Erfahrungen mit Dating-Portalen im Internet

Felix84 schrieb:Es sind doch immer die selben Geschichten. Selber erlebt, ich glaube jeder hat das bereits erlebt.

Es sind nicht immer die selben Geschichten! Oh Wunder, habe ich die auch nie erlebt.
Woran liegt das nun?
Das ich gut gesucht habe in der Vergangenheit? Oder weil ich auf Augenhöhe gesucht habe?

Kokolores82 schrieb:Es sind nicht immer die selben Geschichten! Oh Wunder, habe ich die auch nie erlebt.
Woran liegt das nun?
Das ich gut gesucht habe in der Vergangenheit? Oder weil ich auf Augenhöhe gesucht habe?

Das kommt drauf an, in welcher Lebensphase man sich befindet. Als Teen oder Twen sind solche "Altlasten" ja die absolute Ausnahme und man gerät beim Date in der Regel an Partner/innen mit bis dahin noch sehr ähnlicher (unbelasteter) Biographie. Und generell sind viele ernste Themen noch weit weg, alles ist irgendwie ungezwungener.
Ab Mitte 30 sieht die Sache dann schon deutlich anders aus und der Single-Markt verlangt einem teilweise einiges an Kompromissbereitschaft ab, was "Altlasten" anbelangt. Da geht es dann schon längst nicht mehr um vorhandene Kinder, sondern um Immobilien, Ortsgebundenheit, Schulden, Papierkrieg mit dem Ex, psychische Angeschlagenheit usw. Das ist auch ein Grund, warum man gar nicht mal selten Ü40-Männer mit wesentlich jüngeren Partnerinnen sieht. Habe da gerade wieder einen Fall an der Arbeit, er Baujahr 1976, sie Baujahr 2000. Da geht es nicht nur um den noch knackig-cellulitefreien Po, sondern darum, nochmal ordentlich von vorne anfangen zu können, ohne den ganzen Scherbenhaufen, den ein 37-jährige Alleinerziehende vielleicht eher mitbringt.
Früher habe ich über solche Liaisons mit großem Altersunterschied selbst noch geschmunzelt, heute verstehe ich das besser. Dieses Altlasten-Thema ist einfach mitunter eine richtig fette Hürde und vieles davon wäre mit etwas mehr Weitblick bei der Partnerwahl und etwas mehr Gelassenheit beim Kinderwunsch vermeidbar gewesen. Mir scheint, als können es viele Frauen nicht ertragen, wenn sie in ihrer Mädels-Clique irgendwann die letztverbliebene Kinderlose sind und lassen sich dann mangels Alternative einfach schwängern, obwohl die aktuelle Beziehung alles andere als intakt ist. Sich das einzugestehen, den Typen abzuservieren und nochmal von vorne anzufangen, während man vom Freundeskreis mit Einladungen zu Hochzeiten, Babypartys, Taufen, Hauseinweihungen etc. zugesch*ssen wird, ist vielen einfach zu unbequem und spielen lieber Russisch Roulette. Und wenn dann alles vorbei ist, darf man sich ein paar Monate später als Tinder-Date den ganzen Kram anhören und blickt in Abgründe.

Reineke schrieb:Das ist auch ein Grund, warum man gar nicht mal selten Ü40-Männer mit wesentlich jüngeren Partnerinnen sieht.

Mich wundert es eher, wenn ein Ü40-Mann noch keine "Altlasten" hat.

@Reineke
Es geht mir auch darum, wie über das Thema gesprochen wird.
Diese Abwertung find ich halt nicht gerecht, auch im geschriebenen macht der Ton die Musik.
Du kannst Dich dort deutlich besser artikulieren, und das nimmt dem ganzen die *Härte* raus.

Reineke schrieb:Da geht es nicht nur um den noch knackig-cellulitefreien Po, sondern darum, nochmal ordentlich von vorne anfangen zu können, ohne den ganzen Scherbenhaufen, den ein 37-jährige Alleinerziehende vielleicht eher mitbringt.

Könnte man nun auch überspitzt schreiben: OK, hat den Fehler bereits 1x gemacht, zahlt Unterhalt an Ex-Frau & Kind, und macht den Fehler das zweite Mal 😉 nur das Sie nun jung & sexy ist *lach

@Kokolores82
@Reineke

Ich hätte da immer ein bisschen differenziert.

