Zunehmende Verrohung der Gesellschaft

Doors schrieb:Das ist der zweite Satz. Was ist daran unverständlich?

Sorry, ich meinte diesen - ich zitiere Dich:

Doors schrieb:Auch früher war in Österreich nichts besser - höchstens früher.

PoorSoul schrieb:Statt hier über die Verrohrung zu sinnieren, müsste jeder mal für sich reflektieren, was man selbst für einen Teil zur Entwicklung beisteuert und so die Dinge ihren Lauf nehmen lässt.

Also, ich drücke mich gewählt aus - geschimpft wird nur daham. :D

@Skorpiusa

Eben: Früher war einfach nur früher. Auch in Österreich.

Also ich glaube, dass die zunehmende Verrohung (nicht der gesamten Bevölkerung aber eines Großteils) auch mit den politischen Entscheidungen der letzten Jahre zusammenhängen. Es sind leider die logischen Folgen des fortschreitenden Sozialabbaues - siehe Zustände in Amerika. Die Menschen hier sind überwiegend damit beschäftigt irgendwie ihren Lebensunterhalt zu sichern - das soziale Netz ist sehr löchrig geworden. Das erzeugt Frust auf das System bzw. Kriminalität - der leider an den Mitmenschen ausgelassen wird.

Ich kann keine Verrohung feststellen eher eine Verweichung und Realitätsverlust.

Meines Erachtens wird ist die Gesellschaft nicht verrohter als damals, betrachtet man mal, dass damals öffentliche Hinrichtungen, wie Feste gefeiert wurden und jeder sich das ansehen wollte.
"Früher" (wann auch immer das genau sein mag) wurden Auseinandersetzungen ja auch schneller mal mit Selbstjustiz und Gewalt gelöst. Wenn ist das wohl heute alles weniger verroht, zumindest hierzulande.

Von mir kann ich behaupten dass ich heute mehr anderen helfe als noch vor zehn Jahren.
Damals hatte ich mit mir selbst genug Probleme, Konflikte, Unsicherheiten.
Je mehr Klarheit für mich und mein leben herrscht, desto wichtiger ist es für mich das Richtige zu tun.
Die andere Seite ist es aber auch, Hilfe zulassen und annehmen zu können.
Und nicht alles immer nur aus seiner eigenen Betrachtungsweise heraus sehen.
Das heute ein Großteil der Kommunikation über elektronische Medien läuft sehe ich nicht nachteilig für die Empathie, weil die persönlichen Erfahrungen und die Erziehung viel mehr ins Gewicht fallen, als Informationen aus dritter Hand.

https://www.welt.de/vermischtes/article166912830/Niemand-wird-dir-helfen-du-dummes-Miststueck.html

Ein aktueller Fall aus Florida (USA) befeuert das Thema ja wieder. Ein Gruppe jugendlicher hat einen um Hilfe rufenden Mann mit dummen Sprüchen und Gelächter bedacht, der dann wirklich ertrunken ist. Es gab Aufnahmen, der jugendlichen, die in sozialen Netzwerken gepostet wurden.
Die Familie des Ertrunkenen hat die Polizei auf das Video hingewiesen. Die Jugendlichen sind identifiziert und sich keiner Schuld bewusst. Ein Gesetz, dass man jemandem in einer Notsituation helfen muss, gibt es in Florida nicht. Allerdings muss man die Polizei rufen, sobald man eine Leiche entdeckt. Darüber wollen die Staatsanwaltschaft, Polizei und der Bürgermeister den Jugendlichen beikommen.
Es gibt etliche Berichte darüber, angeblich hatten die Jugendlichen gekifft aber das stand nur in einem Bericht und sollte somit als Vermutung stehen bleiben.
Kann sowas auch hier passieren ? Muss die Jugend wieder vermehrt der Arsch aufgerissen werden (Bundeswehr oder ähnliches) ?

@grizzlyhai

Ich glaube, dass man mit 'Arsch aufreissen' eher nicht einer Verrohung entgegen wirken kann. Die Idee: Die brauchen mal alle ordentlich was hinter die Löffel, hilft gegen eine zunehmende Gewaltbereitschaft sicher nicht.

