Die Frauenquote ist unmoralisch

Atrox schrieb:Ja, tue ich. Ich finde Männer sollten sich in diesen Bereichen ebenfalls mehr einbringen.

Tun sie aber nicht, was will man da machen? Freie Berufswahl -> Grundgesetz, Grundrecht

Lilith101 schrieb:Tun sie aber nicht, was will man da machen?

Äquivalent zum Girls day würde ich zunächst einmal einen Boys Day einführen. Wir hatten an der Schule verpflichtende Sozialpraktika. Alles Sachen, die einen Mann davon überzeugen können, dass auch soziale Berufe erfüllend sind. Und dementsprechend auch nachhaltiger und zufriedenheitssteigernder als eine Quote.

Damit rede ich mir aber den Mund fusselig. Ja, ich möchte auch Chancengleichheit. In Aufsichtsräten, Vorständen und auch im mittleren Management. Kann eine Quote dies nachhaltig und fair leisten? Ich denke nicht. Es ist einfach nur eine Quick & Dirty-Lösung.

moric schrieb:Viel Glück @Lilith101 ... ich denke mal, es wird nicht lange dauern und du wirst sehen, was es bedeutet "sich im Kreise zu drehen"... Antwort folgt Antwort folgt Antwort auf den eine Antwort folgt usw... und alles ähnelt sich nach ein paar Seiten... es wird kein Fortkommen geben... das habe ich jetzt hier jedenfalls erfahren. Von der anderen Seite gibt es keinen Willen zur Annäherung... nur Nachteile... ich habe ja eingesehen, dass die Quote eine Begünstigung der Frauen in diesem Bereich ist... wie ein anderer User auch gesagt hat, aber jetzt sind nur noch die Contra-Fetischisten hier... da habe ich keine Lust drauf.

Danke, ich bin auch raus. Hab es versucht. Aber es wird eben immer Männer geben, die Angst vor starken und leistungsfähigen Frauen haben, die ihnen den Job wegnehmen könnten... Erinnert mich ein bisschen an die Flüchtlingsdebatten.

Atrox schrieb:Ja, ich möchte auch Chancengleichheit. In Aufsichtsräten, Vorständen und auch im mittleren Management

Ach nun bei den kleinen Alltagsberufen doch nicht mehr ;) Spaß. Du hast deine Meinung, wir unserer. Damit sind wir hier erst einmal fertig miteinander.

Lilith101 schrieb:Danke, ich bin auch raus. Hab es versucht. Aber es wird eben immer Männer geben, die Angst vor starken und leistungsfähigen Frauen haben, die ihnen den Job wegnehmen könnten... Erinnert mich ein bisschen an die Flüchtlingsdebatten

Ja, eine Quote doof zu finden kann natürlich nur aus Angst passieren. Oder aus Sexismus. Nicht, weil man die Methode an sich kritisiert und andere Lösungen für nachhaltiger hält. Bei manchen Leuten kann echt nur noch den Kopf schütteln.

Lilith101 schrieb:Damit sind wir hier erst einmal fertig miteinander.

Besser ist das.

moric schrieb:da es, so kurz nach Einführung der Quote, Frauen schon zu 30% in den Aufsichtsratsposten der DAX-Unternehmen geschafft haben, zeigt, dass ein großes Interesse der Frauen besteht, sich dort zu positionieren

Dieses "Argument" hast du schon mehrmals gebracht, das kann ich nicht so ganz nachvollziehen.

Wenn ich ein Gesetz erlasse das vorschreibt die Hälfte aller Mitarbeiter zu entlassen und dann werden die Hälfte aller Mitarbeiter entlassen, daraus folgt doch nicht, dass die Vorschrift sinnvoll ist, nur weil man ihr folgt?

Es besagt auch nichts zu entsprechenden Qualifikationen, allenfalls das von 40 Millionen Frauen in Deutschland mindestens 1000 oder was weiß ich wieviele das nun betrifft Interesse an dieser Position hatten.

Gezielte Förderung von Gleichberechtigung, absolut. Stumpfe Quoten, sind ein dummes Instrument.

@Lilith101

Danke, ich bin auch raus. Hab es versucht. Aber es wird eben immer Männer geben, die Angst vor starken und leistungsfähigen Frauen haben, die ihnen den Job wegnehmen könnten... Erinnert mich ein bisschen an die Flüchtlingsdebatten.

Ganz ehrlich. Man kann für oder gegen die Quote sein. Aber wenn du ehrlich meinst, DAS ist der Grund, dann redest du dir etwas schön. In diesem Thread wurde nun schon ausführlich erläutert, wo die Probleme der Frauenquote liegen.