Natürlich hat man mit Mitte 40 auch schon Leben hinter sich, das nicht notwendigerweise schlecht sein muss.

Wer zB damals meine Kinder als Altlasten bezeichnet hätte, hätte.mich von Anfang an 4spurig.am.Arsch lecken können. Und hätte die Frau, die ich kennengelernt hätte, schon Kinder gehabt, wäre ich auch offen dafür gewesen.

Aber die Art der Vergangenheit hat auch mit der Person zu tun, die sie erlebt hat.

Eine Frau mit 5 Kindern von 5 Vätern, die in 5 JVAs leben, hätte ich auch eher nicht akzeptiert.

Um mal wieder eine interessante aktuelle Anekdote vom dating-Wahnsinn hier zur Auflockerung einzustreuen:

gepflegte Dame, Anfang 30, Personalchefin - über Freundeskreis ins Gespräch gekommen:

Zitat:

"Mr. Ochmoneck du scheinst echt ein super Typ zu sein, aber ich muss dir jetzt hier ganz ehrlich sagen, dass ich nur auf *nicht-soziale Herren aus dem ausländischen Raum stehe, welche sich und andere gerne namentlich Herabwürdigen* (der echte Begriff wurde hier durch den Autor ersetzt, damit der Beitrag überlebt) stehe.
Für ordentliche Männer bin ich noch nicht bereit."


Nicht erfunden.

*Fassungloser Emoji


Habe es mir dann durch Dritte bestätigen lassen, das besagte Dame es mag wenn sie vom anderen Geschlecht tendenziell" schlecht" behandelt wird.

Again *Fassungloser Emoji

Aber: alles Weiterbildung!

Reineke schrieb:knackig-cellulitefreien Po

Das ist nicht immer automatisch bei jeder Person um die 20 der Fall 😉
Auch in diesem jungen Alter kann man bereits Cellulite haben, und knackig ist auch nicht jede/r.
Das sieht man ja schon im Schwimmbad, dass es immer mehr übergewichtige und feiste Menschen gibt.

Reineke schrieb:Habe da gerade wieder einen Fall an der Arbeit, er Baujahr 1976, sie Baujahr 2000.

Ist er denn geschieden, mit Kindern?
Sehr wahrscheinlich wird diese Geschichte nur eine gewisse Zeit gut gehen. Dann wird sie sich von ihm trennen und sich einen jüngeren Mann nehmen, der einfach besser zu ihr passt. Fast immer ist das nämlich so.

Reineke schrieb:der Single-Markt verlangt einem teilweise einiges an Kompromissbereitschaft ab, was "Altlasten" anbelangt

Es kommt ja auch darauf an, was man darunter versteht. Das kann ja alles Mögliche sein.
Lernte ich so jemanden kennen, käme es für mich darauf an, welche Perspektive besteht, und wie der Betreffende mit der Situation umgeht.

sacredheart schrieb:Wer zB damals meine Kinder als Altlasten bezeichnet hätte, hätte.mich von Anfang an 4spurig.am.Arsch lecken können

Ich empfand den Ausdruck immer als äußerst unpassend. Als Erstes kommt mir da eine alte Immobilie voller Asbest usw. vor Augen, die erst mal kernsaniert oder gar abgerissen werden muss.
Wer Kinder als "Altlasten" bezeichnet, tickt für mich schlicht und ergreifend nicht "sauber".

Ich als Mutter wollte lieber einen Mann als Partner, der Vater ist (und sich auch so verhält) als einen Kinderlosen, der von der Materie 0 Ahnung hat und möglicherweise auch wenig Verständnis hierfür mitbringt.

MrOchmoneck schrieb:Habe es mir dann durch Dritte bestätigen lassen, das besagte Dame es mag wenn sie vom anderen Geschlecht tendenziell" schlecht" behandelt wird.

Das hört man ja schon mal, dass Menschen, die im Beruf immer stark und dominant sein und führen müssen, privat auch mal gerne das Gegenteil erleben möchten. Sich mal fallen lassen und geführt werden möchten. Unterlegen und schwach sein dürfen.

Felix84 schrieb:Öfters sein Gehirn benutzen und Menschen als das erkennen wie sie wirklich sind durch kennenlernen und Gespräche. Auch kritisch zu sein ist Wichtig. Hinterher muss man sich nicht fragen warum man all das in der Vergangenheit nicht beachtet hat.