@sacredheart vermutlich hast du recht. Ich hatte das auch eher als Beschäftigung bzw. Schaffung einer Gemeinschaft gedacht. Mannschaftssportarten könnten auch helfen.

Bin der Meinung, dass vieles durch die Medien erst bekannt wird und dann eben ausgeschlachtet wird (Von den Medien). Will sagen, die Verrohung hat vielleicht, vielleicht auch nicht, zugenommen, aber der größte Gaffer ist das Internet, weil sich hier völlig anonym die Schaulustigen, Täter und Opfer sammeln.

Würden diverse Dinge nicht in den Medien rauf und runter gesendet, da bin ich mir sicher, wäre der TE niemals darauf gekommen, dass die Gesellschaft verroht.

Curupira schrieb:Bin der Meinung, dass vieles durch die Medien erst bekannt wird und dann eben ausgeschlachtet wird (Von den Medien). Will sagen, die Verrohung hat vielleicht, vielleicht auch nicht, zugenommen, aber der größte Gaffer ist das Internet, weil sich hier völlig anonym die Schaulustigen, Täter und Opfer sammeln.

Würden diverse Dinge nicht in den Medien rauf und runter gesendet, da bin ich mir sicher, wäre der TE niemals darauf gekommen, dass die Gesellschaft verroht.

Bin genau deiner Meinung, wenn früher etwas passierte, dann erfuhr man das evtl. mal aus der Tageszeitung oder durch den klassischen Dorfklatsch. Heute lässt ein Promi einen Furz und Sekunden später weis es alle Welt. Unsere gefühlte Wahrnehmung der Realität hinkt hinter den technischen Möglichkeiten, sich Informationen zu beschaffen, eigentlich wie Informationen auf uns herreinbrechen, um Welten hinterher.

Ich hatte neulich mit einem relativ jungen Menschen (knapp 30, ich bin fast 50) einen Diskussion zum Thema Verkehrsunfälle, er war der festen Überzeugung, dass das Unfallgeschehen in D immer schlimmer und vor allem immer zahlreicher wird. Ein Blick auf sämtliche Unfallstatistiken besagt jedoch genau das Gegenteil.

grizzlyhai schrieb: Muss die Jugend wieder vermehrt der Arsch aufgerissen werden (Bundeswehr oder ähnliches) ?

Wo genau ist denn der Zusammenhang zwischen Wehrdienst und Hilfeleistung bzw. Empathie?

@hallo-ho

Auf die gegenseitige Hilfe wurde bei der Bundeswehr geachtet, zumindest in meiner Kaserne. Ich habe machmal das Gefühl, das nur ein Zusammenhalt besteht, wenn auf liegende Leute eingetreten werden kann oder irgendwo Vandalismus und Randale gemacht werden kann (siehe Fussball). Aber einige Vorschreiber haben natürlich recht, es wird auch von den Medien viel ausgeschlachtet. In diesem konkreten Fall halte ich das für richtig.
Ausserdem habe ich mich verschrieben, muss heissen DER Jugend.

Suppenhahn schrieb:Bin genau deiner Meinung, wenn früher etwas passierte, dann erfuhr man das evtl. mal aus der Tageszeitung oder durch den klassischen Dorfklatsch. Heute lässt ein Promi einen Furz und Sekunden später weis es alle Welt. Unsere gefühlte Wahrnehmung der Realität hinkt hinter den technischen Möglichkeiten, sich Informationen zu beschaffen, eigentlich wie Informationen auf uns herreinbrechen, um Welten hinterher.

Muss nicht sein.
Kann auch sein, dass sich durch diverse neue News einfach mehr Meldungen melden lassen und somit vieles nicht einfach nur durchrutscht.
Bedeutet, früher kann sehr viel passiert sein, man hat es aber nicht mitbekommen, zumindest nicht alles.
Heute geht das mit massig Tickern besser.
Wenn man glaubt, es passiert wenig, wäre das schon ein wenig naiv.

Habe irgendwie immer vertrauen gehabt, nur ist zunehmend schwerer geworden

http://www.watergate.tv/2016/12/07/volker-hahn-krebsmafia-weiter-am-werk/?hvid=1LBafj

https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/krebs-ploetzlich-interessieren-sich-alle-fuer-methadon-11509/

grizzlyhai schrieb:Muss die Jugend wieder vermehrt der Arsch aufgerissen werden (Bundeswehr oder ähnliches)

Warum nicht gleich ein anständiger Krieg. Hilft gegen Verrohung. Todsicher!

