Eiskalt schrieb:Ich deute hierbei auf Narzissmus.
Also wenn wir mal für einen Moment übersehen, dass Ferndiagnosen, "Diagnosen" von Laien und/oder Personen die direkt betroffen sind für gewöhnlich genau gar nichts wert sind, dann versteh ich dennoch nicht, wie Du zu dieser Annahme kommst.
Eine narzisstische Person die sich einem schwerbehinderten Kind widmet und in einem derart engen, organisierten und auf einander vertrauenden Familienverbund integriert ist, wie er ja vor diversen Veränderungen bestanden hat ist mehr als nur unwahrscheinlich.
Wenn wir schon mit Küchentischpsychologie arbeiten, dann sehe ich in der Schwester Deines Freundes eher eine Frau die kurz davor ist ihre Belastungsgrenze zu erreichen und zusammenzubrechen und das nicht besonders mysteriöse Phänomen das Leute an diesem breaking point durchaus dazu neigen können wie verwundete Tiere um sich zu beißen, aber keinerlei Anzeichen für eine narzisstische Persönlichkeit.
Eiskalt schrieb: Alphabetnkunst schrieb:
Streitigkeiten und deren Absichten und Zwecke aus der Ferne zu beurteilen ist unmöglich, wenn das jetzt die Grundlage sein soll, um absolut davon auszugehen, dass sie falsch handelt, kriegt man direkt eine Partei auferlegt, die man ergreifen soll
....
Deine Meinung. Mir geht es um die Psychologie solch einem Menschen zu begegnen und erkläre nur den Sachverhalt den dieser Person vorausgeht.
Ne, das ist nicht wirklich eine Meinung die
@Alphabetnkunst hier einbringt.
Du erwartest ja durchaus, dass wir Deine Sicht der Dinge als die einzig richtige Perspektive akzeptieren und darauf und NUR darauf begründet psychologische Vorurteile übernehmen und Dir raten wie Du der Situation begegnen sollst.
Das ist aber schwierig/unmöglich, weil wie
@Alphabetnkunst eben anmerkte Deine Sicht der Dinge ohne jeden Zweifel nur eine Seite der Medaille darstellen kann und niemand von uns weiß was da nu wirklich abläuft, abseits Deiner ganz persönlichen Wahrnehmung.
Alphabetnkunst schrieb:Sie mag dich nicht, begegnet dir aber freundlich, wenn man sich trifft.
Das ist doch zum Beispiel durchaus eine Basis auf der erwachsene Menschen einander begegnen können.
Alphabetnkunst schrieb:Dass sie hinter deinem Rücken redet, finde ich nicht weiter schlimm, das macht jeder Mensch, ohne Ausnahme.
Öhm...
Mag OT sein aber... nein, hinter dem Rücken Anderer anders über sie reden als in deren Gesicht ist NICHT normal und ich persönlich würde kein Umfeld akzeptieren in dem das als normal angesehen wird.
Eiskalt schrieb:Wurde versucht und es endet immer gleich. Die anderen sind schuld und jeder der etwas dagegen sagt wird angeschrien wie er im unrecht ist.
Klingt wirklich als wäre sie kurz vor dem Punkt an dem sie nicht mehr weiter weiß.
Hat es in der Familie mal die Überlegung gegeben einen Familienhelfer einzuschalten und ggf gar zu organisieren, dass die Schwester Deines Freundes mal zur Kur fährt oder so?
Für mich klingt das als sei sie hoffnungslos überfordert und sei es "nur" emotional.
Eiskalt schrieb:Ich habe bei allem mitgeholfen wo es nur ging und legte kein falsches verhalten an den Tag.
DIESE Aussage sollte Dir Anlass geben Deine Fähigkeit zur Selbstreflexion massiv zu überdenken.
Denn Fakt ist es:
Niemand ist perfekt, jeder macht Fehler und manchmal auch ohne es zu merken.
Mit anderen Worten:
Selbst wenn Du mit den allerbesten Absichten in diese Situation eingetreten bist ist es völlig unmöglich, dass Du nicht irgendwo mal angeeckt bist und das ist auch weiter nicht schlimm, aber eben nur wenn man offen dafür ist sich zu seinem eigenen Fehlverhalten zu bekennen.
Du bist da in einen sehr eng verwobenen Familienverband eingetreten der u.A. dadurch am Laufen gehalten wurde, dass diese Familie sehr viel enger miteinander verwoben ist und noch sehr viel mehr gegenseitige Hilfe als selbstverständlich ansieht als es in unserer Gesellschaft mittlerweile normal ist.
In solch eine Struktur KANN ein Mensch gar nicht eintreten ohne hier und da irgendwo (ich rede hier nicht von bösen Absichten) in irgendeiner Weise ein Fehlverhalten an den Tag zu legen.
Das ist auch eigentlich nicht weiter schlimm, solche Fehler passieren, werden besprochen, es wird gemeinsam dran gearbeitet und trotzdem wird es zu weiteren Fehlern kommen die dann genausoaufgearbeitet werden müssen.
Wenn man mit verschränkten Armen dasitzt, andere aburteilt und "Iiiiiiich habe NICHTS falsch gemacht." sagt, DANN kann sich daraus ein unlösbares Problem entwickeln.
Alarmi schrieb:Dein Freund arbeitet fuer seine Schwester, bezieht also von ihr sein Gehalt?
