agonist schrieb:woher nimmst du den Glauben, dass "Psychopathen" nicht anders können? die kognitive Leistungsfähigkeit muss nicht eingeschränkt sein, nur weil es das Empathieempfinden ist.
Weil ich weiß, wie es ist, wenn man zwar denken kann, aber nicht danach handeln kann. Störungen sind nicht nur da, um irgendwie da zu sein, nein, sie nehmen auch Einfluss auf dein Verhalten. So wie auch eben deine Gefühle Einfluss auf dich nehmen. Wenn du verliebt bist, tust du die albernsten Dinge, die du vorher nicht getan hast. Ebenso beeinflusst dich ein völliges Fehlen der Emotionen. Du bist rücksichtsloser und das reuefrei. Das kann einem schon mal treiben und ich finde,
@DoctorWho hat es schon ganz passend zitiert.
agonist schrieb:Noch einmal: selbst Hare (einer der größten Experten auf dem Psychopathie-Gebiet) sagt, dass wir den Psychopathen nicht unbedingt im Gefängnis suchen sollen, sondern dass dieser oft CEO, Chirurg etc. etc. ist.
Um die soll es ja auch nicht gehen. Das habe ich aber, ich glaube, schon drei mal gesagt. Die Leute, die Chirurg wurden, sind eben deswegen erfolgreich, weil sie ihr Ziel mit allen Mitteln erreichen wollen. Aber ich rede von denen, die auch noch äußerlichen negativen Einflüssen ausgesetzt waren.
agonist schrieb:die Freiheit des einen endet dort, wo die Freiheit des anderen beginnt. Wie willst du eine "freie" Welt für Jedermann den bewerkstelligen? soll ein Pädophiler so leben, wie es sein Trieb ihm leider vorgibt?
Wir haben alle Triebe, aber fallen nicht über eine Frau her. Einige schon, aber wir sehen, der Vergleich hinkt.
Du kannst doch normal dein.Verhalten beeinflussen, egal, ob du schwul, hetero oder sonstwas bist. Ein Trieb ist keine Störung.
DoctorWho schrieb:Mit dir (zum Glück?) nicht, wohl aber (teilweise) mit psychisch kranken Rechtsbrechern. Von daher bin ich sowohl mit der rechtlichen, als auch der medizinischen Seite durchaus vertraut.
Ich sehe, du hast es immer noch nicht verstanden.
Es geht hier nicht um dein Beruf, sondern um meine Aussage, die ich traf, die du revidieren wolltest, mir dann aber mangelndes Leseverständnis vorwirfst, wenn ich dir sage, wie die Aussage gemeint war, was eigentlich klar war, da ich sie in den Kontext schon öfter getroffen hatte im Thread. Aber scheinbar bist du kein guter Diskussionspartner, du willst ja nicht diskutieren, sondern lieber, keine Ahnung - möchte ich mich nicht mit befassen.
DoctorWho schrieb:Textverständnis gleich null ... Ein solches habe ich nicht behauptet. Ich schrieb lediglich, dass er nicht dafür bestraft wird was er ist, sondern für das, was er tut. Ich darf mal aus einem Kommentar zitieren:
Gucken wir uns das doch mal an. Interessant, hier steht es doch schon:
DoctorWho schrieb:Aus den als Symptome der dissozialen Persönlichkeitsstörung angesehenen Gründen, die oft mehr den Charakter der Person als ein eindeutiges Krankheitsbild umschreiben, neigen die Betroffenen, insbes. wegen Mangels an Empathie, zu aggressiven Straftaten, ferner zu Drogen- oder Alkoholmissbrauch, aber auch zu vielfältiger anderer Kriminalität (Schmid, Krank oder böse?
So weit, so gut.
DoctorWho schrieb:Insbes. im Zusammenwirken mit konstellativen Faktoren kann im Einzelfall, wenn man Dissozialität überhaupt als krankheitsähnliches Phänomen begreift, nur ausnahmsweise Schuldunfähigkeit in Betracht zu ziehen sein
Genau darum geht es mir. Das finde ich seltsam.
