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Partner wegen Alkoholproblem verlassen?

283 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Partner wegen Alkoholproblem verlassen?

14.09.2018 um 22:49
@Tajna
Warum wohl habe ich geschrieben: "Solange sich eine Sucht nicht verselbständigt hat"

Ich weiß auch, daß ein wirklich süchtiger Mensch nach jahren der Trockenheit im Zweifelsfall nur eine Cognacbohne braucht, um umzukppien.

Nur kommt mir das hier nicht so vor, weil die Progression zu lange dauert. So oder so ist es wichtig, zu begreifen, daß auch männer Gefühle haben und daß wir gestärkt oder geschwächt werden können und daß es innendrin richtig weh tun kann auch wenn wir nach außen so tun, als wäre nichts und daß Schuldgefühle und Vorwürfe nichts leichter machen.

Ich hab' halt schon erlebt, wie Männer ihre Notlösungen sogar selbst begriffen und durchschaut haben und die Frau hat dann trotzdem nur angeklagt, anstatt zu verstehen oder zu unterstützen und sich dann gewundert, daß nichts besser wird.


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Partner wegen Alkoholproblem verlassen?

14.09.2018 um 22:59
@Alina2080
wenn ich das richtig verstanden habe, dann trinkt er erst seit wenigen Monaten viel... wie lange genau? Ist es das erste mal das er so eine Phase hat? Wie war seine Jugend, war er da eher zurückhaltend oder eher einer, der nix ausgelassen hat? Wenn Du ihn verlässt wird es sicher eine etwas längere Säuferphase werden, möglicherweise stürzt er dann richtig ab.

Ich weiß nicht wie das bei Euch so läuft, aber ich bin kein Freund vom schnellen aufgeben... ich meine im Leben können noch wesentlich schlimmere Dinge passieren als sowas

Ich gehe auch mal davon aus das Du selbst extrem ausgelastet bist mit Deinem Leben, so das ihr nicht viel Spielraum für Dinge habt die den Rythmus stören.


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14.09.2018 um 23:11
Zitat von Alina2080Alina2080 schrieb:Ich hab keine stunde am abend zum entspannen
das ist ein Riesenproblem, das wird Dich fertig machen wenn es das nicht schon getan hat.
Zitat von Alina2080Alina2080 schrieb:Ich hab echt die schnauze voll
Du willst ausbrechen aus einer Situation die Dich fertig machen wird schätze ich mal... verständlich
Zitat von Alina2080Alina2080 schrieb:Hab schon oft versucht mit ihm darüber zu sprechen ,aber er blockt immer wieder ab .
Dann mach Nägel mit Köpfen... musst Du unbedingt arbeiten oder langt auch seine Kohle um das Leben zu stemmen? Oder wenn Du unbedingt arbeiten musst, habt ihr genug über für ne Putzfrau? Meine Großeltern hatten eine, meine Pflegeeltern auch... ist kein großes Ding
Zitat von Alina2080Alina2080 schrieb:ich würd ihm soo gern helfen,aber er sieht sein problem nicht ein .
Ihm macht es ja evtl. keine Probleme, sondern Dir... und im Rausch sieht er das nicht, Alk ist nicht gut für die Empathie. Du schaffst es halt nicht alleine und hast zu wenig Zeit für Dich selbst. Da dreht jeder irgendwann ab.


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14.09.2018 um 23:13
Zitat von back_againback_again schrieb:Ich weiß nicht wie das bei Euch so läuft, aber ich bin kein Freund vom schnellen aufgeben... ich meine im Leben können noch wesentlich schlimmere Dinge passieren als sowas
Mit "schnellem Aufgeben" hat ein Trennungsbestreben von einem alkoholabhängigen Menschen meiner Erfahrung nach nicht das Geringste zu tun, sondern mit der schweren, aber not-wendigen Erkenntnis, dass das zumeist der einzige Weg ist, einen gesunden Ausweg zu ermöglichen - für beide Beteiligten. Sowohl einen Ausweg für den einen weg vom Alkohol, als auch einen Ausweg für den Anderen, nicht in die Rolle des Co-Abhängigen zu geraten, der mit all seiner "Hilfe", seinem Da-Sein, seinem Trösten, Schonen und Kraft geben unfreiwillig dafür sorgt, dass der Alkoholismus fester Bestandteil des Familienlebens ist und bleibt.


