Ich schreibe hier jetzt mal aus der Sicht des Arbeitgebers, ich bin nämlich einer. (kleiner Handwerksbetrieb, 20 Mitarbeiter)
@UnderBlackSun: ich kann deinen Arbeitgeber verstehen, wenn er deine Stelle ausschreibt. Angenommern du kündigst, Kündigungsfrist 4 Wochen, evtl. hast du noch 2-3 Wochen Resturlaub und ratzfatz ist deine Stelle nach nur einer Woche oder weniger (wenn du krankmachst, wie so mancher hier empfiehlt) unbesetzt.
Dass in Deutschland in Sachen Kündigung von Arbeitsverhältnissen ein katastrophaler Unterschied zwischen den Rechten des Arbeitnehmers und den Rechten des Arbeitgebers herrscht, ist auch unstrittig. Wenn der Arbeitnehmer kündigt, dann ist er in 4 Wochen weg, der Arbeitgeber hat keine Chance sich dagegen zu wehren, selbst wenn du dadurch eien Auftrag verlierst oder Mehrkosten durch zu leistende Überstunden hast. Kündigt jedoch der Arbeitgeber, so hat er wesentlich mehr gesetzliche Auflagen zu erfüllen. Angefangen von der Angabe eines Kündigungsgrundes, über Sozialsauswahl, meist längere Kündigungsfristen und und und. In vielen Fällen hat man dann eine Kündigungsschutzklage an der Backe, die Zeit und Nerven kostet und auch eine finanzielle Belastung darstellt. Zitat eines Arbeitnehmerrechtsanwaltes: "Entweder sie zahlen eine Abfindung oder wir streiten bis zum St.Nimmerleinstag", als ich ihm entgegnete das sei gesetzlich geförderte Erpressung, hat er mir nicht widersprochen.
Auch ist das Kündigungsschutzgesetz oftmals kontraproduktiv für den Arbeitnehmer. Beispiel: Mitarbeiterin 40 Jahre alt, alleinerziehende Mutter zweier Kinder, seit 15 Jahren als Fachkraft im Betrieb. So, jetzt hat die Motivation und Arbeitsleistung der Dame deutlich nachgelassen, nicht abmahnwürdig, aber dennoch bringt sie keine so gute Arbeitsleistung mehr wie früher. Welche Möglichkeiten bleiben mir als Arbeitgeber, so eine Mitarbeiterin loszuwerden wenn alle Versuche, sie zu besserer Arbeit zu motivieren, gescheitert sind? Mir bleibt nur übrig, sie so lange zu schikanieren bis sie freiwillig geht. Ist aber leider nicht mein Ding, dazu bin ich zu ehrlich.