DerHilden schrieb:Inwiefern nachhaltiger? Wenn ich mich maßvoll mit allen drei Makronährstoffen versorge, abwechslungsreich esse usw., lebe ich kein
Es liegt doch auf der Hand, dass es nachhaltiger ist, wenn der Körper einen "Brennstoff" verwertet, den er in größeren Mengen mit sich trägt und der auch noch mehr Energie liefert. Dass das Zutanken einen Boosters nicht erforderlich ist. Analog Tanken beim Auto.
DerHilden schrieb:So? Du hast sie doch angeführt. Wenn man dir dann erklärt, dass das biochemisch keinen Sinn ergibt, braucht es die These dann auf einmal doch nicht mehr
Damit es bei Lesen nachvollziehbar bleibt: Ich erwähnte die These von Tim Noakes, die du dir nicht mal angesehen hast (ein Interesse an der Chance auf neue Erkenntnisse lässt du nach wie vor nicht erkennen). Low-Carb- und Keto-Lifestyle gibt es auch gut begründet ohne seine Annahme, der Körper schaffe die KH schnellstmöglich aus der Blutbahn, weil sie ihm schaden. Dein Verständnis von physiologischem Sinn oder Unsinn erklärt mir gar nichts. Wie gesagt, demonstrierst du lediglich, dass du eine andere Logik, als die, die bei dir eingeprägt ist, nicht mal zum Zewcke der Überprüfung anzunehmen bereit bist.
DerHilden schrieb:Aber erstmal ist ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels aufgrund von Kohlenhydraten etwas vollkommen normales und sicher nicht problematisch.
Jetzt wird es kühn. Man wird infolge dieses Vorgangs müde und schlapp. Dass der übermäßige KH-Verzehr dauerhaft bei sehr vielen Menschen in die Insulinresistenz führt, ist ja nun keine kühne These. (Welche Phänotypen im Einzelnen welche Dispositionen zeigen, ist m. W. noch nicht richtig geklärt.) Dass zudem Zucker im Gehirn bei sehr vielen Menschen ein Sucht-Schema etabliert, ist ebenfalls kein Geheimnis. Wenn du das als normal empfindest - okay, kann man für zynisch halten.
DerHilden schrieb:Ich glaube, dass viele Menschen grundsätzlich ein Problematik mit ihrem Essverhalten haben. Diese Probleme kann man aber nicht allein auf einen der drei Makronährstoffe zurückführen, das ist viel zu unterkomplex.
Das tue ich auch nicht. Aber ich habe schon x-mal mittlerweile dargestellt, warum KH & Zucker besonders problematisch sind - auch in (industrieller=) Kombination mit ungünstigen Fetten und dem Kalorienüberschuss, der daraus im Zusammenspiel mit einem zum Teil suchtgetriebenen Verhalten entsteht. Unterkomplexität kommt geht hier nicht von meiner Seite aus.
DerHilden schrieb:Aber auch damit kann man maßvoll umgehen, wenn man grundsätzlich wieder lernt, bewusst zu essen.
Und was ist die Konsequenz, wenn man "bewusst" essen will? Verzicht. Und wo setzt man da an? Vielleicht bei Pasta, Pizza, Pommes, Pastry?
DerHilden schrieb:Und genauso kann es bei übermäßigem Verzehr von Kohlenhydraten zu entsprechend negativen Folgen kommen. Das ist aber eben bei Fetten oder Proteinen auch so. Auch da gibt es ein zu viel.
Das ist wieder ein Whataboutismus. Erstens beginnen die negativen Folgen von KH schon bei vermeintlich normalem Verzehr, zweitens sind Fette heute, sofern sie so verzehrt werden, wie sie die Natur uns in Nahrungsmittel eingebunden liefern, rehabilitert und enttabuisiert. Proteine: Noch mal, erneut: Es ist fast unmöglich, einen Überschuss an Proteinen zu sich nehmen. Zumal ein oberer Grenzwert kaum definiert ist.
DerHilden schrieb:Du hast dich so auf Kohlenhydrate eingeschossen, aber diese allein sind sicher kein grundsätzliches Problem.
Und zum x-ten Mal muss ich wieder sagen: KH und Zucker lassen uns unmittelbar spüren, dass sie uns nicht gut tun. Darüber hinaus habe ich dargestellt, warum KH-Reduktion der Schlüssel zu einer besseren Ernährung ist.
DerHilden schrieb:Dann schau dir doch einfach mal die molekulare Struktur von Kohlenhydraten im Vergleich zu Fettsäuren oder Proteinen an und vergleiche die Stoffwechselprozesse, die notwendig sind, um diese aufzuspalten und nutzbar zu machen.
Dann wird dir ganz schnell klar, dass das biochemisch vollkommen klar ist, warum Kohlenhydrate schneller verstoffwechselt werden und das nichts damit zu tun hat, dass der Körper diese unbedingt schnell "wegschaffen" müsste
Deine Logik ist keine. Im Gegenteil muss ich annehmen, dass es logischer ist, davon auszugehen, dass sie uns im Wege stehen. Der KH-gefütterte Organismus mitsamt KH-Schema-programmiertem Gehirn ist demzufolge fehlgeleitet. Das zeigen bekannte Schemata aus dem Ausdauer-Sport. Gehen uns die KH aus, was ja schnell der Fall ist, schlägt das Gehirn Alarm und drosselt uns. Wir hören auf zu laufen. Wie bei jedem x-beliebigen Jedermann-Event zu beobachten. Teilweise reicht Zucker schon als Placebo, sogar als reiner Gedanke, um uns wieder auf Trab zu bringen.
Das alles entfällt, wenn der Organismus in seinem natürlichen Ausdauer-Modus mit Fettstoffwechsel ist. Der fettadaptierte Athlet hat keine Cravings, sein riesiger Motor läuft und läuft und läuft. Und zwar bis in ziemlich hohe Intensitäten bis ca. 85%/VO2max (bzw. anderer Parameter, die man da so heranzieht) vornhemlich mit Fettstoffwechsel. Eine üblich Empfehlung für Sportgetränke sind ca. 90g Zucker pro Stunde. Dabei kommt der Organismus im Dauer-Modus locker mit 5g bis 10g aus, und die muss man nicht zuführen.
Zum Scheinargument, dass KH wegen ihrer schnellen Verfügbarkeit beim Körper beliebter seien: Es liegt klar auf der Hand, dass Fett uns mehr Energie liefert und wesentlich mehr davon im Körper gespeichert ist (as dem Kopf jetzt: ca. 100.000 kcal an Fett vs. ca. 2.500 an KH). Dass die Fettmoleküle nicht so schnell aufgespaltet sind, heißt nicht, dass sie uns nicht von Anfang bis Ende einer Aktivität, genau genommen den 24/7 den ganzen Tag über, zuverlässig und nachhaltig mit Energie versorgen. Die völlig verträglich in die Blutbahn gegeben wird und dort den normalen Zyklen unterliegt. Sofern man sich nicht KH reinschüttet und diese Prozesse stört. Dass auch viele sehr aktive Sportler ab einem gewissen Punkt fett werden bzw. nicht mehr abnehmen trotz hohen Kalorienumsatzes, darf dabei ebenfalls zu denken geben.