MajorQuimby schrieb:Kein Land ist so kinderfeindlich wie Deutschland, auf der einen Seite Hipster, die sich selbst verwirklichen wollen, Küchenphilosophen, die ihre Philosophie mal beim Frisör in der Zeitung gelsen haben und natürlich der deutsche Spießbürger, konservativ oder links, ist egal, der dir in deine ureigensten Dinge und in deine Kindererziehung reinquatschen will.
Das würde ich so gar nicht sagen, es ist aber so, wenn ich meine doppelverdienden Kollegen ohne Kinder sehe, die jede Ferien genüßlich am Strand fläzen und einfach das Leben genießen .... das ist ein sehr reizvolles Modell und ich kann verstehen, dass es attraktiv ist. Kinder sind in Deutschland ein riesiges Armutsrisiko ... wenn ich die Ausgaben zusammenzähle (und klar haben wir eine bessere Steuerklasse und ...) ... Kinder sind finanziell gesehen "teurer Luxus" ...
hallo-ho schrieb: MissMary schrieb:
Ich hatte eine (neue) Arbeitskollegin, die mich ernsthaft fragte "die haben aber nicht alle den gleichen Vater, oder?".
Es ist unfassbar, was sich Leute zusammenreimen. Wobei, zusammenreimen fände ich noch OK, wenn sie dann einfach die Klappe halten würden und ihre abstrusen Gedanken für sich behalten würden.
Ich fand so bizzar, was die Frage implizierte: Es war nur "okay" ein drittes Kind zu haben, um dem neuen Mann eins zu schenken & ihn zu binden und praktisch mit dem vorherigen gleichwertig zu machen ... sie konnte sich das wirklich nicht vorstellen. Leute reden oft totalen Stuss ...
hallo-ho schrieb: Hat jetzt nichts mit Kindern zu tun, aber mit abstruse Gedanken: Meine Mutter hat mal in einem Ingenieurbüro gearbeitet und ist da mal mit nem Kollegen zu einer Baustelle gefahren. In der Zeit hat mein Vater im Büro angerufen. Als meine Mutter zurück war, die Kollegin so in der Art "Du, dein Mann hat angerufen. Ich wusst nicht, was ich ihm sagen soll. " Meine Mutter: "Äh, einfach die Wahrheit?"
LOL. Kann mich aber auch daran erinnern, wie meine Mutter nicht wusste, was mein Vater verdient. Ehe hat sich schon gewandelt.
Alarmi schrieb: behind_eyes schrieb:
Zwei von denen bereuen es mit fortschreitendem Alter.
Klar gibt's das. Aber da ich klare Gruende habe, warum ich keine Kinder moechte, werde ich das auch nicht bereuen. Ich erlebe gerade hautnah alles bei meiner besten Freundin und ihrem Sohn mit, bei dem ich Patin geworden bin - und fuer mich kann ich mir das absolut nicht vorstellen.
Ich glaube, sie bereuen auch, weil sie sich dann, wenn sie beginnen zu bereuen, sich in eine Werbefamilie projeziieren, und denken, ihnen ist das perfekte Familienleben entgangen. Ich glaube, das Schlimmste ist, wenn deine Familie einfach zerbricht. Ich sehe das in der Generation meiner Eltern (80+) - der eine hat seit der Scheidung vor 30 Jahren keinen Kontakt mehr zur Tochter und leidet ... er weiß, sie ist verheiratet und hat Enkelkinder ... die er nie sieht.
Das andere ist ein Bekannter, der alleinerziehend war, alles für seine Kinder getan hat ... und nun wohnen sie drei Straßen weiter und sie sehen sich mitunter wochenlang nicht mehr ....
Dornenrose schrieb:Ich kenne Pärchen, die bereuen, Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Das gibt es auch.
Uns geht es wie der Thread-Erstellerin. Wir möchten keine Kinder. Und die Fragerei nervt uns auch.
Mein Vater gibt offen zu, dass er uns nur aus gesellschaftlichen Konventionen gezeugt hat und das heute bereut. Wir haben diese Ablehung unterschwellig immer gespürt - die ganze Kindheit und Jugend über und es tut was mit dir als Kind - du merkst, dass du nicht geliebt bist und suchst die Schuld an dir selbst. Es war sehr verletzend, aber auch befreiend, als er bei einer Aussprache einmal äußerte, dass sein größter Fehler gewesen sei, Kinder zu zeugen. Ich konnte aufhören, den Fehler bei mir zu suchen.