Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

Pestsau schrieb:Joggen sollte verboten werden. Der Mensch ist dann für den Wolf ein Fluchttier! OMG

Ja, das hätte der NABU mal den hundertausenden Joggern sagen sollen: Nix mit echtem Sport - macht mehr e-Sport!
Warum hat er das nur nicht getan? Grübel.... ;)

@Dawn

Ilka Reinhardt (LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland): Meine Damen und Herren, der Wolf entwickelt sich dynamisch, aus biologischer Sicht ist das auch keine
Überraschung. Deshalb ist in dem Land, wo seit
dem Jahr 2 000 die Wölfe angefangen haben mit
der Entwicklung, auch von Anfang an sehr stark
auf die Schwerpunkte Monitoring und Herdenschutz gesetzt worden.
Beim Monitoring ist von Anfang an, also seit dem
Jahr 2 000, der Schwerpunkt u. a. auf die Genetik
gelegt worden. Wir haben genetische Untersuchungen durchgeführt, was heute dazu führt, dass
wir zusammen mit Schweden – quasi einzigartig
in Europa – einen fast kompletten Pedigree der
Wölfe haben. Für die Bundesländer ist die Verwandtschaft der Wölfe sehr wichtig. Das hilft uns
u. a. Rudel voneinander zu unterscheiden; aber
auch die Herkunft der Wölfe zu ermitteln, die
z. B. in Dänemark oder in Rheinland-Pfalz auftauchen. Das geht dank des Referenzlabors, das wir
in Gelnhausen haben, das international anerkannt
ist und mit internationalen Methoden arbeitet,
sehr gut. Bei dem Labor in Gelnhausen ist es auch
so, selbstverständlich, dass sie Hybriduntersuchungen machen. Die zwei Hybridereignisse, die
wir bis jetzt in Deutschland hatten, sind genetisch
nachgewiesen worden. Die Entwicklung geht auch
in der Genetik. weiter. Es gibt SNP-Analysen (single nucleotide polymorphism), wo auch Hybridisierungs-Ereignisse bis in die dritte Hybridgeneration genetisch nachgewiesen werden konnten. Wir
sind da sehr gut aufgestellt und werden auch von
unseren Nachbarländern darum beneidet. Gelnhausen betreibt eine internationale Kooperation
mit allen genetischen Laboren ringsum, die haben
sich kalibriert.

..............

Ilka Reinhardt (LUPUS Institut für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland): Das ist richtig, dass man über mitochondriale DNA aus den
dargelegten Gründen keine Hybriden nachweisen
kann, aber das tut auch keiner. Niemand macht
Untersuchungen an mitochondrialer DNA, um
Hybriden nachzuweisen. Sondern da gibt es entweder die Mikrosatellitenanalyse oder das, was
ich vorhin erklärt habe, die SNPs, wo wirklich das
komplette Hundegenom und das komplette Wolfsgenom gescannt worden ist, wo einzelne Unterschiede sind. Diese SNPs sind bei den Hybriduntersuchungen sehr, sehr aussagekräftig.
Wenn aus einer anderen Population mit einem anderen Haplotyp ein Rüde zu uns zuwandert, zum
Beispiel aus der italienischen Population, die haben einen komplett anderen Haplotyp, nämlich
den HW22, dann ist das feststellbar. Das ist das,
was quasi gängig passiert, sodass wir Zuwanderung aus Populationen, die einen anderen Haplotyp haben, der HW01 ist der bei uns am meisten
verbreitete, der kommt in verschiedenen Populationen vor. Aber gerade Spanien und Italien haben
völlig andere Haplotypen und darüber erkennen
wir auch männliche Zuwanderer

https://www.bundestag.de/resource/blob/555786/88d6061690ae403cb4ded49cc248f0c8/Protokoll-19-008-data.pdf

Tussinelda schrieb:um
Hybriden nachzuweisen.

Das ist nicht der Standard. Menschen müssen oft schon darum kämpfen, dass eine Wolfs DNA angefordert wird oder/und es wird gesagt, es ist zuwenig DNA= mtDNA Verfahren da.