Vermutlich wird das Gehalt eher vom Versorgungsamt oder einer ähnlichen Kasse gezahlt und alles was dann so an Regelungen wie Arbeitsdauer und -zeiten anfällt scheint ja bisher eher intuitiv miteinander abgestimmt worden zu sein und hat offenkundig gut funktioniert.
Aber solche Strukturen kommen eigentlich immer ins stocken, wenn sich irgendwas ändert, egal ob es nun die Tatsache ist, dass die Großmutter gewissermaßen "ausgegliedert" werden musste und jetzt in betreutem Wohnen lebt, was vermutlich dazu führt, dass jeder in der Familie auch irgendwie Schuldgefühle hat, weil man sich sicher gewünscht hätte, man könnte die Großmutter ebenfalls in diesem Familienverband halten und betreuen, was aber manchmal eben leider nicht geht.
Auch das Eintreten neuer Familienmtglieder und haben sie noch so gute Absichten stellt solch eine strukturierte Truppe erstmal zwangsläufig auf den Kopf.
Passt alles und arbeiten alle mit, dann kann am Ende dieses Umstellungsprozess etwas großartiges stehen, laufen mehrere Dinge schief kann am Ende alles in Scherben liegen und allein die Angst davor kann schon zu Problemen führen die gar nicht so einfach in den Griff zu bekommen sind.
Da ich niemanden aus diesem Familienverband kenne und aufgrund Deiner Perspektive allein keine Urteile fällen will und werde kann ich Dir nur raten Dir selbst die Frage zu stellen was genau Du willst und welche Opfer du bereit bist in Kauf zu nehmen.
Alles in allem klingen Deine Beiträge nicht danach als würde sich Dein Verhältnis zu der Schwester Deines Partners bessern können. Ich weiß zwar nicht wie sie dazu steht aber aufgrund dessen wie Du sie hier darstellst scheinst Du nicht zu planen auf sie zu zu gehen, eigene Fehler einzugestehen und ihr auch mal den einen oder anderen "Freifahrtschein" zu lassen.
Also bleibt eigentlich nur die Annahme, dass Deine Beziehung zu diesem Mann nur dann auf Dauer funktionieren kann, wenn er sich aus diesem Familienverband löst und selbst dann gibt es keine Garantie das ihr auf ewig glücklich zusammenlebt und es besteht das Risiko, dass er am Ende alleine dasteht, ohne Dich, ohne berufliche Perspektive, ohne den für ihn einst so wichtigen Familienverband den es dann vielleicht gar nicht mehr gibt, weil seine Eltern auch nicht jünger werden, seine Schwester nicht auf ewig über ihre Belastungsgrenze hinweg arbeiten kann und der "Austritt" Deines Freundes aus dieser familiären Struktur durchaus dazu führen könnte, dass eine Betreuung des Kindes daheim (die für die Schwester das Kind und Deinen Freund von höchster Priorität zu sein scheint) gar nicht mehr möglich ist.
Könntest Du damit leben?
Denn so wie Du die Sache schilderst, weiß ich nicht welchen Rat der Frieden in der Familie und das Funktionieren des Miteinanders wieder herstellen könnte Du anzunehmen bereit wärst.
Manchmal muss man sich bei Menschen, die einfach nur am Ende sind für etwas entschuldigen, das man selbst nicht bös gemeint hat aber dennoch zu Missverständnissen oder Verletzungen führte.
Fast immer muss man, wenn man Teil eines solchen Familienverbandes sein will, den Worten von
@Kältezeit gehör schenken und sich selbst die Frage stellen ob man nicht viel zu viel Anerkennung für etwas verlangt was innerhalb dieser Familie einfache Selbstverständlichkeiten sind.
Du wirst doch VOR Deinem Zuzug gewusst haben, dass es nicht "Du, Dein Freund und ein Haus im Grünen" sein wird sondern das Dir ein Prozess Dich in diesen Familienverband zu integrieren bevor steht zu dem Du möglicher Weise nie bereit warst.
Ich kann Dir nur raten, WENN Du nicht bereit bist auch massiv an Dir selbst zu arbeiten, dann beende diese Beziehung, bevor das Verhältnis zwischen Deinem Freund und seiner Schwester irreparabel beschädigt wird.
Es geht hier nicht um "Schuldzuweisungen", ich mag das Wort "Schuld" nicht einmal.
Es geht hier einfach nur darum, dass die Zweisamkeit/Ausrichtung auf DICH (und ggf später eigene Kinder) auf Kosten der Pflege seines Neffen die Du Dir vielleicht in Form einer "klassischen Beziehung" gewünscht hast hier niemals auch nur möglich war.
Denn offensichtlich pflegt Dein Freund ja nicht nur aufopferungsvoll seinen Neffen und steht seiner Schwester bei sondern hat dadurch auch eine berufliche Perspektive die er auf dem normalen Arbeitsmarkt ja zumindest momentan nicht haben wird.
An Deiner Stelle würde ich mir GUT überlegen ob Du wirklich der Keil sein willst der sich dazwischen schiebt um an Ende rauszufinden, dass es doch nicht für immer sein sollte und er dann blöd und allein dasteht.
Manche Beziehungen funktionieren eben aufgrund der äußeren Umstände nicht und zwar ganz ohne das irgendwer böse Absichten hat.