Subway schrieb: Vorausgesetzt man kann die Wohnung dann zum gewünschten Zeitpunkt zu einem adäquaten Preis verkaufen - auch eher selten der Fall.
Immobilienkauf ist ja eine sehr individuelle Sache - gerade verkauft sich in unserer Gegend fast alles, wenn man es mit der Preisgestaltung nicht immens übertreibt. Wenn du aber nicht Großgrundbesitzer bist, bringt das gar nichts, denn du musst dich ja woanders wieder einkaufen. Es gibt auch Leute, die einfach mal einen "Testballon" steigen lassen - hier gab es den Fall, dass jemand ein Einfamilienhaus (70er Jahre) in bester Wohnlage für 350.000€ gekauft hat (recht kleines Grundstück) - und hat das Haus abgerissen. Geld spielte eine untergeordnete Rolle. Wenn du an so jemanden gerätst, ist es natürlich super.
Aber selbst in dem Markt - wir hatten auf unserer Suche Kontakt zu einem (!) Eigentümer, der ohne Markler verkaufte. Als wir das Angebot entdeckten, sagte er uns mit der Begründung ab, man sei sich nun einig geworden - um sich drei Monate später (für uns zu spät) entnervt wieder zu melden, dass zwei Notartermine geplatzt seien, also sein worst possible scenario eingetreten war.
Subway schrieb:Klar, wobei man ja auch anderweitig Eigenkapital zusammen sparen kann - ohne Eigentum vorher gehabt zu haben. Geht sogar wesentlich einfacher finde ich.
Das kannst du so generell nicht sagen. Es gibt sie, die Leute mit der stringenten Lebensplanung - ich kenne Leute, die haben einfach bis 30 daheim gewohnt und so gespart, oder sind zu zweit in ihrer Studentenbude wohnen geblieben und haben 1,5 Akademikergehälter weggespart oder hatten beide für einige Zeit einen 450€ Job. Kommt aber auf die Einnahmen an. Wenn ich 1200€ netto habe und 600€ Miete (das kann es bei uns schnell haben, und wir sind eine Kleinstadt), dann ist wenig mit "wegsparen".
Lilith101 schrieb:Und du glaubst es gibt irgendwann mehr Wohnungen als Mieter?
Bei uns im Ort ist die Situation so, dass es ein Wohngebiet gibt mit v.a. Doppelhäusern und auch Zweifamilienhäusern, die jeweils aus zwei Wohnungen bestehen. Oft werden diese gerade noch von einer einzigen Person bewohnt (oft die Witwe, die übrig blieb). Die zweite Wohnung wird nicht vermietet, weil man davon ausgeht, dass die Besitzerin auf absehbare Zeit selbst ins Altersheim kommt oder verstirbt oder so schlechte Erfahrungen mit Mietern gemacht wurden, dass man auf die Einnahmequelle verzichtet, wenn das finanziell möglich ist. Theoretisch könnte man das Haus aber mit 2x einer Familie belegen, lass mal sagen, man könnte statt einer sieben weitere Personen unterbringen. Wenn das nun einige Male wirklich passiert, dann ist der Wohnungsmarkt bei uns auch wieder entlastet.
Subway schrieb:Naja, man könnte natürlich das Eigentum vermieten und dann umziehen. Funktioniert aber natürlich nur gut, wenn die Wohnung schon abbezahlt ist.
Ja, das ist natürlich eine Möglichkeit.
Subway schrieb:Aus diesem Grund halte ich, wenn überhaupt, nur die Investition in einen Neubau sinnvoll. Bei älteren Gebäuden fallen immer wieder Renovierungskosten etc. an - für mich ein Fass ohne Boden.
Ich kenne Leute, die sind mit ihrem Neubau verzweifelt, da Bauschäden, Gutachten, niemand wollte verantwortlich sein ... etc. etc. Du musst eben -wenn die Bausubstanz okay ist- turnusmäßig Dach, Leitungen, Badezimmer, Bodenbeläge, Tapeten etc erneuern. Beim Neubau (wenn gut gemacht), schafftst du es vermutlich ein Jahrzehnt oder länger, mal ohne Investitionen auszukommen. Dann fängt der Zyklus aber auch (ganz langsam) an. Vermutlich fährst du noch ein weiteres Jahrzehnt gut. Ist wie die Gretchenfrage: Neuwagen kaufen oder nicht?
Lilith101 schrieb:Da hast du vollkommen Recht. Ich sehe so etwas gerade bei meiner besten Freundin, die auch sehr viel Ärger mit ihrem Mieter hatte. Hier hat übrigens ihr Rechtsanwalt gewarnt: Mieterrechte sind schon sehr stark geworden, weil man aufgrund des derzeitigen Wohnungsmarktes mit Obdachlosigkeit rechnen muss. Deshalb ist bei Nicht-Einigung der Vermieter meist der Depp.
Du mietest halt immer ein Risiko mit - im Bekanntenkreis meiner Eltern hatte eine Bekannte ein solides Haus - sie bewohnte ein Stockwerk, eins war vermietet. Unter dem Dach noch eine Studentenbude. Das mit den Studis ließ man dann mal sein ... das Paar, an das vermietet war, trennte sich und der Mieter wurde so labil, dass er erst Arbeitsstelle und dann Halt im Leben verlor, aber einen gewieften Anwalt hatte ... der Schaden belief sich auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag bestehend aus: (1) Mietausfall, (2) Anwalts- und Gerichtskosten, (3) Sanierungskosten, (4) Einlagung der zurückgelassenen Gegenstände. Die Dame vermietet heute nicht mehr.
Lilith101 schrieb:Dann kannst du ja die Hilfe eines Maklers zu Rate ziehen, der dir hilft die Wohnung zu verkaufen.
Auch das kommt auf den Markt an. Du kannst das coolste Haus haben, wenn die Lage nicht stimmt ....
geisterfrei schrieb: Subway schrieb:
Was bedeutet denn in der Mitte des Erdgeschosses? Es gibt doch fast immer ne Möglichkeit, zwei Etagen zu separieren. Zur Not mit einer zweiten Tür hinter der eigentlichen Haustür.
Aus Platzgründen sind heute häufig die Treppenhäuser mitten im Haus, also vom Wohnzimmer aus begehbar. Da gibts keine Möglichkeiten mehr zu einer Aufteilung der Wohnfläche in zwei unabhängige Wohnungen.
Genauso, die ganzen Standardhäuser (und dabei egal, ob Reihenhaus oder Doppelhaus oder auch Einfamilienhaus) haben hier einen Grundriss, dass du rein kommst, einen Windfang und eine Gästetoilette hast, dann im offenen Küchen- und Wohnzimmerbereich stehst, in den die Treppe nach oben integriert ist. Im 1. OG sparst du dir dann den Flur, der früher obligatorisch war, weil vom Treppenansatz aus, die Schlafzimmer und die Badtüre weggehst. Vorteil: du verlierst nicht wirklich Wohnraum für den Flur. Nachteil: Du kannst absolut nichts abtrennen. Die rennen bei dir durch beide Stockwerke - denkbar wäre (wenn vorhanden) den Keller noch zu konvertieren und eine Kellertür einzubauen. Fällt aber beim Reihenhaus schon wieder aus.