Außen Stehende haben es da natürlich einfacher mit der Verstandesnutzung als jemand, der verliebt mitten drin steckt und gefühlsmäßig involviert ist. Der schaut dann eher rosarot statt schwarzweiß auf die Person und die Situation.

nairobi schrieb:Ist er denn geschieden, mit Kindern?
Sehr wahrscheinlich wird diese Geschichte nur eine gewisse Zeit gut gehen. Dann wird sie sich von ihm trennen und sich einen jüngeren Mann nehmen, der einfach besser zu ihr passt. Fast immer ist das nämlich so.

Er war nicht verheiratet, hat aber einen 14-jährigen Sohn, der ein paar Autostunden entfernt bei der Mutter wohnt und den er deshalb nur alle 1-2 Monate sieht.
Frauen haben es mit Partnern mit bereits vorhandenen Kindern meistens leichter, da das Kind/die Kinder in der Regel bei der Kindsmutter leben. Da bleibt einfach viel mehr Zeit für das Kennenlernen und die Zweisamkeit mit ihm.

Als Mann sieht das schon anders aus und du landest aufgrund der permanenten Kinderpräsenz schnell in der Stiefvaterrolle, so meine Erfahrung. Je jünger der Anhang, desto weniger Zeit bleibt einem mit der Frau. Spontane Unternehmungen sind kaum möglich und ihr Nachwuchs gibt den Takt vor. Und man denkt sich so bei sich "Mein Gott, Mädel, wir passen im Prinzip so gut zusammen. Hättest Du dich mal getrennt, bevor das Kind gezeugt war..."

Reineke schrieb:Und man denkt sich so bei sich "Mein Gott, Mädel, wir passen im Prinzip so gut zusammen. Hättest Du dich mal getrennt, bevor das Kind gezeugt war..."

Tja; und wenn man(n) so denkt und das dann auch ausstrahlt, was ja gar nicht zu vermeiden ist auf Dauer, denkt sich die Frau eben. „Wenn du Kerl nicht unterscheiden kannst zwischen Vater des Kindes =grober Fehler, aber Kind=größtes Glück überhaupt für mich, passen wir vielleicht doch gar nicht so gut zusammen, wie du dir das denkst.“

Reineke schrieb:Er war nicht verheiratet, hat aber einen 14-jährigen Sohn, der ein paar Autostunden entfernt bei der Mutter wohnt und den er deshalb nur alle 1-2 Monate sieht.

Er selber hat "Altlasten", möchte aber keine Frau, die ebendiese hat? Prima Einstellung.

Reineke schrieb:Frauen haben es mit Partnern mit bereits vorhandenen Kindern meistens leichter, da das Kind/die Kinder in der Regel bei der Kindsmutter leben. Da bleibt einfach viel mehr Zeit für das Kennenlernen und die Zweisamkeit mit ihm.

Ja, er hat dann mehr Zeit für die neue Freundin. Aber der Preis ist, dass er weniger Kontakt zum Kind hat. Viele Männer sind heute zum Glück aber so drauf, dass sie mehr Kontakt zu ihren Kindern wollen, als nur alle 14 Tage am Wochenende.

Maria78 schrieb:Reineke schrieb: Frauen haben es mit Partnern mit bereits vorhandenen Kindern meistens leichter, da das Kind/die Kinder in der Regel bei der Kindsmutter leben. Da bleibt einfach viel mehr Zeit für das Kennenlernen und die Zweisamkeit mit ihm.

Ja, er hat dann mehr Zeit für die neue Freundin. Aber der Preis ist, dass er weniger Kontakt zum Kind hat. Viele Männer sind heute zum Glück aber so drauf, dass sie mehr Kontakt zu ihren Kindern wollen, als nur alle 14 Tage am Wochenende.