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14.09.2018 um 23:14
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Ich hab' halt schon erlebt, wie Männer ihre Notlösungen sogar selbst begriffen und durchschaut haben und die Frau hat dann trotzdem nur angeklagt, anstatt zu verstehen oder zu unterstützen und sich dann gewundert, daß nichts besser wird.
Also von Anklagen und Streitereien wegen seines Alkoholkonsums halte ich auch nichts, aber wenn er selbst kein Problem sieht, gibt es auch keine Unterstützungsmöglichkeit.
Oder wie siehst du das?
Zitat von back_againback_again schrieb:Wenn Du ihn verlässt wird es sicher eine etwas längere Säuferphase werden, möglicherweise stürzt er dann richtig ab.
Das finde ich nicht richtig, @Alina2080 eine mögliche Schuld unterzuschieben, denn es ist fraglich, ob er sein Verhalten noch ihretwegen ändert.


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14.09.2018 um 23:19
@traces
Zitat von tracestraces schrieb:alkoholabhängigen Menschen
nach 2-3 Monate suff :D Darüber kann man sprechen wenn einer mal ein Jahr im Suff verbracht hat und selbst dann können die meißten noch von heute auf morgen aufhören. Ich hab auch mal zwei Jahre täglich getrunken und dann aufgehört weil ich kein Bock mehr hatte - es hatte meine Hobby`s negativ beeinträchtigt, also hab ich es gelassen. Natürlich hab ich ein bisschen in die Trickkiste gegriffen um die Gewohnheit zu beseitigen, aber das ist nun wirklich kein Hexenwerk.
Zitat von TajnaTajna schrieb:Das finde ich nicht richtig, @Alina2080 eine mögliche Schuld unterzuschieben, denn es ist fraglich, ob er sein Verhalten noch ihretwegen ändert.
Was ist denn erst wenn mal einer über lange Zeit schwer krank wird und nicht mehr helfen kann, sondern Hilfe braucht?


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14.09.2018 um 23:20
Zitat von back_againback_again schrieb:nach 2-3 Monate suff :D Darüber kann man sprechen wenn einer mal ein Jahr im Suff verbracht hat und selbst dann können die meißten noch von heute auf morgen aufhören. Ich hab auch mal zwei Jahre täglich getrunken und dann aufgehört weil ich kein Bock mehr hatte - es hatte meine Hobby`s negativ beeinträchtigt, also hab ich es gelassen. Natürlich hab ich ein bisschen in die Trickkiste gegriffen um die gewohnheit zu beseitigen, aber das ist nun wirklich kein Hexenwerk.
Nimm's mir nich übel, aber das ist typischer Alki-Sprech vom Feinsten^^ ... oder unreflektiertes Geschwafel, kann auch sein.


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14.09.2018 um 23:21
@Tajna
Der Begriff, den ich gerne verwende, ist "Framing". Man kann jede Situation auf unterschiedliche Arten und Weisen beleuchten und verdeutlichen. Und ich sehe seine bisherige Ignoranz als ja, eine Gegebenheit, aber nein, nicht in Stein gemeißelt. Da kann man massiv dran drehen. Wenn man sein Vertrauen hat.

Zum Einen kennt er sich nicht, wenn er betrunken ist, das kann ein versteckt aufgenommenes Video sehr effektiv hinbekommen, zum anderen kann es gemutmaßt auch sein, daß er den starken Mann markiert, weil schwache Männer in der Gesellschaft unbewußt bis bewußt nun mal wie Dreck behandelt werden und Respekt einbüßen. Keine Ahnung, was hier passiert.

