Bone02943 schrieb:Es hat in den letzten Jahren vereinzelt Wolfsangriffe auf Rinder gegeben. In den meisten Fällen handelte es sich um Kälber oder Jungrinder, die zum Teil kurzzeitig von den Elterntieren getrennt waren.
Dein Zitat sagt es doch schon- nur Kälber wären gefährdet. Der NABU hat jahrelang ein falsches Bild gezeichnet und war selbst überrascht über die Risse. Siehe sieben gerissenene NABU-eigene Fohlen. Da wurde die Herde mal flugs umgesiedelt. Sowas kann aber nur der Großgrundbesitzer NABU, nicht der kleine Landwirt.
Optimist schrieb:Und wenn ich die Argumentation richtig verstehe: Da sie das nicht können, wird die Ausnahmegenehmigung nicht anerkannt?
Und zwar deshalb nicht anerkannt, weil diese Ausnahmegenehmigung etwas Falsches unterstellt?
Nun verstehe ich aber auch nicht, weshalb man für die Ausnahmegenehmigung überhaupt unterstellt hatte, dass die Herden sich selbst schützen können? Klingt irgendwie widersprüchlich?
Die Argumentation für den Abschuss war: Rinder und Pferde sind im Herdenverband wehrhaft. Greifen Wölfe trotzdem an, sind sie auffällig und dürfen bei dreimaliger Tat im Umkreis von etwa 30 Kilometern nach entsprechendem Beschluss abgeschossen werden.
Da aber sowohl Rinder als auch Pferde Fluchttiere sind (Raubtiere: Augen nach vorne, Fluchttiere: Augen seitlich) und in der wirklichen Natur den Wolf als Todfeind Nummer eins ansehen, musste man etwas an dieser Tatsache "arbeiten" um mit der Willkommenskultur Wolf nicht in den sofortigen Bankrott zu steuern.
Würden Rinder und Pferde als ebenfalls gefährdet eingestuft, müsste Prävention zum Zaunbau bewilligt und vom Staat (Steuerzahler) gezahlt werden.
Man stelle sich das mal vor: alle Weiden für Rinder und Pferde müssten dann wolfsabweisend eingezäunt werden. (Etwa allein 500000 Pferde in Weidenhatung in DE) Man kann die Förderung den Schafhaltern ja nicht ermöglichen um es Rinder und Pferdhaltern vorzuenthalten. Um also nicht in den Instant-Bankrott zu steuern, beschließt man, Großtiere als wehrhaft zu deklarieren und spart
Milliarden. Rettung vor dem Ruin, quasi.
Dass Rinder und Pferde Fluchttiere sind und auf der Flucht in der Herde entsprechend extrem lebensgefährlich für Menschen sind, das wird geleugnet.
CDU-Landtagsabgeordneten Ernst-Ingolf Angermann machte in dem Zusammenhang deutlich, dass zur Ausbreitung des Wolfes in Niedersachsen Handlungsbedarf bestehe. Mit der Förderung von Präventionsmaßnahmen allein werde sich das Problem nicht lösen lassen, betont der CDU-Wolfsexperte: „Die Weide, auf der das Tier angegriffen wurde, liegt im Kerngebiet der niedersächsischen Milchproduktion. In einem Umkreis von 50 Kilometern befinden sich rund 180.000 Hektar Grünland. Die Kosten für eine grundlegende Prävention würden bei mehr als 100 Millionen Euro liegen. Das ist utopisch.“ Angermann fordert deshalb den Wolf aus der Liste streng geschützter Arten herauszunehmen und eine Bestandsregulierung in Niedersachsen einzuführen.
https://www.topagrar.com/rind/news/wolf-reisst-tragendes-rind-9420719.html