Mich nerven nur fiese Leute, ob jung oder alt.
Wenn ich in einem discounter einkaufe, wo alles so super effizient über den scanner gezogen wird, dass es selbst die junge und dynamische Dreifach-Mutter multitaskend und in Simultanumsetztung nicht schafft alles zu verstauen, bevor die Kassiererin mit den zehn cm langen pinken und strassbesetzten Schelllacknägeln ihr gelangweilt langezogenes elfundneunzigfuffzig in die Peripherie posaunt, dann habe selbst ich eher wenig Lust, mich diesem Fremddiktat des schnellen Abhandelns meines Einkaufes zu unterwerfen.
Immer muss alles schnell schnell gehen. Warum, wenns auch in normaler Geschwindigkeit geht, die durchaus Zeit beinhalten darf, sich nicht daran stören zu müssen, ob Omi die cents in ihrem Portemoinee noch so gut sehen kann , dass sie sich bitte mit dem passend Zahlen beeilt.
Dass sie es gar nicht erst versucht und direkt den Fünfhunderter von unterm Kopfkissen
;) rüberreicht, damit es
vermeintlich zwanzig Sekunden schneller geht, maße ich mir nicht an.
Was hätte ich davon außer einen faden Beigeschmack, einer Oma Stress gemacht zu haben, damit ich mich der Indoktrination zeitgeistigen 'Rushhour'-Behaviours in Konsumtempeln unterwerfen kann.
Wofür?
Für nen coffe to go?
Für ne chinesische Instantsuppe, die sich die modernen Mitdreissiger nach 12 Stunden Pc-Arbeit im Büro kurz vor Ladenschluß noch kaufen möchten, weil sie ja soooo busy sind, dass sie nicht kochen können, und die
zum Beispiel noch den Bus erreichen müssen und der nächste erst zwei Stunden später fährt.
Nebenbei kenne ich keine städtische Buslinie, ausser auf dem bzw. aufs Land, die nur alle zwei Stunden fährt.
;)Alle mal ein wenig daran denken, wie schwer es für manche alten Menschen sein muss, sich in unserer schnellen, lauten und für sie gänzlich anderen Zeit/Welt zurechtzufinden.
Dieses Privileg, etwas langsamer sein zu dürfen, haben sich alte Leute mehr als verdient!
Auch bewerten viele alte Leute den Kontakt zur Kassiererin auch noch ganz anders, als wir das in unserer anonymen Schnellkonsumwelt leben, früher sprach man auch mal ein paar Worte, und es gab die Zeit auch mal nach etwas passend Geld zu kramen.
Nicht vergessen, in unserer Welt klappen tagtäglich junge Menschen an den ganz normalen Ansprüchen des Lebens zusammen. Und nicht selten haben sie für jedes Wehwechen eine verflixt große Lobby, Krankenkassen, Psychotherapeuten, Industrie&Handelskammern, die sich z.B. mit dem Phänomen Burnout am Arbeitsplatz, Rehas etc. für relativ junge Leute beschäftigen, was auch gut ist, um Alte kümmert sich dieser Staat nur sehr verhalten und zudem haben sie oft rein gar niemanden mehr in ihrem einsamen Leben, noch nicht einmal Zugang zum Internet
;)Einfach mal nett und entspannt sein, anstatt von Dingen genervt, die uns früher oder später selbst ausmachen werden.
Und wenns tatsächlich mal zu lange dauert, was ich persönlich noch nicht erlebt habe, zumindest nicht bei Alten, dann vielleicht mal freundlich fragen, ob man helfen kann beim Münzgeldgrabbeln.
Schlimmer finde ich diese ganzen (bedingt) Minderjährigen, die ihren chaitee, nen drögen Salat vom Vortag aus der Salatbar und ne Packung Kaugummis allen Ernstes mit Karte zahlen wollen, obwohl der Bankomat sogar vorm Supermarkt steht, weil sie dem Turbokapitalismus dieser Zeit schon Jahre vor gänzlicher Geschäftsfähigkeit und eigenem Einkommen
:D erlegen sind und der unreflektierten Konsumsucht frönen.
ganz Recht
@ayashi