Wenn man sieht, was andere Teile der Brücke hätten treffen können, nämlich ganze Wohnhäuser, hätte die Opferzahl hier auch bei mehreren hundert Menschen liegen können... da wird einem echt schlecht.
Die Blitze wurden vom Wetterdienst bestätigt (einer jedenfalls).
Die Brücke wurde schon vor vielen Jahren als brandgefährlich identifiziert.
So eine Konstruktion muß einer unfassbar hohen dynamischen Belastung standhalten, so als ob man ein Eisenblech tausend mal hin und her biegt. Sie muß daher in der Festigkeit ein mehrfaches über der tatsächlichen Belastung standhalten, hinzu kommt eine Sicherheitsreserve. Falls dort Erdbeben oder hohe Schneelasten auftreten können, kommt auch hier nochmals eine Reserve hinzu!
Ist denn kein Beton-Sachverständiger hier anwesend?
Was mich wundert: unter der schön verputzten Aussenseite sieht der Beton (ab dem Muniereisen) fast so aus, als wenn es sich um Spritzbeton handelt.(!)
Jedenfalls sehen gesprengte Betonstücke aus z.B. Westwallbunkern ganz anders aus.
Es handelt sich hier wohl um Spannbeton-Fertigbauteile. Könnte es sein, daß hier gepfuscht wurde?
Ich kenne aus meiner eigenen beruflichen Tätigkeit Probleme mit ausreichender Überdeckung des Betons, d.h. das Muniereisen kann durch Feuchtigkeit rosten und der Beton platzt einfach ab. Sieht man sehr oft an Balkonen. Zement ist halt teuer!
Übrigens sind manche unserer eigenen, ewigen Brückenbaustellen nicht viel besser: hier wird nachgeschweißt bis zum umfallen, weil immer wieder neue Risse entstehen. Einerseits ist der verwendete Stahl dran schuld, andererseits die Zunahme des Verkehrs und vor allem dessen gestiegenes Gewicht. Das war zur Zeit der Konstruktion noch nicht vorstellbar! Und das gilt natürlich auch für diese Brücke in Italien (Bj. 1967).
Aus dem Spon Forum:
http://www.spiegel.de/forum/panorama/brueckenunglueck-genua-schuldiger-gesucht-thread-790070-1.htmlollifast Heute, 16:37
18. Spannbeton
Es ist nicht das erste Bauwerk aus Spannbeton, das eingestürzt ist, und es wird nicht das letzte sein. Spektakulär war z.B. der Einsturz der Berliner Kongresshalle (schwangere Auster genannt). Es ist immer wieder das gleiche Problem: Die Stahlkabel müssen voll unter Spannung stehen, sonst zerlegt es das Bauwerk, weil die Statik nur mit dieser Vorspannung funktioniert. Es kommt der "Heilige Korrosius" und macht Rost aus dem Stahl. Zu allem Unbill kommt man häufig nur schlecht an die Kabel ran, hier waren sie wohl einbetoniert.
Bei den ganzen "das rostet nicht, weil" Konstruktionen ist es meist so, dass irgendjemand vergessen hat, dem Stahl zu erklären, dass er nicht rosten darf. Und da können sie dann noch so viel Unterhaltungsarbeiten machen, wo man nicht rankommt, da kommt man nicht ran. Man sollte einfach Spannbeton dieser Art nur mit der ganz spitzen Kneifzange anfassen und entweder den Stahl, wenn man schon vorspannt, so verbauen, dass man zur Wartung überall rankommt und auch so auslegen, dass man gefahrlos Segmente tauschen kann, ohne dass gleich alles einstürzt, also redundant. Oder eben auf die Vorspannung ganz verzichten und konventionellen Stahlbeton nutzen. Der ist nach aller Erfahrung sehr sicher und haltbar.
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keksguru Heute, 17:04
28. ist halt das italienische System
1967 gebaut. Soso. Da hat die EU aber überhaupt nichts mit zu tun, sondern eher die Tatsache, daß in den 60er Jahren noch 80% der Gelder für den Straßenbau in der Mafia versickert sind, nur auf dem Papier ist die Brücke dann stabil und langlebig. Und weil jeder in dem System bestochen war und man hinterher vermutlich noch die Baupläne getauscht hat weiß niemand mehr, was da in Genua hätte stehen müssen... auf Basis dieser wahrschenlich fehlerhaften Informationen zusammen mit der berüchtigten Qualität des Mafiabetons (halt mehr Sand, weniger Zement) hat man dann so etliche Bauten in Italien, die wie von Geisterhand einstürzen. Warum aber genau diese Brücke eingestürzt ist, dürfte man wohl ohne Bilder von Überwachungskameras eher schwer klären können.
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nils1966 Heute, 17:09
32. Lage des Hohlkastenträgers
Betrachte man den Film der Hubschrauberperspektive, so fällt auf, daß im Bereich der Gleisanlage der zentrale Hohlkastenträger (aus der ursprünglichen) Mitte der vier Pylonstützen nicht einfach zu weit östlich liegt, als es der Brückenkonstruktion entspricht, sondern sogar auf dem Kopf steht; denn die noch erhaltenen Verbindungselemente zum ursprünglichen V-Stützträger ragen nun nach oben anstatt nach unten, wie es richtig wäre.
Es mutet an, als wäre dieser zentrale Prt Teil kopfüber aus seiner ursprünglichen Lage herauskatapultiert worden...
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usw.
gruß,
tom