Falls es jetzt nicht der reine Rückfall ist, dann hat er ein Problem, vor dem er flüchtet. Meist emotionaler Natur. Und Partnerinnen haben im Leben eines Partners mit die längsten Hebel. Nur ziehen sie gern genau die falschen. Sie dulden und kompensieren anstatt zu stärken und zu verstehen. Passives Verurteilen ist viel einfacher als kompetente Aktivität. Auch wenn letzteres sehr viel Potential besitzt. Die Opferrolle kann tödlich sein.

Wobei ich hier ganz allgemein spreche. Es geht nicht um Schuldzuweisungen. Wirklich nicht.


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14.09.2018 um 23:25
Zitat von tracestraces schrieb:Nimm's mir nich übel, aber das ist typischer Alki-Sprech vom Feinsten^^
Und ich bin nicht mal ein Alki... mein letztes Bier ist zumindest so viele Wochen her das ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Trotzdem bin ich ein Suchtmensch, brauche meine Endorphine vom Training und ab und an etwas Adrenalin durch gefühlte brenzlige Situationen.


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14.09.2018 um 23:30
@back_again

Und unter dem "Beseitigen einer Gewohnheit" verstehst du, eine Sucht lediglich zu verlagern? Aha.
Soviel zum Thema ein bissl Trickkiste hier, ein bissl Suff da, alles easy, gaaar kein Problem, hab isch voll alles im Griff, wa! W.z.b.w.


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14.09.2018 um 23:30
@back_again
Zitat von back_againback_again schrieb:Was ist denn erst wenn mal einer über lange Zeit schwer krank wird ...
Das kann auch sehr problematisch sein, aber vor den meisten Kranken muss man keine Angst haben, was für Alkoholiker nicht gilt.

@Thaddeus
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Falls es jetzt nicht der reine Rückfall ist, dann hat er ein Problem, vor dem er flüchtet.
Man kann ja versuchen, das zu klären.
Aber dazu müsste bei ihm auch dafür ein gewisses Problembewusstsein vorhanden sein.


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14.09.2018 um 23:34
Zitat von tracestraces schrieb:Und unter dem "Beseitigen einer Gewohnheit" verstehst du, eine Sucht lediglich zu verlagern? Aha.
Richtig. Die einzige Chance für Menschen die einen echten Hang zur Sucht haben. Denen rate ich zum Sport, Endorphine schaffen Abhilfe. Was ist denn Deine tolle Methode um Menschen mit diesem Problem zu helfen? Hochtrabendes Gerede und sich distanzeren?


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14.09.2018 um 23:36
@Tajna

Ich halte es für sehr gefährlich, wenn nicht sogar zerstörerisch, die Entscheidung an ihn wegzudelegieren. Wenn das Problembewußtsein nicht da ist, dann ist
Schritt eins: Emotionales Vertrauen aufbauen, damit er nicht blockt. Man muß auf seiner Seite sein. Und zwar aus seiner Sicht heraus. Männer sind keine haarigen Frauen. Die funktionieren nach leicht anderen Regeln.

Schritt zwei: Schauen, welche Teile seiner Identität (seinem Selbstverständnis) mit seinem Verhalten kollidieren. Und schon hat er das Problem auch auf dem Radar.

Sichtweisen sind veränderbar.


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14.09.2018 um 23:41
@back_again
Ich fand das auch nicht so gut mit..."alles kein Hexenwerk" man sollte das Problem auch nicht klein reden oder verschleiern.
Es mit einem Krankem nicht vergleichen, der Hilfe braucht.Natürlich verlässt man niemanden der krank ist.Aber wenn Kontrollverlust, Wesensveränderung und Zusammenbrüche hinzukommen würde man doch besser gehen, auch wenn er gerade krank ist.Oder?
Partnerschaft heißt ja nicht alles ertragen, der andere muss seine Verantwortung annehmen, sonst ist zu schwer für die Person die nicht süchtig ist.