Um ein Hybridanalyse anzustoßen , muss Kern-DNA vorliegen und ein begründeter Verdacht auf Hybrid bestehen. Und das ist nicht der Standard. Man muss ja ja froh sein, wenn überhaupt irgendjemand an Wolf statt Hund glaubt.

@Dawn
ja ich weiß, alle lügen. Alle sind korrupt, alle stecken unter einer Decke, alle machen alles falsch, auch noch absichtlich......irgendwas Neues?

Dawn schrieb:Um ein Hybridanalyse anzustoßen , muss Kern-DNA vorliegen

Dawn schrieb:Man muss ja ja froh sein, wenn überhaupt irgendjemand an Wolf statt Hund glaubt.

das ist so nicht ganz richtig.
mit der mtDNA erkennt man Haplotypen. Einige sind eindeutig Hund, andere eindeutig Wolf, andere kommen bei beiden vor.

manchmal reicht mtDNA für eine Hunderkennung. Und wenn beide vorkommen können, wird der Kern ausgewertet.

Tussinelda schrieb:irgendwas Neues?

Ja klar! Ein weiterer Hinweis, dass Senckenberg sich gern blamieren mag.

Aber insbesondere wird hier sehr genau erklärt, wie die DNA bei mtDNA funktioniert. Für alle, die es ganz genau wissen wollen.

Die mtDNA wird maternal vererbt, d.h. alle Individuen einer einzigen mütterlichen Linie besitzen identische mtDNA, auch die Männer!!! Dieses Basiswissen ist heutzutage mindestens Bio-Grundkurs-Niveau. Wer sogar Biologie studiert hat, sollte dies auf jeden Fall wissen, sonst müsste man sich um die Ausrichtung dieses Studiengangs und um unsere Akademiker wirklich Sorgen machen.

https://www.forensik-hh.de/2018/04/20/forgen-informiert-zur-vererbung-der-mitochondrialen-dna-mtdna/

Dawn schrieb:Ein weiterer Hinweis, dass Senckenberg sich gern blamieren mag.

ist halt nicht anders als hier bei allmy.
Ein großer Sandkasten, viele Schäufelchen und viel Sand zum Bewerfen :)

Dawn schrieb:Ja klar! Ein weiterer Hinweis, dass Senckenberg sich gern blamieren mag.

echt jetzt? Und das machst Du woran fest?

Tussinelda schrieb:echt jetzt? Und das machst Du woran fest?

Es wirkt ziemlich trollig, immer wieder Fragen zu stellen, nachdem man einen vollständigen Artikel inklusive der entsprechenden Antworten vorliegen hat. Zum entsprechenden Leseverständnis - tja, da kann ich auch nicht mehr helfen.

Ich wohne im Nordwesten Deutschlands und hier werden auch vermehrt Wölfe gesichtet. Ich denke nur immer daran wenn man mal nachts nach Hause spaziert, man einem über den Weg läuft. War ja Jahrelang kein Thema aber mittlerweile überlege ich es mir ob man nachts längere Strecken zu Fuß laufen sollte. Gerade in der Dörflichen Gegend.

Mr.Strickland schrieb:Ich wohne im Nordwesten Deutschlands und hier werden auch vermehrt Wölfe gesichtet. Ich denke nur immer daran wenn man mal nachts nach Hause spaziert, man einem über den Weg läuft. War ja Jahrelang kein Thema aber mittlerweile überlege ich es mir ob man nachts längere Strecken zu Fuß laufen sollte. Gerade in der Dörflichen Gegend.

Das kann ich gut verstehen. Gerade die Unbeschwertheit geht verloren, denn man hat beim Verhalten von Wölfen zuviele unbekannte Möglichkeiten.
Mir hat gerade noch ein Wolfsberater gesagt, dass joggen in Bezug auf Wölfe ein großer Fehler ist. Darüber spricht aber sonst keiner, es wird verschwiegen.
Menschen lassen ihre Kinder nicht mehr allein im Garten spielen, stark im Fokus der Wölfe stehen Hundebesitzer bei Gassigängen.
Und die Sorgen werden nicht ernst genommen, Menschen werden noch verhöhnt.