Denn wir alle wissen, früher, als noch Zucht und Ordnung herrschten statt Unzucht und Unordnung, waren die Zeiten besser. Da war der Umgang der Menschen miteinander geprägt von Solidarität und Zärtlichkeit.

Manchmal scheint mir, als würden die Arschaufreisser Geschichtsbücher nur von aussen kennen. Oder die Seiten nur zum Arschabwischen benutzen. Anale Phase halt.

@Doors

Doors schrieb:Denn wir alle wissen, früher, als noch Zucht und Ordnung herrschten statt Unzucht und Unordnung, waren die Zeiten besser. Da war der Umgang der Menschen miteinander geprägt von Solidarität und Zärtlichkeit.

ich war immer locker, nur auf ein gewissen umgangston lege ich wert. Ich werde nicht schreiben das mir nie was rausgerutsch ist, wo ich mich später drüber geärgert habe. Trotzdem bemühe ich mich jeden tag aufs neue ;-)

Nur ich muss auch nicht unbedingt immer lesen, das sie sich dauerend ein runterholen, ihre freundin daurend ficken weil sie gerade neu ist.
Es ist zum gähnen langweilig. Wir leben hier in Europa und wie es läuft wissen wir alle.

Vielleicht ist es naturlicher nicht zu schreiben das sie ihre freundin daurend ficken, liest sich durchaus respektlos (wenig schutz) die freundin gegenüber.

Kann man machen mit eine sehr vertrauter freund/in vielleicht.

Und ich möchte nicht aufgedrängt bekommen, das es völlig normal ist wenn die Kinder aus dem haus sind, mama direkt danach das haus verwandelt in eine Pornostätte und filmchen dreht. Sohnemann sich später gewisse filmchen ansieht mit kumpels und sieht seine mutter in aktion.

Kinder/jugendliche ist sowass oft peinlich, sie haben ein gewisses schamgefühl, auch oft noch in die pübertät. Ein art schutz?

An manche Tage frage ich mich wirklich, ob ich es gut finden soll soviel offenheit oder ob ich sie bedauern soll.

@Doors
Wer wird denn gleich in die Luft gehen ?

Das war eine Frage, ob das weiter hilft oder ein Weg wäre. Das heißt noch lange nicht, dass ich das befürworte.
Nur so nebenbei habe ich Geschichte als Prüfungsfach gehabt und ob du es glaubst oder nicht, sogar mit 11 Punkten abgeschlossen.

Moin,
die Boulevardisierung nimmt durch die "neuen" Medien weiterhin zu, das halte ich für unbestritten. Die hier allgemein durchsickernde Meinung, dass die Gewalt- und Straftaten nicht zunehmen und dies nur ein Medien gemachtes Bild ist, wiedersprechen die Fakten.
Ich hatte mit meiner ersten Antwort hier versucht, die Frage sachlich zu beantworten und mit meiner subjektiven Meinung zu versehen.

Ich empfehle, für wirklich Interessenten die folgende Publikation (PDF-Format) zu lesen, zu lesen. Seltsamerweise steigt die Gesamtanzahl...aber immer noch unter dem Durchschnitts Niveau der 90er.
PolizeilicheKriminalstatistik 2016

Die kompletten Berichte gibt es unter BKA - PKS 2016

Und bitte kein emotional reasoning bezüglich den Daten.

Doors schrieb:    Grizzlyhai schrieb:
   Muss die Jugend wieder vermehrt der Arsch aufgerissen werden (Bundeswehr oder ähnliches)

Warum nicht gleich ein anständiger Krieg. Hilft gegen Verrohung. Todsicher!

Denn wir alle wissen, früher, als noch Zucht und Ordnung herrschten statt Unzucht und Unordnung, waren die Zeiten besser. Da war der Umgang der Menschen miteinander geprägt von Solidarität und Zärtlichkeit.

musste dabei grad an den guten alten Rebers denken...tiefgründig und mehrdeutig.

Andreas Rebers Fräulein Verständnisvoll

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:D