Grundsätzlich ja, ABER gerade selbst erlebt; er, 7 Jahre jünger als ich, 2 kleine Kinder im Alter von 3 und 5 Jahren. Ich, mental eigentlich näher an der Tatsache, Grossmutter zu werden als noch einen Partner mit kleinen Kindern zu haben, habe mir genau das gedacht "ach, alle 2 Wochenenden freie Zeit für mich". Dabei habe ich gänzlich aussen vor gelassen was denn mal ist, würden wir irgendwann zusammen ziehen wollen. Mit der rosa Brille auf, schiebt man die wirklich relevanten Fragen gerne mal vor sich her. Nun gut, hat sich nun eh erledigt, weil der gute Mann es vorgezogen hat, mich einfach brandschwarz anzulügen (1,5 Jahre getrennt, 1 Jahr geschieden vs. wohnt eigentlich noch mit seiner Frau zusammen weil die Trennung erst 2 Monate her ist und er noch keine Wohnung gefunden hat - und er dachte wirklich, es fällt mir nicht auf, dass er immer nur aus dem Auto mit mir telefoniert, dass er die faulsten Ausreden bringt warum ich nie zu ihm eingeladen werde und vor allem, dass er über Wochen nach jedem Treffen wieder nach Hause fährt und nie bei mir bleibt. Aber er sei halt so geflasht gewesen von mir und hatte Angst, ich würde gehen wenn er die Wahrheit sagt).
Wie auch immer, schon in diesen ersten Wochen war immer was; Kind 1 hat Probleme in der Schule, muss mit zum Elterngespräch. Kind 2 ist krank, muss bei der Pflege helfen. Kind 1 hat so geweint als ich gehen wollte, dass ich halt doch lieber bleibe heute Abend, die Kinder haben zum Geburtstag einen Zoobesuch geschenkt bekommen mit Mama und Papa, etc. - natürlich alles nebst den 2wöchentlichen Wochenenden. Meine gesamte Agenda war auf ihn und seine Kinder abgestimmt, auch geplante Essen und Ausgehen wurden in schöner Regelmässigkeit kurzfristig gekippt (und mit kurzfristig meine ich teilweise eine halbe Stunde nachdem ich ihn schon erwartet hatte).

Dass er mich angelogen hat, mal beiseite gelassen. Er scheint ein guter Vater zu sein und nimmt das wirklich ernst, was nicht selbstverständlich ist. Ich habe ihm dann aber geraten, sich eine Frau zu suchen, die auch kleine Kinder hat - für eine (zwischenzeitlich) kinderlose Frau ist das fast nicht zu handeln wenn sie ein Minimum an Anspruch an eine Beziehung und Zweisamkeit hat. Und ehrlich? Ich möchte mit 54 nicht nochmals von vorne anfangen. Weil 3 und 5 ist halt schon noch unglaublich jung. Und wenn der besagte Herr meinte, mit so jungen Frauen könne er nichts anfangen - tja, da wird seine Suche eher schwierig. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass ich eine Ausnahme bin und einfach in meinem Alter nicht mehr mit kleinen Kindern anfangen möchte. Zumindest habe ich das gelernt und werde künftig bei der Männerwahl eher darauf achten.

Und ja, bei einem Mann der mit einer alleinerziehenden Frau zusammenkommt, stelle ich mir das noch viel schwieriger vor.

Maria78 schrieb:Er selber hat "Altlasten", möchte aber keine Frau, die ebendiese hat? Prima Einstellung.

Naja, der Vorteil als Mittvierziger-Mann (im Gegensatz zur Mittvierziger-Frau) ist ja, dass wir Männer in dem Alter rein praktisch noch gute 30-40 Jahre bis zum Ende unserer Reproduktionsfähigkeit haben und durchaus nochmal an Familiengründung denken können.
Hand aufs Herz, mit wem würdest Du nun als solcher dieses Thema lieber angehen, wenn Du es dir aussuchen kannst?
A) Der sehr oft gestressten 37-Jährigen Alleinerziehenden, die mit ihrem bereits vorhandenen Nachwuchs in der Trotzphase, ihrem 30-Stunden-Job im Einzelhandel und dem Stress mit dem Ex die Raufe voll hat, psychisch regelmäßig durchhängt und mangels Zeit für Sport optisch jetzt auch nicht mehr der große Hit ist
oder aber
B) der ungebundenen, sportlichen, mental unbeschwerten 22-jährigen ohne jegliche private "Altlasten" ?

Zugegeben, man sollte als 46-jähriger Mann dann auch selbst sportlich sein, optisch was hermachen und um einiges jünger wirken, sonst gibt das nichts langfristiges. Meine Cousine (34) hat sich gerade erst von ihrem 53-jährigen Mann getrennt, u. a. weil der sich zunehmend opahaft kleidete und vor allem verhielt.
Das Umfeld der jungen Frauen versucht oft, ihr den deutlich älteren Typen direkt wieder auszureden. Das muss man als älterer Mann wissen und durch sein Verhalten und Erscheinungsbild direkt dagegen halten. Sonst knickt sie irgendwann unter den ganzen Sprüchen ein und trennt sich tatsächlich, wie @nairobi schrieb.

