Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@weisnixx
was ist denn dann das Thema, wenn es nicht tödliche Angriffe sind und Angriffe ja auch nicht sein können, da dies ja im Grunde lächerlich wenig sind?
Das Menschen eine überzogene Angst haben? Was kann der Wolf dafür?

Tussinelda schrieb:Dass Menschen eine überzogene Angst haben?

wenn Wölfe in Grundstücke von Menschen eindringen - auch wenn dies bis jetzt (noch?) selten vorkommt - wie letztens z.B. von Dawn belegt, ist das in meinen Augen keine überzogene Angst, wenn man im Grundstück z.B. einen Hund hat.

Optimist schrieb:wenn Wölfe in Grundstücke von Menschen eindringen - auch wenn dies bis jetzt (noch?) selten vorkommt - wie letztens z.B. von Dawn belegt, ist das in meinen Augen keine überzogene Angst, wenn man im Grundstück z.B. einen Hund hat.

wenn Du das jetzt noch in Zusammenhang mit der Zahl der Angriffe der letzten 18 Jahre auf 3 Kontinenten setzt.......dann wären wir beim Thema

Tussinelda schrieb:wenn Du das jetzt noch in Zusammenhang mit der Zahl der Angriffe der letzten 18 Jahre auf 3 Kontinenten setzt

um Angst zu bekommen, wenn potentiell die Möglichkeit besteht, dass ein Wolf eindringen kann, würde mir als Hausbesitzer keine Statistik der Welt meine (in meinen Augen berechtigte) Angst nehmen können - nicht in einem ausgesprochenem Wolfsgebiet.

In D sind ja die Wofsgebiete bekanntlich nicht gleichmäßig verteilt - "konzentrieren" sich also in manchen Gegenden. Im weitläufigen Kanada z.B. hätte ich sicherlich keine Angst.

Optimist schrieb:um Angst zu bekommen, wenn potentiell die Möglichkeit besteht, dass ein Wolf eindringen kann, würde mir als Hausbesitzer keine Statistik der Welt meine (in meinen Augen berechtigte) Angst nehmen können - nicht in einem ausgesprochenem Wolfsgebiet.

man kann vor allem Angst haben, hier ging es aber darum, ob diese Angst denn irgendwie durch Zahlen begründet werden kann.

Tussinelda schrieb:hier ging es aber darum, ob diese Angst denn irgendwie durch Zahlen begründet werden kann.

das hatte ich schon verstanden.
Aber mein Punkt war, dass eine weltweite Statistik gar nicht aussagekräftig sein kann, bezüglich eines Gefährdungspotentials.

Sh dazu auch das hier, wie ich das meine:

Optimist schrieb:Im weitläufigen Kanada z.B. hätte ich sicherlich keine Angst.

was ich damit sagen wollte: Es kommt doch sehr darauf an, ob es sich um ein dicht besiedeltes Land handelt oder nicht und innerhalb dessen wiederum, wie hoch dann je nach Landstrich die Konzentration bzw Anzahl der Wölfe ist.

Wo ich wohne, ist z.B. gar kein Wolfsgebiet, ich hätte also dort gar keine Angst. Jedoch fließt ja dieses Gebiet auch mit in die Statistik ein, und somit hat diese für mich bezüglich eines Gefährdungspotential - je nach Landstrich - gar keine Aussagekraft.
In meinem Gebiet gabs z.B. auch noch keine Risse, weil sich hier eben keine Wölfe rumtreiben. Aber dennoch fließt es deutschlandweit mit in die Statistik ein.

Und noch irrelevanter sind für mich dann weltweite Statistiken, wenn die Bevölkerungsdichte darin gar keine Berücksichtigung finden kann.

@Optimist
ähm, wenn doch hier - aufgrund der Besiedelung usw - mehr passieren würde, dann müsste es doch auch entsprechend Angriffe zu verzeichnen geben, oder nicht? In Europa in 18 Jahren sind es 77.

Optimist schrieb:In D sind ja die Wofsgebiete bekanntlich nicht gleichmäßig verteilt - "konzentrieren" sich also in manchen Gegenden. Im weitläufigen Kanada z.B. hätte ich sicherlich keine Angst.

