Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Bishamon schrieb:besorgte Bürger darf man nicht vergessen oder unterschätzen.
Das hat sich auch bei anderen Themen gezeigt .... :/

Und dann gibt es die "Wutbürger - Wildlife Edition" :D :D

Jordy80 schrieb:Aber die 79% sind bestimmt eindimensionale, wolfkuschelnde städtische Balkonbiologen (mein neues Lieblingswort 😁).

Sogar Bauer die für den Wolf sind sollten dazugezählt werden :troll:

Venom schrieb:"Wutbürger - Wildlife Edition" :D

Fackeln und Heugabeln, altbewährt

Jordy80 schrieb:die europäischen Marienkäfer vollends verdrängt

laut Nabu gingen die Bestände alteingesessener Arten drastisch zurück.
Vermutlich werden sie verschwinden.

Übrigens, es kommt noch ein Räuber nach Deutschland. Einer der von Balkan aus weiter in Europa eingedrungen ist und nun auch Deutschland erreicht: Goldschakal ^^
https://www.br.de/nachrichten/wissen/nach-dem-wolf-kommt-auch-der-goldschakal-nach-deutschland,RLj2AVX

Er ist eng verwandt mit dem Wolf, war aber im Gegensatz zu ihm in Deutschland noch nie heimisch. Das könnte sich jetzt ändern, sagen Experten. Den Goldschakal zieht es erstmals nach Deutschland und speziell nach Bayern, wie Beobachtungen zeigen.

2012 tappte ein Goldschakal im Bayerischen Wald in eine Fotofalle. 2017 wurde auf der A9 nahe Freising in Oberbayern ein Goldschakal überfahren. Und nach aktuellen Hochrechnungen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) leben mittlerweile bis zu 117.000 Goldschakale in Europa. Zum Vergleich: Der Bestand der Wölfe wird auf 17.000 Tiere geschätzt. Zieht es die mit dem Wolf eng verwandte Wildhundart tatsächlich immer öfter in unsere Regionen und sogar nach Bayern? Vieles spricht dafür. Und es ist trotzdem kein Grund zur Sorge.

Nicht dass man jetzt noch mehr in Hysterie verfällt :D

@Venom

Venom schrieb:Nicht dass man jetzt noch mehr in Hysterie verfällt :D

ist vermutlich nicht nötig, dank des Wolfes ;) :

Nur in Wolfsterritorien werde sich der Goldschakal nach bisherigen Erkenntnissen wohl nicht niederlassen. Der "große Bruder" ist für ihn gleichzeitig der größte natürliche Feind.

aus deinem Link

Venom schrieb:Nicht dass man jetzt noch mehr in Hysterie verfällt :D

Denkt denn niemand an die Kinder?

Zumindest die Österreicher tun dies, dort ist der Mesoprädator im Jagdgesetz. Nicht in D und CH.

Er ist in Anhang V gelistet: EU-Länder sind dadurch verpflichtet, einen günstigen Erhaltungszustand zu gewährleisten und Monitoring durchzuführen, besonders für den Fall, dass Managementmaßnahmen erforderlich sind.

Da auch Jäger Probleme beim Ansprechen haben, ist eine Erfassung der Anzahl schwierig. Oft wird er mit dem Fuchs verwechselt (und manchmal mit dem Wolf).

Wo der Apexprädator unzureichend ist, könnte er einen anderen Mesoprädator verdrängen, den Fuchs:

large dietary overlap observed between jackals and red foxes (Vulpes vulpes) in Hungary (Lanszki et al., 2006) suggests potential resource competition between these two species. Therefore the grey wolftriggered cascading effects through increased jackal abundance could have had negative effects on red foxes

http://www.italian-journal-of-mammalogy.it/pdf-77114-18342?filename=Golden%20jackal%20expansion.pdf

@Dawn

Das ist ein Bezahlartikel. Was man gerade noch lesen kann, dass das Fohlen in der Nacht geboren wurde.
Jetzt frage ich mal, weshalb lässt man eine fohlende Stute nächtens auf der Koppel? Weshalb lässt man überhaupt seine Pferde, ob mit oder ohne Fohlen nachts auf der Koppel, als wenn es keine Pferderipper gäbe?

