Reineke schrieb am 16.12.2024:Die Fragen
1. "Wie lange bist Du schon Single?"
2. "Wie lange wart ihr zusammen?"
3. "Warum habt ihr euch getrennt?"
Ich habe diese Fragen noch nie so gestellt.
Die Frage 3 finde ich auch etwas übergriffig.
Mir sind diese Fragen aber schon gestellt worden.
Als Person, die bisher erst einen Freund vor längerer Zeit hatte und danach lange Single war,
finde ich die anderen Fragen auch blöd. Was soll man da antworten?
"Joa, bisher war der Richtige halt nicht dabei und damals wollte man unbedingt schnell einen Freund haben,
um auch einmal einen Freund und Sex zu haben und dann hat das nicht so funktioniert, da Fernbeziehung!"
Finde ich immer blöd so zu sagen, da das ja niemals so ganz sämtliche Nuancen abbildet.
Dann kommt hinzu, dass ich dazwischen schon einmal "Affären" oder "Freunde Plus" und
dergleichen hatte und einige auch immer einmal wieder getroffen habe und für andere auch
viel empfunden habe, aber das ist eben alles niemals in dem Maße gewesen, dass man es jemals
als ernsthafte, reale "Beziehung" hätte bezeichnen können. Mit einigen auch manchmal wenige
Monate, aber das zähle ich selber nicht als Beziehung. Und danach eben Singel-Leben mit ONS
und männlichen Freundschaften ohne sich binden zu wollen.
Ich hatte auch nicht immer das Verlangen nach Partnerschaft. Mehrere Jahre nicht.
Reineke schrieb:Es wird dich hoffentlich nicht überraschen, dass auch Männer gerne prüfen, ob sich nicht doch noch was besseres findet (was nicht ausschließt, dass der Sex trotzdem noch mitgenommen wird).
Frauen auch. Ist doch nichts Schlimmes dabei, wenn Frau "Sex mitnimmt".
Das mache ich übrigens meistens so. Ich befriedige die Bedürfnisse oder die Teile der Sexualität, die mir allein nicht so Spaß machen
(Einiges bringt zu zweit dann doch mehr Spaß) und dann war es das, wenn der Rest nicht so passt.
Reineke schrieb:Du musst das natürlich selber wissen, was das Richtige für Dich ist. Wenn sich das erste Treffen gut angefühlt hat, kann ich allerdings nicht nachvollziehen, warum man danach die Flinte ins Korn wirft. Die bloße Hoffnung auf den ganz großen Mega-Jackpot wäre mir dafür zu wenig Anlass. Denn genauso, wie es sich nach einem soliden ersten Date weiter steigern kann, kann es nach einem Traum-Date auch wieder abwärts gehen. Manchmal geht es nicht ohne Geduld und Zuversicht.
Hast Du schonmal Street-Art-Künstlern beim Malen eines neuen Bildes zugesehen? Ganz am Anfang denkt man sich noch "Was soll das Gekrakel darstellen? Das wird doch nix. Soll ich lieber weitergehen, um keine Zeit zu verlieren?" Mit jeder Minute kommen jedoch weitere Striche und Konturen hinzu. Das Bild wird immer deutlicher und am Ende denkt man sich meist "Wow, Hammer. Das muss ich festhalten. Gut, dass ich mir die Zeit genommen habe."
Nö. Da möchte ich dir widersprechen. Eine Frau sollte nicht ewig warten, dass etwas "besser wird".
Sowas wurde Frauen ja damals auch eingetrichtert, wenn sie gegen ihren Willen verheiratet worden sind.
Sie sollen warten und sich "darauf einlassen" und am Ende wird das mit dem Mann dann doch noch besser.
Unsinn.
Wenn etwas nicht passt, dann passt es nicht. Es gibt viele Männer, wo man sich denkt "Joa, ganz nett" oder die nett
aussehen oder diese oder jene Gemeinsamkeit ganz lustig ist, aber wenn vieles andere nicht passt oder man weiß, dass
es noch andere Männer gibt, die da deutlich besser passen, dann: "Bye!"