Ich kann nur empfehlen- immer das Handy Akku aufladen- Videos sind unschlagbar wichtige Dokumentationen.
Und ansonsten als Verteidigungsmöglichkeit: Pfefferspray, Stadionhorn, Farbspray.

@Dawn
Da kann ich dir nur zustimmen. Das mit der Unbeschwertheit ist ein Thema. Wer kennt es denn nicht nach nem Tanz oder Fest leicht angeschwipst die 1 oder 2 Kilometer nach hause zu laufen nachts. Jeder der vom Dorf kommt kennt das. Und unsere Kinder werden auch irgendwann mit dem Fahrrad oder zu Fuß nachts unterwegs sein. Gerade wenn man von Milchbauern und anderen viehbetrieben umgeben ist wo immer öfter Nutztier gerissen wird macht man sich Gedanken. Ich hoffe nur das Jäger und Forstmitarbeiter die Populationen im Auge haben.

Dawn schrieb:Es wirkt ziemlich trollig, immer wieder Fragen zu stellen, nachdem man einen vollständigen Artikel inklusive der entsprechenden Antworten vorliegen hat. Zum entsprechenden Leseverständnis - tja, da kann ich auch nicht mehr helfen.

es ist eher drollig, wie Du alles ignorierst......aber was soll's.

Dawn schrieb:Warum hat er das nur nicht getan? Grübel.... ;)

Erläutere doch bitte mal. :)

Dawn schrieb:Menschen lassen ihre Kinder nicht mehr allein im Garten spielen, stark im Fokus der Wölfe stehen Hundebesitzer bei Gassigängen.

Was für ein Quatsch! Hier im Kreis Plön/Kreis OH werden jetzt vermehrt Wölfe wahrgenommen, gesichtet. Ich wohne Ortsrandlage, mein dreieckiges Grundstück ist von 2 Seiten vom Wald umgeben, die Nachbarn haben immerhin von einer Seite Waldrand. Hier scheißt sich aber komischweise keiner ins Hemd.
Die Kinder spielen in den Gärten, genau wie die Hunde und in den Wald trauen wir uns auch noch, auch mit Kind und Hund.
Ach ja, der Waldkindergarten hier hat auch noch nicht dicht gemacht, die Zwerge nutzen ihren Räuberplatz mitten im Wald nach wie vor täglich.
Kommt wohl immer darauf an, wieviel Toleranz man besitzt. Wenn man quasi mitten in der Natur lebt, sieht man vermutlich vieles entspannter.

@Mr.Strickland
wieso? Wo wurden denn Menschen angegriffen? Und dann noch auf dem Fahrrad? Da wirste eher nachts von einem Auto erfasst, aber das wird ja offenbar als Risiko in Kauf genommen oder betrunken zu fahren und dann einen Unfall zu bauen....was soll ich sagen, da sind die Risiken auf jeden Fall deutlich höher, als jemals einem Wolf zu begegnen, von Wolfsangriff ganz zu schweigen

ShauntheCreep schrieb:Wenn man quasi mitten in der Natur lebt, sieht man vermutlich vieles entspannter.

nee, nur die, die in der Stadt leben sehen es doch entspannt laut @Dawn

@Tussinelda
Es wurden keine Menschen angegriffen. Wo bitte steht das?

Mr.Strickland schrieb:Es wurden keine Menschen angegriffen.

in D noch nicht (zB nicht bestätigt).
Aber sonst schon ...

Mr.Strickland schrieb:Wo bitte steht das?

https://www.bundestag.de/resource/blob/563294/83068d6297590248dd89375affd358c4/wd-8-041-18-pdf-data.pdf

näheres wird dir mit Freude @Dawn mitteilen

Er hatte es aus meinem Text wohl so verstanden. Das du mich über seinen Post zitierst ist nicht notwendig da ich nur von meiner Reigion gesprochen habe. Was woanders abgeht ist mir relativ

Mr.Strickland schrieb:Was woanders abgeht ist mir relativ

die Wölfe in deiner Region sind anders, als die Wölfe im Rest der Welt?
dann ist ja gut ...