ShauntheCreep schrieb:Das ist ein Bezahlartikel.

dir sei geholfen:

https://www.insuedthueringen.de/region/thueringen/thuefwthuedeu/Erstmals-faellt-Fohlen-der-Ohrdrufer-Woelfin-zum-Opfer;art83467,6637644

ShauntheCreep schrieb:Das ist ein Bezahlartikel. Was man gerade noch lesen kann, dass das Fohlen in der Nacht geboren wurde.
Jetzt frage ich mal, weshalb lässt man eine fohlende Stute nächtens auf der Koppel? Weshalb lässt man überhaupt seine Pferde, ob mit oder ohne Fohlen nachts auf der Koppel, als wenn es keine Pferderipper gäbe?

Oh, das sollte nicht sein, sie haben ihn wohl mal flott umgestellt, bei steigenden Klicks. Ich konnte den ganz normal lesen und habe kein Abo.
Das ist die Thüringeti, mit 100 ha Land, auf der die Pferde standen.Man kann diese Riesenfläche nicht entsprechend einzäunen, muss auch nicht entsprechend eingezäunt werden, da Pferde lt Förderungsrichtlinien zu den wehrhaften Tieren gezählt werden. (Leider sind sie es nicht und Hengste stehen selten auf die Weide.)


https://www.agrar-crawinkel.de/thueringeti.html

Ohrdrufer Wölfin reisst Fohlen inmitten grosser Herde.Ihr Partner ist ihr Hybridsohn, seit über einem Jahr zum Abschuss freigegeben.
Nun ist ein Fohlen gerissen worden und die Fohlensaison beginnt gerade erst richtig. Viele Pferde werden in Offenstallhaltung gehalten, und man hat teilweise gar nicht die Möglichkeit, aufzustallen.


Gotha – Seit vier Jahren zieht die Problem-Wölfin vom Truppenübungsplatz in Ohrdruf durch Thüringen, tötete mit ihrem Hybriden-Nachwuchs bereits über 150 Schafe, Ziegen und Rinder. Vor einer Woche wurde ein Kalb bei Wölfis ihr Opfer.

Jetzt kommt raus: Sie ist Deutschlands teuerste Wölfin, hat den Steuerzahler allein im letzten Jahr 168 333 Euro gekostet. Das ist 40-mal mehr als bei anderen Wölfen.

Biologin Dr. Nina Krüger hat fürs Jägermagazin die Kosten aller Bundesländer verglichen. Demnach leben in Deutschland rund 1000 Wölfe. Doch keiner ist so teuer wie das Raubtier in Thüringen.


https://www.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/thueringen-deutschlands-teuerste-woelfin-60394676.bild.html

@Dawn
na woran das liegt hättest Du auch mitzitieren können ;)

Hier nur für Schleswig Holstein- eine Kostenübersicht. Interessant wäre eine übergreifende Datenbank für alle Bundsländer, damit ersichtlich wird, was der Wolfsschutz uns tatsächlich kostet.Und natürlich wäre eine Aufstellung der Kosten bei Untersuchungen am toten Wolf hilfreich- da hier auch mit MRT gearbeitet wird und extrem großer Aufwand betrieben wird, vermute ich Kosten um 20.000.- € pro getötetem Wolf. Wer näheres dazu weiß, würde mich interessieren.




Entschädigung richtet sich nach Marktwert

Die Untersuchungsergebnisse sind für die betroffenen Tierhalter besonders wichtig. Sie bekommen vom Land nur dann eine Entschädigung, wenn das Labor einen Wolf als Verursacher identifiziert hat. Die Summe der Zahlungen an die Tierhalter ist im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls stark gestiegen - von 2.260 Euro (2016), 4.910 Euro (2017) auf etwa 26.100 Euro (2018). In diesem Jahr zahlte das Land den Tierhaltern bis Mitte Februar bereits 32.600 Euro aus. Darin enthalten sind aber auch Entschädigungen für Rissvorfälle aus dem vergangenen Jahr, bei denen die Analyse erst in diesem Jahr abgeschlossen und berechnet wurde. Die Höhe der jeweiligen Entschädigung ist "unterschiedlich und richtet sich allein nach dem aktuellen Marktwert des Tieres", so ein Sprecher des Ministeriums. Für ein Lamm zahlt das Land beispielsweise etwa 180 Euro, für ein Mutterschaf aus der sogenannten Herdbuchzucht knapp 315 Euro. Rinder wurden nur in wenigen Fällen vom Wolf angegriffen.
Was kostet die Problemwolf-Jagd?

