Röhrich schrieb:Seine Frau stammt oder hat Familie in der Ukraine, da ist dann die Realität bei ihm zu Hause angekommen.
Das bezweifele ich ja wie gesagt auch nicht, dass das so sein könnte.
Gerade im Umgang mit geflüchteten Menschen wird ihm da einiges um die Ohren fliegen.
Der Punkt hier ist aber, dass diese Vorliebe für Russland in solchen Kreisen ja nicht vollkommen willkürlich erfolgt, sondern Teil eines fundamental anti-westlichen Weltbildes ist, wo jeder "Gegner des Westens" automatisch zum Verbündeten und "revolutionären Subjekt" wird, egal wer das ist oder was er tut.
Und das wiederum ist nur Teil eines umfassenderen "Welterklärungsmodells".
Russland steht dabei natürlich besonders im Fokus, weil es eben "der mächtigste Gegner des Westens" ist und sich auch sehr um diese Leute bemüht. Das macht es aber nicht zu mehr als einem Versatzstück.
Ich wünsche ihm viel Glück, das alles zu reflektieren.
Wenn Naidoo es tatsächlich aus dieser "Bubble" hinaus schafft, dann ist ihm das wohl anzurechen.
Anschlusspunkte für sein Weltbild findet er aber auch in Kreisen, die weniger bis gar nicht im Fokus der öffentlichen Kritik stehen...auch wenn das da vllt alles gemäßigter abläuft.
Deshalb ist auch mit "Extremismus" nichts erklärt.
Gerade Naidoo selbst ist doch dafür ein Beispiel. Jahrelang konnte er so einen Unsinn reden und bis auf ein paar negative Artikel ist ihm recht wenig passiert.
Erst als er geflüchtete Menschen angriff, waren die ganzen Machenschaften der Vergangenheit plötzlich ein Problem.
H.W.Flieh schrieb:Ich denke, die Erkenntnis, dass es in der Ukraine anders abläuft, als dass es seine Filterbubble wahrhaben will, kann vielleicht ein kleiner Tritt auf der dem Weg raus aus dem Sumpf sein.
Das kann durchaus sein.
Ich sehe aber wie gesagt nicht nur in dieser Bubble ein Problem. Wahnhaften Antiamerikanismus und Antisemitismus kann er auch an anderer Stelle finden.
Deshalb wäre für mich auch nicht viel getan, wenn er sich von irgendwelchen Gruppierungen lossagt. Wenn er glaubwürdig sein will, sollte er schon Inhalte ansprechen.