Sicherlich, wo große Bären durch die Ortschaften laufen, wo auch Wölfe nicht nur 100km von jeder Ortschaft entfernt existieren, wo es noch ganz andere große wildlebende Tiere gibt, die dem Menschen gefährlich werden können, nein Du hättest da sicherlich keine Angst. ;)

Ich lebe hier mitten im Wolfsgebiet mit hundertausenden Menschen. Die aller meisten haben noch nie einen Wolf außerhalb vom Zoo überhaupt mal gesehen. Und selbst wenn es mal passiert, dass ein Wolf durch einen Garten läuft, dann ist die Chance das es gerade dein Garten sein wird so gering, dass du wohl eher im Lotto gewinnst, selbst wenn du nicht spielst.

Tussinelda schrieb:müsste es doch auch entsprechend Angriffe zu verzeichnen geben

du meinst sicherlich Angriffe auf Menschen?
Ich sprach jedoch explizit von Angriffen auf Hunden - vor allem wenn ein Wolf irgendwo eindringt.

Und ich verstehe nach wie vor nicht, was mir da irgendwelche Zahlen sagen sollen, bezüglich eines Gefahren-Potentials -> beim Potential gehts mir NICHT um irgendwelche Quantitäten, sondern nur um eine "Qualität" -> also Potential vorhanden oder nicht - mein Hund im Grundstück möglicherweise gefährdet oder nicht - in einem Gebiet mit vielen Wölfen.
Was sollen mir da irgendwelche Statistiken helfen können - wie ich das Potential einschätze?
In einem Wolfsgebiet weiß ich nun mal, dass ein Wolf eindringen könnte, weil es ja schon vor kam. Da hilfts mir herzlich wenig, wenn ich weiß, dass sowas deutschlandweit oder weltweit sehr selten vor kommt.

Weiß nicht wie ich es anders erklären soll, vielleicht reden wir aneinander vorbei? (dann müssten wir es halt dabei belassen)

Bone02943 schrieb:Sicherlich, wo große Bären durch die Ortschaften laufen, wo auch Wölfe nicht nur 100km von jeder Ortschaft entfernt existieren, wo es noch ganz andere große wildlebende Tiere gibt, die dem Menschen gefährlich werden können, nein Du hättest da sicherlich keine Angst

wie gesagt, für mich käme es auf die Dichte der Besiedlung an und ob da wo ich ein Haus hätte, schon solche gefährlichen Tiere gesichtet worden waren. Statistiken würden mir jedenfalls nicht weiter helfen.

Bone02943 schrieb:Und selbst wenn es mal passiert, dass ein Wolf durch einen Garten läuft, dann ist die Chance das es gerade dein Garten sein wird so gering, dass du wohl eher im Lotto gewinnst, selbst wenn du nicht spielst

das mag ja sein, aber das Potential ist eben da - genauso wie es auch beim Lottospielen da ist.
Wo jedoch kein Wolf ist (wie dort wo ich wohne) - ist halt auch kein Potential vorhanden.

Tussinelda schrieb:man kann vor allem Angst haben, hier ging es aber darum, ob diese Angst denn irgendwie durch Zahlen begründet werden kann.

Ja kann man..hat der NABU durch das Forschungsinstitut Forsa doch mit einer Umfrage festgestellt.

Dass ihnen ohne Wölfe in der Natur persönlich etwas fehlen würde, sagen 36 Prozent.
Rund ein Drittel (32 %) gibt an, dass sie in einem Gebiet mit Wolfsvorkommen Angst hätten,
in den Wald zu gehen und etwas weniger Befragte meinen, dass sie sich regelmäßig zum
Thema Wölfe informieren (29 %).

