Ciela schrieb:Ich denke ein großer Nervfaktor ist auch, dass viele alte Menschen gerne reden.. und zwar über Gott und die Welt. Über total unwichtige Dinge, man fragt sich "Ähm okay, warum genau erzählt sie mir das jetzt?", aber viele sind froh, dass gerade überhaupt mal einer zum reden zur Verfügung steht, weil viele haben keine Angehörigen, keine Freunde & keinen Ehepartner mehr, weil diese verstorben sind und leben total alleine
Das ist durchaus ein wichtiger Punkt. Alte Menschen können ziemlich nerven mit ihren immer gleichen Geschichten und zementierten Weltbildern. So sehr, dass nur noch die braven Enkel bereitwillig zuhören, in der Hoffnung auf ein Eis oder 10€ Taschengeld
:)Ich habe schon oft erlebt, dass alte Leute nicht gerne mit anderen alten Leuten sprechen, weil diese ja "so bockig sind und nie zuhören".
Die Fähigkeit Interesse zu zeigen, zuzuhören, andere auch mal ausreden zu lassen und nicht gleich die nächste olle Anekdote rauszukramen schwindet mit dem Alter. Das merke ich schon jetzt, in der sog. Mitte des Lebens. Man muss aktiv daran arbeiten und ist zum großen Teil selbst verantwortlich dafür, ob andere Leute sich noch gerne mit einem unterhalten.
So ganz unkritisch bin ich daher nicht, wenn ältere Leute in meinem Umfeld sich so verhalten, obwohl sie geistig und körperlich noch topfit sind. Sie haben einfach keine Lust mehr, auf andere tiefer einzugehen, auch mal andere Standpunkte zu hinterfragen usw.
Neue Dinge wollen sie nicht mehr lernen, aber es muss alles so funktionieren, wie sie es sich vorstellen. Da habe ich dann leider kein Verständnis mehr und gebe auch deutlich kontra. Die Welt verändert sich nun mal, das betrifft uns alle.
Natürlich muss man Verständnis haben, wenn es körperlich nicht mehr so gut geht oder wenn das Gedächtnis nicht mehr so mitspielt usw.