Das analoge Argument, nur umgekehrt wäre: "Naja, es wird immer Frauen geben, die sich für die Quote einsetzen, weil sie sich selbst einen Vorteil davon versprechen und es ohne nicht schaffen." Fändest du diese Aussage passend?

Atrox schrieb:Äquivalent zum Girls day würde ich zunächst einmal einen Boys Day einführen.

biste etwas spät dran
https://www.boys-day.de/

DerMüller71 schrieb:Fändest du diese Aussage passend?

Da die quote auf gleiche qualifikation setzt, müsste man sich dann wieder fragen, warum es diese frauen nicht schaffen? Damit sind wir dann wieder bei den ebenfalls hier genannten argumenten angekommen von wegen mögliche schwangerschaft, mutter, "wir männers wollen unter uns bleiben" und so weiter und sofort und kommen dann wieder zu dem schluss, dass frauen "anscheinend" aus diskriminierungsgründen es nicht schaffen und nun muss man eben jenen zustand aufheben, den man nicht mit freiwilligkeit aufheben kann. Irgendwie dreht man sich hier im kreis :D

@gastric

Dass es durchweg "Diskriminierungsgründe" sind ist ja gerade das, was wir hier die ganze Zeit diskutieren und wo sich eben nicht alle einig sind. Dieses Fass will ich nun nicht wieder aufmachen, hier im Thread wurde ja genug darüber geredet. Genauso darüber, was mögliche Nachteile der Quote sind.

Ich halte nur die Unterstellung, dass man gegen die Quote ist, weil man Angst vor "starken Frauen" hat für absoluten Unsinn. Daher habe ich sie umgedreht - das Gegenteil ist nämlich genauso Quatsch.

was hier immer übersehen wird, ist die Ausgangssituation. Es gibt mehr Männer, die einflussreiche Positionen haben, als Frauen. Also eine Ungleichheit. Und diese Ungleichheit soll etwas angeglichen werden (30/70). Dagegen wehren sich manche, weil....?
Auch geht es darum, ob man eine Position habe nicht kann, nicht ob man sie nicht will. Auch das wird hier vernachlässigt. Männer können Erzieher werden, Frauen können KFZ Handwerker werden, sie wollen offenbar nicht.

Bruderchorge schrieb:Es besagt auch nichts zu entsprechenden Qualifikationen, allenfalls das von 40 Millionen Frauen in Deutschland mindestens 1000 oder was weiß ich wieviele das nun betrifft Interesse an dieser Position hatten.

Richtig... ob die Dame qualifiziert für den Aufsichtsratsposten ist, entscheidet das dafür verantwortliche Gremium in dem jeweiligen Unternehmen... wird sie absolut nicht für qualifiziert befunden, bleibt der Posten leer.

Der Aufsichtsrat bleibt dennoch (auch mit einem oder zwei leeren Plätzen) vollumfassend funktionsfähig.

Aber ich wollte nicht mehr schreiben... ich hab echt genug von dem Thread...

moric schrieb:Erzieherinnen gibt es zu Hauf in den Einrichtungen, Männer sieht man da nur selten

Uff.
Ja, warum wohl? Sie stehen dann häufig direkt unter dem Generalverdacht der Pädophilie.

Wenn man eine Frauenquote braucht, um Frauen zu fördern bzw. sie in bestimmte berufliche Positionen zu hieven, und wenn dafür dann ein männlicher Bewerber nicht zum Zug kommt, dann zeigt das für mich nur, dass nicht alle Bewerber, egal ob Frauen oder Männer, wirklich gebraucht werden. Diese ganze Scheindiskussion um einen angeblichen Fachkräftemangel ist meiner Meinung nach ziemlich überdreht. Viele Prozesse laufen auch sehr gut ohne menschliche Arbeitskräfte. Ein großer Teil des Erwerbslebens ist reine Beschäftigungstherapie. Die Leute sollen acht Stunden am Tag arbeiten, wirklich produktiv bzw. leistungsfähig oder kreativ sind sie nur für fünf oder sechs Stunden. Der Rest ist Zeit absitzen. Das Ganze pusht das Ego der Arbeitnehmer, gibt ihnen ein gutes Gefühl. Aber im Grunde ist das alles ein riesenhaft aufgeblasenes Theater, was in den Büros und sonstwo jeden Tag stattfindet. Ich verstehe gar nicht, warum Frauen auf so einen Stuss so scharf sind. 800.000 Langzeitarbeitslose, zudem Millionen in Hartz IV, mit oder ohne Beschäftigungstherapie nebenbei, beweisen, dass viele Menschen als Arbeitskräfte nicht wirklich gebraucht werden. Auf dieses Problem (was eigentlich keines ist) sollte die Politik, aber auch jeder für sich, bald eine Antwort finden. Die Debatte befindet sich in ihren zarten Anfängen. Diese kleinkarierte Diskussion um die Frauenquote, dieser peinlich inszenierte Geschlechterkampf wirkt auf mich schon längst wie aus der Zeit gefallen. Er bringt unsere Gesellschaft um keinen Zentimeter voran.