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14.09.2018 um 23:45
@Thaddeus
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Schritt zwei: Schauen, welche Teile seiner Identität (seinem Selbstverständnis) mit seinem Verhalten kollidieren. Und schon hat er das Problem auch auf dem Radar.
Wenn das hilft, ist es ja gut.

In meinem Bekanntenkreis gibt es jemand, der sehr genau wusste, warum er nichts meht trinken wollte.
Er wurde trotzdem rückfällig und es dauerte Jahre, bis er wieder aufhörte und es hat seine Gesundheit ruiniert.


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14.09.2018 um 23:47
@Thaddeus
Klingt gut und scheint recht einfach zu sein.


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14.09.2018 um 23:47
@Tajna
Heftig. Wie artgerecht ist er gehalten worden? Wieviel echten, männertauglichen Halt von außen hatte er? Wie gründlich und regelmäßig hat er sein Gehirn auf emotionale Stärke trainiert?


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14.09.2018 um 23:50
@suki04
Zitat von suki04suki04 schrieb:2alles kein Hexenwerk" man sollte das Problem auch nicht klein reden oder verschleiern.
Ich weiß nicht was die Leute welche hier mitschreiben schon so alles erlebt haben, aber für mich ist es nunmal so das es keiner Zauberkunst bedarf, sondern lediglich der richtigen Mittel und Vorgehensweise, um Gewohnheiten bei einem Suchtgefährdeten aufzubrechen.

Natürlich gibt es auch hoffnungslose Fälle, meinen alten Untermieter hab ich nach drei Jahren vergeblicher Hilfe raus geschmissen, aber der hat davor schon ein Jahrzent gesoffen. Aber nach 2-3 Monaten... der Typ müsste schon vorher ein hoffnungsloser Fall gewesen sein um ihn so schnell abzuschreiben. Deswegen fragte ich ja ob er Hobby`s hat. Und wo sind seine Kumpels?

Ich hab eher den Eindruck das die Alina ein extrem belastendes Leben hat und die nun täglichen Ausfallerscheinungen dem ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzen. Das wird aber wahrscheinlich nicht viel besser wenn er weg ist, denn die Arbeit wird dadurch nicht wirklich weniger... ist das Haus denn schon abbezahlt?


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14.09.2018 um 23:52
@Thaddeus
Zitat von ThaddeusThaddeus schrieb:Wie artgerecht ist er gehalten worden? Wieviel echten, männertauglichen Halt hatte er?
Er war doch frei und konnte machen, was er wollte.
Es gab auch einige Frauen, aber da kenne ich keine Details.


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14.09.2018 um 23:58
@Tajna
Kann auch bedeuten, er war vollkommen haltlos und alleingelassen. Die meisten Menschen haben Probleme, die sie nicht verstehen und nie wirklich lösen und die entsprechenden Notlösungen sind von beliebiger Qualität. Was Menschen tun und was Menschen wollen kann massiv differieren. Handlungen sind manchmal kein Akt des freien Willens. Und insofern auch keine Absicht.

@suki04
Nun ja, teilweise reicht ein Video von einer Stunde, um die Grundzüge zu verstehen, warum Männer und Frauen tun, was sie tun. Das Problem beim Helfen ist nun, daß man oft das tun muß, was richtig ist und nicht das, was sich richtig anfühlt.

Man muß also selbst erstmal die emotionale Stärke entwickeln, um nicht blind zu reagieren.

Manchmal muß man ignorieren, daß der andere nicht will und ihn geschickt weichklopfen.
Manchmal muß man freundlich sein, wenn der andere nicht freundlich ist.
Manchmal muß man stärken, obwohl man Vorwürfe machen möchte.
Manchmal muß man verstehen, selbst wenn man anfangs die "Schuld" komplett bei ihm sieht.
Und manchmal sind Menschen so negativ oder so unsicher, daß sie sieben mal nein sagen müssen, bevor sie ja sagen können.

Partnerschaftliche Kompetenz ist trainierbar. Schade, daß wir in der Schule mehr über das alte Rom lernen als darüber, wie Partnerschaften funktionieren und was Frauen und Männer wirklich brauchen.


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