Die verdrängte Diskriminierung von Männern in unserer Gesellschaft
12.07.2021 um 13:21paxito schrieb:Nehmen an wir für eine ethnische Minderheit, such dir eine aus, würde folgendes gelten:Nicht nur, weil ihnen das ja nicht unbedingt "die Gesellschaft" antut.
Sie sind absolut überproportional von Suiziden betroffen, ihre Gesundheit ist schlechter, ihre Lebenserwartung geringer, sie finden sich extrem überproportional in Berufen mit Gefahr für Leib und Leben, sie werden öfter Drogenabhängig, ihre Bildungsabschlüsse sind im Schnitt schlechter, usw. usf. - du würdest dann keine Diskriminierung erkennen?
Einiges geht auf das Konto von Mutter Natur. Hormone, zB, die Männer generell aggressiver als Frauen machen. Was wiederum dazu führt, das sie sich, allgemein gesprochen, eher in Situationen begeben, in denen es gefährlich werden kann.
Suizide und Drogenabhängigkeiten könnten auch mit Hormonen zu tun haben, nämlich fehlenden bzw weniger Glückshormonen.
Es gibt übrigens die interessante These, dass Männer nicht mehr Suizide begehen wollen als Frauen, dass sei aber darin wesentlich erfolgreicher sind. ein großer Unterscheid soll auch in der Motivation bestehen. Männer, die sich suizidieren, wollen wirklich sterben. etliche Frauen hingegen wollen Aufmerksamkeit und noch rechtzeitig gefunden werden. dementsprechend inszenieren sie ihre Suizidversuche auch anders.
Aber wie so oft, lassen sich Veranlagungen und Sozialisationsergebnisse nicht immer leicht trennen. Es gibt durchaus auch für Männer gesellschaftlich bedingte Diskriminationen, Einflüsse, wie eben Zwänge, aber auch Optionen, die mit den Geschlechterrollen einher gehen.
Denn einen bestimmten Beruf wählen zu können, ist nicht nur Zwang, sondern auch eine Option.
Aber in dem Moment, in dem Frauen zur Polizei, zur Feuerwehr oder zum Militär Zugang haben, steigt auch ihr Risiko, ihre Lebenserwartung zu verkürzen. Vor Allem, wenn sie ein ganzes Berufsleben dort zubringen und genau so lange arbeiten gehen müssen wie Männer.