@insideman Ja, ich bin da bei Dir.
Ich beobachte das seit Jahren intensiv, und jedes neue Jahr ist ein weiterer Tiefpunkt für ein respektvolles (ich wage schon nicht, “normales“ zu schreiben) Miteinander zwischen den Geschlechtern.
Wenn es lediglich um Gleichberechtigung ginge ... aber das ist schon lange zur hohlen, bedeutungslosen Phrase verkommen, zu einem Kampfbegriff von vielen.
Was mich persönlich noch am ärgsten irritiert, ist das fehlen jeglicher, narrativer Grenzen.
Früher ging es darum, daß eine Frau einen Minirock tragen kann, ohne gleich in s Gebüsch gezerrt zu werden.
Natürlich.
Dann ging s an die Verhaltensebene, Sachen wie Berührungen am Arm, oder solche diabolischen Dinge wie Blicke ob einem Ausschnitt bis zum Bauchnabel.
Hm.
Mittlerweile haben wir den Punkt erreicht, an dem frau nackt und mit nem Dildo im Arsch durch die Stadt tingeln kann und soll!, und dafür nicht nur als “Heldin“ gefeiert wird, sondern sich eines irrationalen Narrativs bedient, in dem sich jeder (Mann, Lesben zB sind da natürlich nicht mitgemeint) der es wagt, sich eine Meinung zu bilden, zu starren, für sich zu definieren was er sieht - irgendeines Gedankenverbrechens schuldig macht, das vage irgendwo zwischen “fehlendem Respekt gegenüber Frauen“ und “#mimimitoo weil subjektives Unwohlsein“ laviert.
Denn wenn sich eine Frau “unwohl“ fühlt, ob meiner “Anwesenheit“ - dann ist das selbstverständlich alleine MEINE Schuld.
Daß diese Haltung aber noch flankiert wird von irgendwelchen Respekts- und Belästigungs-Untertönen, macht das ganze so unglaublich, wie heißt es heute? “toxic“!
Daß jemand, jeder! der in diesem Klima aufwächst, diese absonderlichen Entartungen als normativ selbsterklärend und bindend verinnerlicht, dürfte niemanden verwundern.