@Tussinelda

was hier immer übersehen wird, ist die Ausgangssituation. Es gibt mehr Männer, die einflussreiche Positionen haben, als Frauen. Also eine Ungleichheit. Und diese Ungleichheit soll etwas angeglichen werden (30/70). Dagegen wehren sich manche, weil....?

Ich denke, das wurde im Thread ja schon ausgiebig beschrieben.

DerMüller71 schrieb:Ich halte nur die Unterstellung, dass man gegen die Quote ist, weil man Angst vor "starken Frauen" hat für absoluten Unsinn.

Das ist so doch gar nicht gefallen. Es gibt mit absoluter sicherheit männer, die "angst vor starken frauen" haben ud aus dem grunde gegen die quote sind. Gleichzeitig heißt das doch aber nun wirklich nicht, dass jeder quotengegener aus angst gegen die quote ist. Deine aussage ist dahingehen übrigens genauso wenig quatsch, denn auch die ein oder andere frau wird für die quote sein, weil sie sich davon etwas verspricht. Alleine das "die einem den job wegnehmen könnten" impliziert doch schon, dass es "nur" diejenigen sein können, die den job gerade inne haben. :D Solange nicht alle angesprochen werden, ist doch alles shiny.

gastric schrieb:Es gibt mit absoluter sicherheit männer, die "angst vor starken frauen" haben ud aus dem grunde gegen die quote sind.

Diese Waschlappen sind aber nicht in der Überzahl.

gastric schrieb:Gleichzeitig heißt das doch aber nun wirklich nicht, dass jeder quotengegener aus angst gegen die quote ist.

Stimmt.

gastric schrieb:denn auch die ein oder andere frau wird für die quote sein, weil sie sich davon etwas verspricht

Gibt auch Frauen die gegen die Quote sind. Sind sogar erfolgreiche Exemplare dabei

KFB schrieb:Gibt auch Frauen die gegen die Quote sind. Sind sogar erfolgreiche Exemplare dabei

Die haben doch auch nur angst vor starken frauen, die ihnen den job wegnehmen können!

gastric schrieb:Die haben doch auch nur angst vor starken frauen, die ihnen den job wegnehmen können!

Das können die ja beim Schlammcatchen ausdiskutieren :popcorn:

@gastric

Das ist so doch gar nicht gefallen. Es gibt mit absoluter sicherheit männer, die "angst vor starken frauen" haben ud aus dem grunde gegen die quote sind.

Lilith101 schrieb: "Aber es wird eben immer Männer geben, die Angst vor starken und leistungsfähigen Frauen haben, die ihnen den Job wegnehmen könnten... Erinnert mich ein bisschen an die Flüchtlingsdebatten." Mir ist klar, dass dies nur zur Provokation gedacht war und dass es sicher Männer gibt, die das so sehen. Jedoch gibt es auch sicher Frauen, die nur für die Quote sind, weil sie es selbst sonst nicht gebacken bekommen (da stimmst du ja zu). Und nun? Hier schwingt in beide Richtungen immer eine Unterstellung mit (sinngemäß im Kontext: "Du gehörst da dazu"), die in einer sachlichen Diskussion nichts zu suchen hat.

@KFB

Gibt auch Frauen die gegen die Quote sind. Sind sogar erfolgreiche Exemplare dabei

Ich habe bisher sogar die (natürlich subjektive) Erfahrung gemacht, dass gerade Frauen, welche sich ohne Quote durchgeboxt haben und dann erfolgreich wurden, im Wesentlichen gegen die Quote sind. Statistisch belegen kann ich das jedoch nicht.

DerMüller71 schrieb:Hier schwingt in beide Richtungen immer eine Unterstellung mit, die in einer sachlichen Diskussion nichts zu suchen hat.

Na zum glück hat sie sich mit eben jenen worten doch eh aus der diskussion verabschiedet. Dann brauchen wir ja nicht weiter zu diskutieren über seitenhiebe, die allerdings durchaus einen wahren kern haben, da wohl vorhanden. Auf beiden seiten.