Das Land erfasst allein die Sachkosten für das Wolfsmanagement. "Eine konkrete Zuordnung entstandener Personalkosten des Landes im Zusammenhang mit dem Auftreten des Wolfs ist leider nicht möglich, da verschiedene Personen mit unterschiedlichen und auch wechselnden Zeitanteilen involviert sind", sagt Sprecher Joschka Touré aus dem MELUND.

Auch zu den Kosten der Jagd auf einen sogenannten Problemwolf in den Kreisen Steinburg und Pinneberg gibt es keine Auskunft. "Zum Schutz der Beauftragten werden Fragen in diesem Kontext derzeit nicht beantwortet", sagt Touré.


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Kosten steigen weiter

In diesem Jahr stehen dem MELUND für das Wolfsmanagement noch einmal doppelt so viele Haushaltsmittel zur Verfügung wie 2018 - rund 1,1 Millionen Euro. "Die höhere Summe im Haushaltsjahr 2019 dient vor allem der Finanzierung von Zäunen bei den Betrieben in Präventionsgebieten", sagt Touré. Zum Präventionsgebiet zählen die Kreise Dithmarschen, Steinburg, Pinneberg und Segeberg. Dort finanziert das Land größeren Betrieben dauerhafte Schutzzäune. Wie viel diese Zäune durchschnittlich kosten werden, ist nach Angaben des Ministeriums noch nicht klar. "Die Kosten hängen sehr stark ab von flächen- und betriebsspezifischen Gegebenheiten", sagt Touré. "Eine belastbare Aussage zu durchschnittlichen Kosten kann daher nicht getroffen werden."

https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Kosten-fuer-den-Wolf-in-stark-gestiegen,wolf3878.html

Tussinelda schrieb:@Dawn
na woran das liegt hättest Du auch mitzitieren können ;)

Dann würde das Framing aber nicht mehr so toll funktionieren. Der Wolf muss ja schuld sein an den Kosten. Nicht etwa der Mensch, der zu blöde ist einen Wolf zu fangen.

Bone02943 schrieb:Dann würde das Framing aber nicht mehr so toll funktionieren. Der Wolf muss ja schuld sein an den Kosten. Nicht etwa der Mensch, der zu blöde ist einen Wolf zu fangen.

Ja, das stimmt- zieht sich ja durch das gesamte Wolfsprojekt- es wurde einfach nie wirklich nachgedacht.


Fürs sogenannte Monitoring (u. a. Wildkameras, Miete für Kasten- und Schlingfallen, DNA-Untersuchungen, Rissgutachter, Kotproben) gingen allein schon 140 000 Euro drauf.
https://www.bild.de/regional/thueringen/thueringen-aktuell/thueringen-deutschlands-teuerste-woelfin-60394676.bild.html

Eine stattliche Summe für das Monitoring. Und wir haben zwei weitere Wölfe, die seit Monaten nicht erwischt werden können, plus dem Ohrdrufer Hybriden. Da kommen wirklich heftige Beträge zusammen, da hätte man schon das ein oder andere Reservat von bauen können.



Wie ist es denn auf der Pro Seite? Ich lese niemals Belege von den Vorteilen, die die Rückkehr des Wolfes mit sich bringt. Wer profitiert davon, welche positiven Effekte gibt es? Tut es dem Wolf gut, hier zu leben? Ich mein OK, es scheint Freude bei einigen zu geben- aber die kann man ja nicht in Zahlen fassen.
Das kann ja alles nicht nur ein teurer Spaß sein?

@Dawn
Die Vorteile dürften sich bisher noch in Grenzen halten, da es hier noch relativ wenig Wölfe gibt. Aber eines steht für mich fest. Er wird bestimmte Dinge in der Natur regulieren. Allein seine Präsenz wird das Verhalten anderer Tiere verändern. Es gab da vor Jahren ein gutes Beispiel in einem Nationalpark wo der Wolf wieder ausgewildert wurde. Ich kann heute Abend mal schauen. Bin grad noch auf Arbeit.

Der Wolf wird schon mal die schwachen und kranken Tiere wegfressen. Er ist ein wichtiger Teil des Ökosystems.

