Becky schrieb:Ich weiß nicht, wie bei euch die Betreuungsplätze vergeben werden.
Einen heilpädagogischen Kindergartenpatz bekommst Du auch bei uns nur mit einem Befund von der Kinderklinik. Wenn Du den hast, schauen sich im Kindergarten die dort zuständige Kinderärztin, die Therapeutinnen und die Sonderpädagoginnen das Kind persönlich an. Die entscheiden, ob das Kind im Folgebetreuungsjahr (=immer Anfang September) aufgenommen wird. Einen der ganz wenigen Ganztagesplätze bekommst Du so wie so nur bei Vollzeitbeschäftigung (da hatte ich alle Trümpfe in der Hand: mein Partner hatte die Bestätigung, dass ihn die Firma nach der Karenz in Vollzeit aufnimmt und ich hatte so wie so meinen Vollzeitjob).
Im nächsten Schritt musst Du einen Antrag im Invalidenamt für die Kostenübernahme stellen, danach wird das Kind von einem Amtsarzt untersucht – dann gibt es erst das endgültige OK.
Beim Selbstbehalt wurde ich in die Höchststufe eingestuft, das war hart, trotzdem war ich froh, es durchgezogen zu haben.
Becky schrieb:Aber Menschen wie ich sind nur nen ganz kleines Licht und sollten aus Sicht vieler Menschen lieber schön die Klappe halten, statt noch mehr zu fordern, weil sie sich ja nen ach so einfaches Leben auf Staatskosten machen.
Siehst Du, das ist wieder so ein Punkt, der zeigt, dass die Menschen nicht zusammenhalten. Jeder, der gesunde Kinder hat, beteiligt sich nicht daran, nach dem Prinzip: mich trifft es nicht, somit tu ich nichts. Deine Geschichte verfolge ich schon lange und ich bewundere Dich. Du tust mir auch leid. Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen gehören vom Staat unterstützt. Es sind zu wenige, die sich dafür einsetzen. Das ist traurig!
BenZiehn schrieb:Deine bezahlte Arbeit magst Du auch nur, weil sie bezahlt ist. Du fährst morgens hin und denkst an das Geld, das auf Deinem Konto dafür eingeht.
Ja, ich mache die mir mögliche Arbeit in der Firma, wo ich am besten verdiene. Sollte eine Firma für Hausarbeit mehr zahlen, als ich jetzt verdiene, müsste ich ablehnen.
Es gibt natürlich Arbeiten, die ich lieber machen würde als meine, aber dort ist der Verdienst geringer, somit bleibe ich in meiner alten Firma – so einfach ist das.
BenZiehn schrieb:Deinen Mann magst Du, weil er gutmütig ist.Deine Kinder magst Du, weil Du in Ihnen weiterlebst.
Wie sagt man bei uns so schön: wie der Schelm von anderen denkt ist er selbst…
BenZiehn schrieb:Ein Zusammenleben ebenbürtiger Partner, Kinder als eigenständige Personen- alles außerhalb Deiner Vorstellungswelt.
Damit unterstellst Du meinem Partner und den Kindern, dass sie „nicht ganz hell in der Birne sind" - über mich kannst Du schreiben, was Du willst, urteile aber bitte nicht über meinen Partner und meine Kinder – das vertrage ich nicht!
Tussinelda schrieb:auch so ein bescheuertes, weltfremdes, diskriminierendes statement......
Wieso fühlst Du Dich dadurch diskriminiert? Du bist weder ein Mann, noch bist Du mir ähnlich, somit betrifft es Dich nicht!
Ilvareth schrieb:ich aber zum Beispiel bin extrem von anderen abhängig, damit es läuft. Von der Betreuung für mein Kind, von meinen Kollegen, von meinem Vorgesetzten in Bezug auf meine Arbeitszeiten. Wenn ich es mir mit den falschen Leuten verscherze, läuft hier nix mehr.
Ja, das ist auch so ein Punkt. Ich glaube Dir sofort, wie unangenehm es ist, wenn man von jemandem abhängig ist. Man muss gute Mine zum bösen Spiel machen. Das fällt mir schwer.
Auch ich bin von meiner Firma bezüglich Arbeitszeiten, ab und zu weggehen und Urlaub abhängig – das ist Scheiße hoch 4, wenn ich darauf nicht angewiesen wäre, würde ich in der Firma ein noch viel härteres Programm fahren.
Im privaten Bereich habe ich das nicht: zu Glück habe ich keinen Kontakt zu Verwandten, denn das wäre ja noch schöner: man muss bezüglich Familienfeiern und sonstiges nach deren Pfeife tanzen und man hört: „zum Kinderschauen sind wir gut genug, somit kannst du auch…. tun"
Da verstehe ich Dich vollkommen!
Das mit den mangelnden Betreuungsplätzen lässt sich nur auf politischer Ebene lösen.
BenZiehn schrieb:Kompromisse sind etwas, was in partnerschaftlichen, nicht von Diskriminierung geprägten Beziehungen, gleich welcher Art, unerlässlich ist.
Natürlich sprechen sich mein Partner und ich die Urlaube ab. Einmal nimmt er Urlaub in schulfreien Zeiten, das andere Mal ich. Eines ist uns wichtig: Drei Wochen in den Sommerferien haben wir gemeinsam Urlaub, damit wir entweder wohin fahren können, oder einfach Zeit miteinander verbringen können (die ganze Familie)
hallo-ho schrieb:Das Finden eines Betreuungsplatzes hat doch nichts mit Durchsetzen zu tun.
Ja, eine Person alleine wir es nicht schaffen, dass es mehr Betreuungsplätze gibt. Da hätte schon vor Jahren mehr Druck auf die Regierung ausgeübt werden müssen – von vielen Menschen!
Es ist Diskriminierung, wenn Eltern keinen mit ihrem Beruf vereinbaren Betreuungsplatz bekommen.
Diese Thread zeigt wunderbar, wie über Frauen hergezogen wird, die sich nicht typisch weiblich verhalten. Wenn das keine Diskriminierung ist.....