Quelle: http://imperia.verbandsnetz.nabu.de/imperia/md/content/nabude/wolf/forsaumfrage_woelfe_in_deutschland_2024.pdf

Seite 10


32% sind immerhin Mio Bundesbürger

Optimist schrieb:du meinst sicherlich Angriffe auf Menschen?
Ich sprach jedoch explizit von Angriffen auf Hunden - vor allem wenn ein Wolf irgendwo eindringt.

es ging aber um Angriffe auf Menschen.....was soll ich sagen?

weisnixx schrieb:Ja kann man..hat der NABU durch das Forschungsinstitut Forsa doch mit einer Umfrage festgestellt.

ja, nur ging es doch um begründete Angst und die ist zumindest per Zahlen nicht zu begründen.

Tussinelda schrieb:ja, nur ging es doch um begründete Angst und die ist zumindest per Zahlen nicht zu begründen

Ob begründete Angst oder nicht , ist doch vollkommen irrelevant. Die Angst ist einfach da und lässt sich in den wenigsten Fällen nicht einfach "per Knopfdruck" abstellen. Wenns doch nur so einfach wäre..Wenn man Wölfe sich weiter ungehemmt ,wie bisher, ausbreiten lässt , verstärken sich diese Angstzustände womöglich sogar noch.

@weisnixx
Aber aufgrund einer diffusen Angst kann man eben nicht geschützte Tiere dezimieren. Das sollte doch jedem klar sein

weisnixx schrieb:Ob begründete Angst oder nicht , ist doch vollkommen irrelevant. Die Angst ist einfach da und lässt sich in den wenigsten Fällen nicht einfach "per Knopfdruck" abstellen.

Und soll man deswegen jetzt den Wolf wieder ausrotten? Weil ein immer noch sehr geringer Anteil der Bevölkerung Angst vor dem Wolf hat? Auch wenn es sich blöd anhört, aber man kann nicht immer auf jede kleine Minderheit Rücksicht nehmen. Das ist einfach utopisch.

weisnixx schrieb:Ob begründete Angst oder nicht , ist doch vollkommen irrelevant

Du bist also der Meinung, dass alles "entfernt" gehört, vor dem Menschen unbegründete Ängste haben?
Das klingt für mich weder realistisch noch danach, dass es danach noch einen Hauch von Lebensqualität und/oder Natur geben könnte.

weisnixx schrieb:Die Angst ist einfach da und lässt sich in den wenigsten Fällen nicht einfach "per Knopfdruck" abstellen

Dann kann man sich informieren. An den eigenen Ängsten arbeiten. Muss man unbedingt in einem Wald oder Gebiet herumtrampeln, in den noch ein paar Wölfe wild leben?

weisnixx schrieb:Wenn man Wölfe sich weiter ungehemmt ,wie bisher, ausbreiten lässt

Beleg bitte mal, dass sich Wölfe ungehemmt vermehren und ausbreiten dürfen.

Ich sehe es - ich lebe in Bulgarien - ganz einfach: wenn ein Wolf ( warum auch immer) seine natürliche Scheu verliert, direkt in Wohngebiete zu gehen und da Tiere oder gar Menschen anzugreifen, dann muss dieses Tier geschossen oder in ein entsprechend eingezäuntes Reservat für Wölfe verbracht werden.

Weiden aber Nutztiere in Wolfsgebieten, dann sind diese Herden entsprechend durch Herdenschutzhunde und/oder mobile Elektrozäune zu schützen und nicht einfach alle Wölfe abzuknallen.

Ansonsten gibt es genug Waldgebiete ohne Wölfe, in denen Menschen spazieren gehen können. Es muss, wenn man Angst vor ihnen hat, nicht unbedingt da herumgelaufen werden, wo noch welche wild leben.

Pestsau schrieb:Auch wenn es sich blöd anhört, aber man kann nicht immer auf jede kleine Minderheit Rücksicht nehmen. Das ist einfach utopisch

naja, dieses Argument finde ich nicht stichhaltig genug, sag das mal Minderheiten, die sich diskriminiert fühlen. 😉

Das hier sehe ich - rein sachlich betrachtet - als relevantes Argument an:

Karakachanka schrieb:Du bist also der Meinung, dass alles "entfernt" gehört, vor dem Menschen unbegründete Ängste haben?

