch eine Auswirkung. Aber es geht ja nicht um den persönlichen Nutzen an sich, sondern darum, was ich oben aufzeigte.

Tussinelda schrieb:Aufmerksamkeit zu erzeugen, ein Bewusstsein zu erzeugen, die Debatte anzufachen und in die Mitte der Gesellschaft zu rücken,

Irgendwie gibt es kein berechtigtes Anliegen mehr, wo nicht so vorgegangen wird. Laut, direkt, plakativ.
Verbessert hat sich seitdem nur wenig und die Fragen bleiben offen, wo denn überhaupt diese ominöse "Mitte der Gesellschaft" ist und wieviel Platz es dort gibt, bei so vielen gleichberechtigten Anliegen, die einander um Aufmerksamkeit bemüht werden.
Alle diese Anliegen haben ihre Berechtigung, nur frage ich mich, warum außer zu reden so wenig getan wird.

Zum Beispiel nun auch wieder mit Ungarn und der Homophobie, warum outet sich denn kein Bundesliga-Spieler, wenn es hier so viel besser ist als in Ungarn? Warum nach Ungarn schauen, gerade von hier aus, wenn sich hier auch noch kein aktueller Fußballspieler geoutet hat? Ist es nur wichtig, das Thema in die Mitte der ungarischen Gesellschaft zu bekommen, oder ist es hier möglicherweise nur in Lese- und Gesprächskreisen gesellschaftlich zentriert, nur nicht realisiert? Woran mag das liegen?

Paradigga2.0 schrieb:Zum Beispiel nun auch wieder mit Ungarn und der Homophobie, warum outet sich denn kein Bundesliga-Spieler, wenn es hier so viel besser ist als in Ungarn? Warum nach Ungarn schauen, gerade von hier aus, wenn sich hier auch noch kein aktueller Fußballspieler geoutet hat? Ist es nur wichtig, das Thema in die Mitte der ungarischen Gesellschaft zu bekommen, oder ist es hier möglicherweise nur in Lese- und Gesprächskreisen gesellschaftlich zentriert, nur nicht realisiert? Woran mag das liegen?

das ist ein interessantes Thema, aber ich glaube, das würde hier zu zu viel OT führen. Vielleicht einen thread aufmachen oder in einem passenderen diskutieren?

Tussinelda schrieb:das ist ein interessantes Thema, aber ich glaube, das würde hier zu zu viel OT führen. Vielleicht einen thread aufmachen oder in einem passenderen diskutieren?

Du hast völlig recht. Ich bin schon überrascht genug, dass es hierfür auf Allmy nicht einmal einen thread gibt oO
...oder ich bin zu blind und habe es nicht gefunden.

Interested schrieb:Du redest vom Sexismus der Männer und lässt weibl. Täter außen vor.

In der Hauptsache habe ich vom Sexismus der Personaler(m, w, d) gesprochen Und eigentlich stets so geschrieben:

Groucho schrieb:Und da ist die Userin eben nicht Opfer von MeToo geworden, sondern von sexistischen Personalern(m, w, d).

Da hast du wohl nicht konzentriert genug gelesen.

Tussinelda schrieb:es ging explizit um männliche Chefs

Der Klassiker in diesem Thread: Hat man so gar keine Argumente, kann man immer noch versuchen den Diskussionsgegner zu diskreditieren....

Groucho schrieb:Findest du es nicht auch merkwürdig, dass da explizit "attraktive Frauen" erwähnt werden?
Kann es vielleicht sein, dass die Typen, die "attraktive Frauen" nicht mehr einstellen, angst haben, dass sie sich nicht immer unter Kontrolle haben, wenn eine "attraktive Frau" um sie herum ist und sie fürchten, dass sie dann früher oder später etwas sexistisches tun werden?

Und das trifft auf weibl. Täter nicht zu? Die sind also außen vor. Ach ja, ging ja nur um männl. Sexismus und #MeToo betrifft ja auch nur weibl. Opfer. Und es gibt ja auch keine weibl. Personaler. Ja, mein Fehler.

Groucho schrieb:Der Klassiker in diesem Thread: Hat man so gar keine Argumente, kann man immer noch versuchen den Diskussionsgegner zu diskreditieren....

Du meinst das, was Du gerade hier versuchst? Argumente gab es zur Genüge - nur keine konkreten Antworten, außer immer und immer wieder zu wiederholen, wie sinnig die Bewegung ist, wie etwas ins Bewusstsein rückt, während einige andere Opfer hier aber von völlig neuen Problemen diesbezüglich berichten.

Groucho schrieb:Ja, und aus diesem Grund eine Frau nicht einzustellen, ist sexistisch.

Das könnte man unterstellen. Man könnte aber auch die Begründung Unsicherheit in Betracht ziehen, wenn es um MeToo geht. Immerhin wurde hier schon eingeräumt, dass es diese Falschbeschuldigungen gibt.

Interested schrieb:während einige andere Opfer hier aber von völlig neuen Problemen diesbezüglich berichten.

@josie321

Die Lösung dafür darf doch aber nicht sein, die Betroffenen zum Schweigen zu bringen. Denn das hat ja auch nicht geholfen und irgendwas verändert.

Paradigga2.0 schrieb:Irgendwie gibt es kein berechtigtes Anliegen mehr, wo nicht so vorgegangen wird. Laut, direkt, plakativ.
Verbessert hat sich seitdem nur wenig

Vielleicht muss man noch lauter, direkter, plakativer werden.
Es hiess hier im Diskussionsverlauf ja "Kunst" müsse schockieren. Vielleicht muss es die Kritik bzw. das benennen von Problemen ja noch mehr. Denn Schweigen hat ja auch nichts gebracht. Das Problem von sexueller Gewalt ist ja kein neues.

Mir fehlt da auch irgendwie die "klare Kante" von Männern, denn Fakt ist der ganz große Teil der Täter von sexueller Gewalt sind nun mal Männer Spoilerhttps://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/taeter-und-taeterinnen (Archiv-Version vom 28.06.2021)
https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&url=https://www.frauenrechte.de/images/downloads/hgewalt/Sexuelle-Gewalt-in-Deutschland.pdf&ved=2ahUKEwjmltz45rDxAhUphv0HHU2LDzkQFjAKegQIGBAC&usg=AOvVaw1eEYuZh89ItjgYN8OU84Ph
Allein in diesem Thread schon, es gibt einige Männer die sich mehr zu Falschanschuldigungen geäußert haben, als zum Problem selbst, dabei ist die Zahl der Falschanschuldigungen, wie hier schon mehrfach belegt, marginal, sowohl national, als auch international.
Aber nein, statt sich zum Problem zu äußern wird über Zensur von misogyner "Kunst" lamentiert.

Die Frage ist doch brauchen wir wirklich Songs in denen das Töten von 1000 Nutten, das halbtot f*cken von Frauen geschildert wird?

pattimay schrieb:Die Frage ist doch brauchen wir wirklich Songs in denen das Töten von 1000 Nutten, das halbtot f*cken von Frauen geschildert wird?

genau das ist nämlich der Punkt. Nicht Zensur, sondern braucht es das? Warum verkauft sich das? Und verkauft sich nur das, weshalb man quasi gezwungenermaßen kaum anderes thematisieren kann, wenn man Kohle machen will?

pattimay schrieb:Die Frage ist doch brauchen wir wirklich Songs in denen das Töten von 1000 Nutten, das halbtot f*cken von Frauen geschildert wird?

Scheinbar ja, Ende der Geschichte.