Alarmi schrieb:Was, Du bist Mutter und nimmst nicht die Elternzeit? Du Rabenmutter.
Genau das habe ich oft zu hören bekommen. Es war mir egal, ich habe mein Programm trotzdem durchgezogen. Ich lebe für mich und nicht für andere.
Alarmi schrieb:Es gibt sogar Firmen, die Maennern Steine in den Weg legen, wenn sie Elternzeit nehmen wollen!
Ja, so ist es auch meinem Partner gegangen. Er wurde gekündigt, weil er in Karenz ging. Er hat aber gleich danach eine neue Arbeit gefunden.
Alarmi schrieb:Ausserdem ist es nicht selten so, dass von vornherein der Mann mehr verdient und es deshalb Unsinn waere, dass er zu Hause bleibt.
Es gibt heute viele gut verdienende Frauen, aber wenn sie weniger verdient, liegt es an der Arbeit, die sich macht. Da kann kein anderer etwas dafür.
Alarmi schrieb:Was bringt Dir ein Mann zu Hause, der gar nicht zu Hause bleiben wollte und es bestenfalls halbherzig macht?
Schon richtig, aber was ist, wenn die Frau auch nicht daheim bleiben will? Warum soll ausgerechnet sie nachgeben?
Tussinelda schrieb: Nicht jeder möchte sein Kind quasi ab Geburt fremdbetreut haben.
In meinem Fall war mein Partner bis zum zweiten Geburtstag daheim. Wäre ich alleine gewesen, hätte ich bevor ich schwanger wurde gespart, dass ich zwei Jahre von den Ersparnissen leben könnte, danach (mit zwei Jahren) hätte ich sie in Fremdbetreuung gegeben. Jemanden komplett Fremden hätte ich sie direkt nach der Geburt auch nicht anvertraut.
Tussinelda schrieb:Dafür bist Du überängstlich und überwachst Deine Kinder auf Schritt und Tritt,
Ja, das habe ich auch immer zugegeben.
Tussinelda schrieb:Im Grunde möchte ich von jemandem, der seine Kinder so beschreibt eigentlich gar keine Tipps,
Das war kein Tipp, sondern meine Meinung.
Verwöhnte Menschen haben einen Vorteil im Leben: sie stecken nicht so viel zurück wie andere. Was sie haben möchten, ziehen sie durch.
So lange sie Kinder sind, muss ich mich mehr plagen, dafür stehen sie später fest im Leben da.
Das dieser Plan aufgeht, sehe ich bei meiner ältesten Tochter. Sie setzt sich jetzt schon bei der Arbeit härter durch als ich. Sie bekommt zum Unterschied von mir Urlaub, wenn sie ihn braucht. Sie hat auch darauf geachtet einen Partner zu finden, der gleich gutmütig ist wie ihr Papa. - darauf bin ich stolz!
Tussinelda schrieb: Und wie Du Deine Kinder ständig chauffierst und überwachst trotz Vollzeit haste auch noch nicht erklärt.
Überwachen geht nur mit der GPS Uhr. Chauffieren geht immer nach meinem Dienstschluss und nachdem ich die beiden Kleinen vom Hort abgeholt habe.
In dringenden Fällen verlasse ich die Firma für 1 – 2 Stunden auf Gutzeit. Darüber ist die Firma nicht begeistert, aber da setze ich mich durch.
Tussinelda schrieb:dass Du wohl einen 9-17 Job hast.
Ich arbeite von 06:00 – 15:00.
Lupinn schrieb: dass man die Leistung von Müttern respektiert egal ob sie nun arbeitet oder nicht
Auch ich respektiere die Leistung von Müttern. Es ist aber nicht einzusehen, dass die Allgemeinheit zahlen soll, damit eine Mutter daheim bleiben oder nur Teilzeit arbeiten kann.
Hausarbeit ist Freizeit. Auch berufstätige Kinderlose müssen ihren Haushalt nach der Arbeit machen. Dafür habe ich Null Verständnis
BenZiehn schrieb:Wenn eins davon nicht stimmt, geht's Dir "typisch Frau".
Bei einer Trennung würden die beiden kleinen Kids beim Vater bleiben und ich Unterhalt zahlen. (das Älteste ist bereits volljährig) Sollte er sterben, würde ich es mit Fremdbetreuung schaffen (Schule, Hort, Ferienhort)
Aus der Bahn werfen würde mich nur, wenn eines der Kinder so schwer erkrankt, dass es ständige Home Betreuung braucht. Da kann man nur hoffen, dass es nicht eintrifft.
Ich bin so ehrlich, dass ich zugebe, ich könnte meine Wohnung + Kinder auch alleine erhalten, wenn ich mich von 40 auf 20 Arbeitsstunden reduzieren würde. Auch meine Firma würde da mitspielen.
Ja, es ist egoistisch, dass ich es nicht mache, denn dann könnte ich mir weder Auto noch Urlaub leisten und würde ziemlich am Limit leben. Da bin ich halt eine Rabenmutter, damit kann ich leben.
Um zum Thema Diskriminierung zurückzukommen:
Frauen halten viel zu wenig zusammen. Wieso geht es nicht, dass man gemeinsam auf die Straße geht und darum kämpft, dass zB Kitas länger und auch am Wochenende offen haben? Ich wäre sofort dabei!