Karakachanka schrieb:Muss man unbedingt in einem Wald oder Gebiet herumtrampeln, in den noch ein paar Wölfe wild leben?

muss man natürlich nicht (müssen muss man so Manches nicht) - zumal wenn man Angst hat.

Karakachanka schrieb:Ansonsten gibt es genug Waldgebiete ohne Wölfe, in denen Menschen spazieren gehen können. Es muss, wenn man Angst vor ihnen hat, nicht unbedingt da herumgelaufen werden, wo noch welche wild leben

für Manche sind solche Waldgebiete sehr weit weg - nur mal um einen Tag dort spazieren zu gehen, würde sich die Anfahrt nicht lohnen.

Karakachanka schrieb:Ich sehe es - ich lebe in Bulgarien - ganz einfach: wenn ein Wolf ( warum auch immer) seine natürliche Scheu verliert, direkt in Wohngebiete zu gehen und da Tiere oder gar Menschen anzugreifen, dann muss dieses Tier geschossen oder in ein entsprechend eingezäuntes Reservat für Wölfe verbracht werden

da müsste man dann auch erst mal den Übeltäter erwischen können.
Hier km Thread las ich vor einigen Wochen oder Monaten, dass das gar nicht so einfach ist. Die Theorie klingt immer so schön.

Optimist schrieb:für Manche sind solche Waldgebiete sehr weit weg - nur mal um einen Tag dort spazieren zu gehen, würde sich die Anfahrt nicht lohnen.

Dann geht man halt nicht mehr in den Wald... wäre die einfachste Lösung.

Optimist schrieb:naja, dieses Argument finde ich nicht stichhaltig genug, sag das mal Minderheiten, die sich diskriminiert fühlen. 😉

Natürlich ist das stichhaltig. Es gibt auch Leute die vor Füchsen oder Wildschweinen angst haben. Was soll man da machen? Man kann nicht jedem gerecht werden. Wie soll das funktionieren?

Man kann doch nur anhand irgendwelcher Zahlen und Statistiken versuchen zu erklären das die Angst eher unbegründet ist. Da sollte man doch eher bei den Phobikern ansetzen anstatt irgendwelche Tiere zu dezimieren.

Also ich finde man kann unbesorgt in den Wald gehen.

Ich hatte es hier ja schon öfter geschrieben, ich lebe in einem Gebiet mit einer sehr hohen Wolfsdichte. Aus den Wäldern hier herum, hat sich die Population in Deutschland aufgebaut. Seit nunmehr über 20 Jahren leben hier Wölfe, sesshaft. Sicher in den ersten Jahren weit weniger als jetzt.
Wenn ich überlege was ich schon alles lesen musste. Menschen würden sich nicht mehr in die Wälder trauen, Kinder dürften nicht mehr draußen spielen oder allein zum Bus oder Freunden laufen, Grundstücke würden mit 2 Meter hohen Zäunen abgeriegelt.
Davon zu sehen ist nahezu nichts.
Die Leute laufen/Fahren durch die Wälder, zur Pilzsaison sind die Waldeinfahrten mit Autos belegt, Menschen wandern.
Die meisten Menschen in Wolfsgebieten, haben noch nie eine freilebenden Wolf getroffen. Klar gibt es solche Begegnungen, aber sie sind noch immer sehr selten. Oft sind es Jungwölfe auf der Suche nach neuen Territorien.
Wer wirklich etwas ängstlich ist, kann sich ja eine Trillerpfeife einstecken oder macht vorallem etwas Lärm beim spazieren. Das sollte in fast allen Fällen ausreichend sein, erst gar nicht auf Wölfe zu treffen, selbst wenn sie im selben Waldgebiet(mit Fluchmöglichkeiten) anwesend sind.

Bone02943 schrieb:Die Leute laufen/Fahren durch die Wälder, zur Pilzsaison sind die Waldeinfahrten mit Autos belegt, Menschen wandern

dass man als Mensch - vor allem wenn man laut ist - keine große Angs haben muss, glaube ich.
Aber wie siehts bei Hundebesitzern aus - gehen auch Viele mit Hund durch die Wälder?
Und sind diese dann meistens wenigstens angeleint?