Thilda schrieb:Tja; und wenn man(n) so denkt und das dann auch ausstrahlt, was ja gar nicht zu vermeiden ist auf Dauer, denkt sich die Frau eben. „Wenn du Kerl nicht unterscheiden kannst zwischen Vater des Kindes =grober Fehler, aber Kind=größtes Glück überhaupt für mich, passen wir vielleicht doch gar nicht so gut zusammen, wie du dir das denkst.“

Da gebe ich Dir Recht. Frau mit Kind(ern) daten heißt Kompromisse ohne Ende und zurückstecken können. Das sollte sich jeder Mann gründlich überlegen, bevor er eine Beziehung mit einer Alleinerziehenden eingeht.
Umgedreht muss aber auch die Frau ihren Beitrag dazu leisten, dass noch genug Zeit fürs Kennenlernen und Zweisamkeit bleibt. Ich hatte bei meinen Dates sehr oft den Eindruck, dass viele glauben, das funktioniere quasi alles so nebenbei und sie hätte jedes Recht, das Date 5 Minuten vorher per Sprachnachricht abzusagen. Ja, Du hast ein Kind und ja Du hast Verantwortung - aber ich habe auch Bedürfnisse und Erwartungen. Das alles unter einen Hut zu kriegen, ist schon sehr, sehr anspruchsvoll.

Reineke schrieb:hat sich gerade erst von ihrem 53-jährigen Mann getrennt, u. a. weil der sich zunehmend opahaft kleidete und vor allem verhielt.

Übrigens ein Phänomen, das mir relativ oft bei meinen männlichen Altersgenossen auffällt. Ab etwa Mitte 50 verändert sich oft das Verhalten in Richtung Frührentner, die Interessen und Hobbys werden nicht mehr so wie früher gepflegt, man tendiert zum Sofasitzen und genereller Antriebsschwäche, oft kombiniert mit leichter bis mittlerer Misslaunigkeit. Die Bewegungsarmut führt zu allmählicher Erhöhung des Bauchumfangs, und beginnende Gelenkschmerzen werden auch nicht besser, wenn man sich zu wenig bewegt. Das macht es ab Mitte 50 schwieriger, noch jemand Passenden im gleichen Alter zu finden, wenn man nicht unbedingt einen trägen Nörgler als Partner haben will.

Reineke schrieb:Naja, der Vorteil als Mittvierziger-Mann (im Gegensatz zur Mittvierziger-Frau) ist ja, dass wir Männer in dem Alter rein praktisch noch gute 30-40 Jahre bis zum Ende unserer Reproduktionsfähigkeit haben und durchaus nochmal an Familiengründung denken können.
Hand aufs Herz, mit wem würdest Du nun als solcher dieses Thema lieber angehen, wenn Du es dir aussuchen kannst?
A) Der sehr oft gestressten 37-Jährigen Alleinerziehenden, die mit ihrem bereits vorhandenen Nachwuchs in der Trotzphase, ihrem 30-Stunden-Job im Einzelhandel und dem Stress mit dem Ex die Raufe voll hat, psychisch regelmäßig durchhängt und mangels Zeit für Sport optisch jetzt auch nicht mehr der große Hit ist
oder aber
B) der ungebundenen, sportlichen, mental unbeschwerten 22-jährigen ohne jegliche private "Altlasten" ?

Ohne den von dir geschilderten Fall wirklich zu kennen, würde ich ihm als allererstes dazu raten, mal zu schauen, ob er seinen 14-jährigen Sohn nicht öfter als alle 1-2 Monate sehen kann, bevor er an weitere Familienplanung denkt.

Reineke schrieb:psychisch regelmäßig durchhängt und mangels Zeit für Sport optisch jetzt auch nicht mehr der große Hit ist

Das kann jetzt eigentlich nur Provokation von dir sein, von daher befürchte ich, dass deine gesamten Beiträge dazu provokativ gemeint sind.

svizzera schrieb:Und ja, bei einem Mann der mit einer alleinerziehenden Frau zusammenkommt, stelle ich mir das noch viel schwieriger vor.

Patchwork, vor allem wenn die Kinder noch sehr klein sind, ist meist nicht ohne (mit anderen Worten sauschwierig ;))

Wenn beide Partner kleine Kinder haben, dürfte zwar das gegenseitige Verständnis größer sein, aber leichter ist es wahrscheinlich trotzdem nicht. Dann mischen noch 2 Ex-Partner im Hintergrund mit, es kommt oft zu Eifersüchteleien der Kinder untereinander, usw.