Mit allem anderen verschwendet Frau nur ihre Lebenszeit.
Und ja, so geht jeder vor, der ein entsprechend großes Angebot hat. Beim Autokauf kauft man auch nicht das nächstbeste Auto
sofort, weil es "ganz gut" aussieht oder ganz ok ist zu fahren.
azazeel schrieb am 17.12.2024:Meine Frage: Was ist die Motivation des deutlich älteren/gebildeteren/reicheren? Glatte Haut und die Befriedigung eines Beschützerinstinktes? Kann das länger gut gehen?
Nicht falsch verstehen, ich gönne jedem seine gewünschte Lebensweise. Jedenfalls solange sie niemandem übermäßig schadet. Wer damit glücklich ist, coole Sache. Aber ich verstehe es nicht.
Ich habe immer den Eindruck, dass bei einem deutlichen Altersunterschied der jüngere Teil eher eine Art Trophäe ist. Attraktives Äußeres und eine Situation, die Beschützerinstinkte triggert. Jemandem, dem man die Welt erklären kann.
Ich kann hier nur für mich sprechen. Aber viele Dinge, die ich als 20jähriger toll fand, sind mir heute eher lästig oder langweilig. Und viele Probleme, die mich als 20jähriger voll in Anspruch nahmen, sind heute eher belanglos. Da werden eher Probleme relevant, die für mich als junger Mensch Äonen weit weg waren. Da gibt es in meinen Augen wenige Schnittmengen, der "wirklich wichtigen Dinge".
Das sind einfach Vorlieben und Kinks. Da sollte man nicht shamen und kann auch nicht so viel erklären.
Ich kenne jetzt schon mehrere, die z.B. nur auf kurzhaarige Frauen stehen und für die langhaarige oder
zu feminine/geschminkte Frauen ein No-Go sind, für wieder andere ist ein bestimmter Figurtypus so wichtig,
dass sie alles andere regelrecht unästhetisch finden und ich kenne auch welche, die unbedingt Rothaarige wollen
oder welche, die unbedingt Goth Girls wollen.
Ich mag eben Machtgefälle und Dominanz und mag es, wenn ein Mann älter/größer/gebildeter ist, da es das Machtgefälle
größer macht. So einfach ist das. Ob andere Frauen generell oder aus anderen Gründen ebenfalls größere oder gebildetere
Männer mögen, ist mir egal. Bei mir hat das dezidiert mit meinen Vorlieben zu tun.
Gibt auch Männer, die aus ähnlichen Gründen auch jüngere Frauen mögen.
Reineke schrieb:Jepp. Oder auch einfach nur der verdiente Lohn dafür, dass man sich ordentlich pflegt, vernünftig ernährt, regelmäßig Sport treibt, es mit Zigaretten und Alkohol nicht übertreibt, modische Kleidung trägt und auch sonst am Puls der Zeit lebt. Die junge, attraktive Partnerin ist dann letztlich die Bestätigung dafür, dass Mann bei der Wahl seines Lebensstils eine Menge richtig gemacht hat.
Jein. Natürlich möchte man einen Mann, der ansehnlich ist, aber ein Mann muss bei mir nicht dem typischen Schönheitsideal entsprechen, er darf auch gerne einen Dad Bod haben, muss nicht zwingend Sport treiben (bin selber auch nicht so sportlich und ich verlange da nichts) und ich finde es sogar interessant und philosophisch, wenn er Drogen nimmt. Tatsächlich mag ich Zigaretten aus persönlichen Gründen nicht so, weil ich das total asi finde und meine Familie Kettenraucher sind, aber mit jemanden der kifft habe ich keine Probleme und auch mit jemanden, der manchmal andere Drogen nimmt und hier und da seine "Laster" hat, habe ich keine Probleme, sofern es eben noch in einem Rahmen ist, der akzeptabel ist. Dann kann man gegenseitig über seine Laster philosophieren.