Die Truppenübungsplätze in Deutschland sind ja schon immer die auserkorene Wiege der Wolfsansiedlung.Wölfe fühlen sich da wohl und Weidetiere sind auch gestrichen. Was spricht dagegen, sie durch die Bundesregierung wolfssicher einzäunen zu lassen? Mit ordentlich Strom, starken Untergrabschutz, 2,50 Höhe, wenn wir schon dabei sind. Und fürs wöchentlilche Freischneiden der Zäune finden sich bestimmt auch ein paar pensionierte Beamte vom Umweltministerium.

Dann könnte sich der Wolf in den Reservaten verbreiten und entsprechend eine natürliche Begrenzung entwickeln, indem er nur so viel Land besetzt, wie zur Verfügung steht. Zumindest ist das die Prognose.

Bei welcher Zahl sich die Zahl der Wolfsrudel letztlich einpegelt, kann niemand genau sagen. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) nannte 2009 die Zahl von440 Rudeln, die in Deutschland leben könnten. Dies entspricht mehr als 2000 Tieren, wenn man annimmt, dass ein Rudel aus zwei Eltern und mindestens drei Jungtieren besteht. Die 440 Rudel seien nicht als Zielgröße zu verstehen, die Zahl spiegle vielmehr das Besiedlungspotenzial wider, heißt es aus dem BfN.



http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/woelfe-in-deutschland-wie-viele-rudel-vertraegt-das-land-a-1209993.html

Dawn schrieb:Dann könnte sich der Wolf in den Reservaten verbreiten

wie machst du das mit der Mindestanzahl von Wölfen? und dem genetischen Austausch? wie groß sollen die Reservate sein?
sonst schreibt wieder eine Zeitung Inzest! Wölfin macht mit Sohn rum .

https://www.thueringen24.de/thueringen/article215979091/Wolfshybriden-Ohrdruf-Erfurt-Toetung.html (Archiv-Version vom 24.07.2019)

Dawn schrieb:nannte 2009 die Zahl von440 Rudeln, die in Deutschland leben könnten

ist nur das mögliche Besiedlungspotential. Nicht mehr.
niemand weiß, ab wann bzw mit welcher Anzahl der Wolf zum regulären Abschuss freigegeben wird. Du kannst jede beliebige Zahl posten, die im Internet herumgurkt

Dawn schrieb:fürs wöchentlilche Freischneiden der Zäune finden sich bestimmt auch ein paar pensionierte Beamte vom Umweltministerium.

es gibt genug Wolfknutscher, die sich um den Job reissen.

Dawn schrieb:Die Truppenübungsplätze in Deutschland sind ja schon immer die auserkorene Wiege der Wolfsansiedlung.Wölfe fühlen sich da wohl und Weidetiere sind auch gestrichen. Was spricht dagegen, sie durch die Bundesregierung wolfssicher einzäunen zu lassen? Mit ordentlich Strom, starken Untergrabschutz, 2,50 Höhe, wenn wir schon dabei sind. Und fürs wöchentlilche Freischneiden der Zäune finden sich bestimmt auch ein paar pensionierte Beamte vom Umweltministerium.

Das ökologische System, welches man damit zerstören würde. In einem eingezäunten Reservat gibt es keinen Austausch mehr und die verbliebenen Tiere werden genetisch verarmen und schließlich wohl auch auf absehbare Zeit verschwinden. Es braucht den Austausch der Gene und wenn man alles einzäunt dann sind diese Wanderungen nicht mehr möglich, auch nicht mehr für die anderen Tierarten.

Bishamon schrieb:wie machst du das mit der Mindestanzahl von Wölfen? und dem genetischen Austausch? wie groß sollen die Reservate sein?
sonst schreibt wieder eine Zeitung Inzest! Wölfin macht mit Sohn rum .

Ach, da bin ich kreativ.Zuerst einmal versuchen, die Truppenübungsplätze zu vergößern und weiteres Land anpachten, Geld spiel ja eh kaum eine Rolle. Bezüglich der genetischen Vielfalt kann man einen Welpentausch vornehmen, Wölfe nehmen fremde Welpen gut an. Inzest wäre damit geklärt. Fortpflanzung könnte man auch medizinisch regulieren. Reservatgröße 200-400 km2

@Dawn

Es geht ja nicht nur um die genetische Verarmung von Wölfen sondern auch um deren Nahrung. Es würden ja dann auch keine Hirsche, Elche oder andere Tiere mehr in diese Reservate hinein kommen.