Ich kann dich aber gut verstehen. Ab einem gewissen Alter will man dann nicht nochmal mit ganz kleinen Kindern (des neuen Partners) von vorne anfangen. Das hat man ja alles irgendwo schon hinter sich.

Reineke schrieb:Naja, der Vorteil als Mittvierziger-Mann (im Gegensatz zur Mittvierziger-Frau) ist ja, dass wir Männer in dem Alter rein praktisch noch gute 30-40 Jahre bis zum Ende unserer Reproduktionsfähigkeit haben und durchaus nochmal an Familiengründung denken können.

Das ist so, deswegen muss man aber kein Fan davon sein, wenn Männer dann mit 55/60 denken: Hui, ich such mir mal ein junges Ding und vermehre mich jetzt.
Und im Kindergarten dann gesagt: Ach schau, der Opa holt sein Enkelchen ab.

Reineke schrieb:Der sehr oft gestressten 37-Jährigen Alleinerziehenden, die mit ihrem bereits vorhandenen Nachwuchs in der Trotzphase, ihrem 30-Stunden-Job im Einzelhandel und dem Stress mit dem Ex die Raufe voll hat, psychisch regelmäßig durchhängt und mangels Zeit für Sport optisch jetzt auch nicht mehr der große Hit ist

Ist das jetzt fiktiv oder gibt es diese Frau tatsächlich, nicht nur in der Klischeekiste? (da Du sie nun schon mindestens 2 Mal erwähntest).

Reineke schrieb:der ungebundenen, sportlichen, mental unbeschwerten 22-jährigen ohne jegliche private "Altlasten" ?

Egal wie alt, auf der Arbeit miteinander anzubändeln ist eher suboptimal. Vor allem, wenn die Geschichte dann vorüber ist.

Reineke schrieb:Sonst knickt sie irgendwann unter den ganzen Sprüchen ein und trennt sich tatsächlich, wie @nairobi schrieb.

Ich gehe davon aus, dass das weniger mit den Sprüchen anderer zu tun hat. Die Frau tut das wahrscheinlich doch nach ihrer eigenen Beurteilung und Entscheidung, weil sie merkt, dass es nicht mehr passt.
Und wenn kein Kind als Bindeglied da ist, ist so eine Trennung ja eher einfach.

Maria78 schrieb:würde ich ihm als allererstes dazu raten, mal zu schauen, ob er seinen 14-jährigen Sohn nicht öfter als alle 1-2 Monate sehen kann,

Ich würde da gar nichts raten. Wenn der Betreffende es bis dahin nicht anders gehalten hat, wird das jetzt auch nichts mehr. Vermutlich hat der Sohn bald schon weniger Lust, seinen Vater zu besuchen. So ab 14/15 sind bei Jungs andere Dinge meist viel wichtiger.

Kokolores82 schrieb:Das ist so, deswegen muss man aber kein Fan davon sein, wenn Männer dann mit 55/60 denken: Hui, ich such mir mal ein junges Ding und vermehre mich jetzt.
Und im Kindergarten dann gesagt: Ach schau, der Opa holt sein Enkelchen ab.

Mein Arbeitskollege ist mit Ende 50 Vater geworden, die Kinder sind jetzt beide in der Kita. Er ist zwar ein jugendlicher Typ und körperlich fit, aber er wirkt schon zunehmend angeschlagen. Zumal seine Frau auch noch ihren Job verloren hat. Sowas ist immer schwierig, aber ich glaube, dass er die Belastung auch des Alters wegen nicht gut wegstecken kann.

@Reineke

Ich hätte A) genommen, sofern gestresst nicht bedeutet, mich anzubrüllen. Da hättes es bei mir keine VB gegeben, weil oft genug für ein Leben angebrüllt.

Aber die wäre immerhin battle tested.

Und wenn ich Verständnis erwarte, muss ich es auch geben.

So'n junges Küken, >20 Jahre jünger? Lieber nicht, will nicht den ganzen Tag Sport machen, bumsen oder tanzen gehen.

Reicht schon, wenn die Wendlers dieser Welt auf Berufsjugendliche machen.

Was kann es Besseres in einem Team geben, als eine erfahrene Stammspielerin?