Wenn solche Menschen, wie oben bereits zitiert, vermehrt kriminell sind, weil sie sehr dazu neigen, wieso ist man dann nur ausnahmsweise schuldunfähig? Das widerspricht sich.
So wie es momentan ist, finde ich es seltsam, stelle das also infrage, da du mir aber aufzeigen möchtest, wie es ist, hast du mich immer noch nicht verstanden!
DoctorWho schrieb:Die Diagnose einer antisozialen Persönlichkeitsstörung ist nicht ohne weiteres gleichbedeutend mit dem Vorliegen einer schweren anderen seelischen Abartigkeit.
Ich weiß. Ich habe diese Störung selber.
;)agonist schrieb:@DoctorWho
Auch antisoziale Persönlichkeitsstörung und Psychopathie dürfen nicht synonym zueinander verwendet werden. Tatsächlich lässt sich die Psychopathie von der ASP abgrenzen.
Richtig. Das habe ich in einem anderen Thread auch schon erläutert.
moric schrieb:Hm... okay, ich beginne jetzt ein wenig es zu verstehen, was du gerne möchtest.
Du willst einfach, dass niemand einen Freiheitsentzug erleiden muss... und hast dir jetzt hier diejenigen, allerdings hochkriminellen und nebenbei schwerst-persönlichkeitsgestörten Menschen herausgesucht, die deiner Meinung nach nicht anders können, als so zu handeln, wie sie es eben tun.
Es muss jedoch dann auch eine glaubwürdige Alternative zum Straf- und Maßvollzug geben und die gibt es, m. E., eben nicht.
Jep, du hast es verstanden.
:)moric schrieb:Das alles bleibt ein Gedankenkonstrukt, es ist utopisch, Schwerstverbrecher auf eine Insel zu verfrachten ohne jede Kontrolle dieser.
Die Unmenschlichkeit dieser Lösung liegt darin begründet, dass du Menschen einfach ihrem Schicksal überlassen willst. Du gibst ihnen nicht die Freiheit, sondern einen Freischein, sich gegenseitig zu drangsalieren, sich zu tyrannisieren und niemals mehr die Möglichkeit zu bekommen, sich doch durch etwaige Therapien in irgendeiner Hinsicht zu bessern, Reue zu empfinden usw.
Genau, ich bin keiner, der eine optimale Lösung hätte, sondern nur Ideen. Deswegen ist dieser Bereich der Diskussion nicht so von Bedeutung für mich gewesen.
Obwohl ich das auch ein wenig anders im Kopf hatte.
moric schrieb:Dazu kommt, dass manche Scherverbrecher, Drogenbosse z. B., ebenfalls Psychopathen sind... wenn die auf einer Insel rumhocken, ohne lückenlose Bewachung von außen, dann sind in Null-Komma-Nix da Kumpanen von draußen mit nem Hubschrauber dort und holen den einfach ab und bringen ihn zurück aufs Festland.
Wenn sie wissen, wo er sich befindet, aber eigentlich sollte das auch nicht so einfach gedacht sein.
moric schrieb:Es gibt übrigens auch Psychopathen in bspw. der forensischen Psychiatrie, die von sich selber sagen, dass sie nie wieder auf freien Fuß gesetzt werden wollen, weil sie, so sagen sie, wissen, dass sie, draußen, wieder Straftäten begehen würden. Sie wollen sich praktich auch vor sich selber schützen.
Das überrascht mich wieder, aber auch auf der anderen Seite wieder nicht. Es gibt ja keine andere Alternative, die vielleicht besser sein könnte.
borabora schrieb:Sie wären dann nicht eingeschlossen, sondern ausgeschlossen.
Wenn man den Gedanken hat, sie da auszusetzen, schon. Aber das war nicht unbedingt mein Gedanke.