So viele Antworten und keine Meinung zur eigenen Verhaltensweise bei einer Wolfsbegegnung.Typischer Fall von Theorie & Praxis.
Ein Pferd ist der Inbegriff eines Fluchtiers.Mehr als andere Tiere muss es sich absichern, denn die Option sich zu verstecken, im Verborgenen zu bleiben oder sich auf andere Weise dem Blickfeld von Räubern zu entziehen, hat es aufgrund seiner enormen Größe (um 500 KG) nicht.
Darum hat es eine Rundumsicht (gut 350 Grad) und kann und will vorne, seitlich und bis auf einen kleinen, blinden Fleck auch hinter sich alles in der Umgebung sehen.
Das macht ein Pferd zu einem der fähigsten Beobachter, jede unmerkliche Bewegung wird gescannt, naürlich auch Menschen. ´Hat man ein hochblütiges, reaktives und sensibles Pferd wie ich es habe, kommt auf die kleinste Aktion einer Person eine Reaktion. Ein Pferd reagiert auf winzigste Bewegung, ob man frontal auf ihn zugeht, sich seitlich dreht, den Blick abwendet die Haltung der Arme , die Atmung und Spannung - und reagiert entsprechend.
Wenn ein Fremder mit Körperspannung und direktem Blick auf ein Pferd schnell zuläuft, wird es flüchten.
Und dann hat man mitunter einen Körperklaus, der überhaupt nichts über die eigentlich "international" gültige Gestik und Mimik und den Auswirkungen seiner Haltung weiß.
Und darum erkläre ich mal den verzweifelten Versuch der NGOs durch Ihre Verhaltensempfehlung möglichst unfallfreie Begegnungen mit Wölfen zu erhalten.
Schauen wir mal:
1.
Richten sie sich auf Übersetzung : Machen sie sich groß. Das ist eine Drohung, der Mensch soll sich groß machen, damit sich der Wolf kleiner, schwächer fühlt. Das macht schon eure Katze bei einem Nahkampf und das findet man bei fast allen Tierarten so.
Das ist übrigens eine reine
Provokation: hey, ich bin groß und mutig - ich bin kein Fluchttier, ich bin keine Beute, ich nehm es mit dir auf.
2.
rufen, klatschen Übersetzung: auch hier-
Provokation Der Mensch soll demonstrieren, dass er keine Angst hat (schon mal ein Reh gesehen, dass einen Wolf anbrüllt?), dass das hier sein Platz/Revier ist, dass er will (herausfordert), dass der Wolf geht und den sichtbaren Raum des Menschen verlässt. (stand your ground)
3.
Ziehen sie sich langsam zurück Übersetzung: flüchten sie (langsam). Wer zurück geht, ist unterlegen, wer weicht, gibt seinen Raum frei und überlässt ihm dem Gegenspieler. Auch das ist "internationale" Körpersprache. Das langsame zurückgehen hält quasi die Barrieren
Blick und und
frontaler Körper aufrecht. Dreht man sich um, schwindet diese Barriere. Viele Menschen wissen nicht mehr viel über die starke Wirkung der Körpersprache.
Hier jedenfalls hofft der Nabu, dass der Wolf nicht genug Zeit hat, den Menschen genau einzuschätzen und auf dumme Ideen kommt, deswegen soll der Mensch aus dieser Situation.
Dazu: angeleinte Hunde ab einer gewissen Größe können bei solchen Begegnungen super an der Leine ziehen, um den Menschen herum rasen, die Leine um die Beine wickeln und ihn umreißen- der Mensch liegt - das ist das Gegenteil von "richten sie sich auf", das bedeutet absolute Schwäche und Verletzlichkeit und führt bei vielen Raubtieren zum sorfortigem Angriff. Für diese Situation, die sehr leicht entstehen kann, hat der Nabu keine Empfehlung. (Man will wohl keine schlafenden Hunde wecken)
;)Beobachten Sie das Tier ruhig. Lassen Sie ihm genug Raum, damit es sich zurück ziehen kann. Wenn Sie sich unwohl fühlen, richten Sie sich auf und machen Sie sich groß. Lautes, energisches Rufen oder Klatschen kann den Wolf vertreiben. Laufen oder fahren Sie einem Wolf nicht hinterher, versuchen Sie niemals, in anzulocken oder zu füttern. Wenn möglich, machen Sie aus der Distanz Fotos.
Ziehen sie sich langsam zurück und melden Sie Ihre Beobachtung an die zuständige Wolfsberatung oder an die zuständige Behörde im Landratsamt. Wolfsberater und Wolfsbeauftragte sammeln in den einzelnen Bundesländern Hinweise auf Wölfe und können Ihnen über Wölfe Auskunft geben. Die Ansprechpersonen in Ihrem Bundesland finden Sie unter www.dbb-wolf.de.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/15812.htmlsooma schrieb:versteckt
Was mir bei derartigen Videos oft auffällt: die Hundehalter bleiben stehen (und filmen minutenlang). Nicht nur aus meiner Sicht wäre da wohl ein Rückzug besser, anstatt zu "provozieren".
Und jetzt kommst du mit dem Handy.
:D Der Nabu empfiehlt quasi eine Dauerprovokation (Herausforderung) und du glaubst, dass ein kleines Ding den Wolf provoziert. Ja klar. Und wenn nicht gefilmt wurde, war es sowieso ein Husky.
Filmen ist wichtig und keine Provokation- diese Frau hat sich perfekt verhalten, gemäß den Vorgaben.
Wie wäre es, wenn ich euch mal selbst in der Situation seht? Was macht ihr so tolles?