PStanisLove schrieb:Habt ihr es halbwegs geschafft abzuschließen.
@PStanisLoveDas kann ich gar nicht so eindeutig beantworten.
Jetzt, nach so vielen Jahren, beschäftigt es mich im Alltag natürlich nicht mehr. Außer bei Gelegenheiten wie dieser Diskussion, da kommen die Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle wieder hoch.
Insgesamt bin ich aber ein Mensch geworden, der überwiegend lieber für sich bleibt. Vielleicht wäre das anders gekommen? Das kann ich wirklich nicht sagen.
Ich hatte 1994 noch einmal mit einer Mobbing-Situation auf einer neu angetretenen Arbeitsstelle zu tun. Auch dort konnte ich mir selber nicht helfen und die Vorgesetzten fühlten sich nicht zuständig. Also bin ich gegangen, und das war auch gut so.
Genugtuung hat mir wenige Monate später ein Treffen mit einer ehemaligen Kollegin dieser Station, die zeitgleich mit mir dort angefangen und länger durchgehalten hat, verschafft. Sie erzählte mir, dass keine zweite Monate, nachdem ich dort aufgehört hatte, das gesamte Team der Station aufgelöst und zwangsversetzt wurde, da sich alle katastrophal miteinander zerstritten hatten. Ich bin also gerade noch rechtzeitig dort weg gekommen, bevor es dort richtig zur Sache ging.
Bei Konflikten im Allgemeinen kommt es bei mir immer darauf an, wie gut ich die Person kenne, mit der ich eine Auseinandersetzung führen muss. Wenn es jemand ist, der mir emotional nicht nahe steht, nimmt es mich viel mehr mit, ich fühle mich dann schnell wieder schutzlos und ausgeliefert. Was aber nicht bedeutet, dass ich mich mit gesenktem Kopf oder eingeklemmten Schwanz davon schleichen. Ich habe durchaus gelernt, mich zu wehren, wenn es wichtig ist. Allerdings gehe ich auch nicht so schnell an die Decke, wie manch anderer, oder fühle mich schnell angegriffen. Mir ist es wichtiger, eine Situation erst einmal zu verstehen.
Zum Beispiel letzte Woche auf der Arbeit (habe dort erst vor sechs Wochen angefangen) habe ich etwas gesucht, was eine Kollegin kurz vorher verräumt hatte. Diese Frau ist - sorry, es ist leider so- maximal einfach gestrickt und hat anscheinend eine schlechte Impulskontrolle. Sie hat absolut nicht gerafft, worum es ging, hat mir nicht eine Sekunde zugehört sondern mich stattdessen angebrüllt.
Das war mir zuviel Kindergarten und die Sache nicht wert, darauf einzusteigen. Vor allem, da ich in dieser Firma nicht bleiben werde.
Oha, das war jetzt viel Text... 😄 Wie Du siehst, kommt man durchaus drüber weg, ist aber sicherlich geprägt.