Badbrain schrieb:ich erkenne keinen Unterschied zwischen Naidoo, Rammstein und Manson.
Der Unterschied ist, dass die einen sich zusätzlich politisch betätigen und ihre Botschaft verbreiten wollen, die anderen machen einfach Musik.
Wenn jemand eine politische Botschaft verbreiten möchte, muss er sich auch politischer Kritik stellen.
Manson wurde verantwortlich gemacht für ein Schul-Massaker, es gibt auch noch viele andere Texte, in denen Gewalt verherrlicht wird. Aber geht Manson auf Treffen von Rechtsradikalen und sagt dort von der Bühne "Ich liebe euch alle" ?
CosmicQueen schrieb:Dann soll man mal belegen, was Herr Naidoo so alles falsches gemacht hat. Aufgrund des Liedes soll er eben JETZT erst gebannt werden und es wird quasi eine Hetzjagd auf ihn gestartet.
Er hat vorher schon mehrere Interviews gegeben, in denen er sich über die "Besatzung Deutschlands" äußerte, seine Religion erläuterte, seinen Glauben an eine nahe Apokalypse, die nur durch den Glauben an den wahren Gott zu überstehen ist.
Ok, solche haben wir hier auch alle drei naselang, aber die setzen nicht ihre Popularität ein, um ihre Message unters Volk zu bringen.
CosmicQueen schrieb:Er hat sich dazu geäußert und nur das zählt. Was irgendwelche Leute da alles hinein interpretieren ist völlig irrelevant.
Er wusste von der Kritik an seinen Auftritten bei den Rechtsradikalen. Und dann schreibt er einen so missverständlichen Text, dass er sich später dafür entschuldigen muss und Rechtsradikale darauf hinweisen, dass sie ihn nicht vereinnahmen sollen... das ist ein Rapper, herrje. Der sollte Texte schreiben können, die Leute auch verstehen, wenn er doch alle mit seiner Message erreichen möchte.
CosmicQueen schrieb: „Da lachen sich Punk-Bands kaputt, für was man textlich in diesem Land schon durchs mediale Dorf getrieben wird“, schrieb Mittermeier.
Nein, die lachen über Xavier, der den Rock´n Roll nicht verstanden hat.
teardrop. schrieb:er haut Sprüche raus, die sinngemäß zum Inhalt haben, dass Deutschland kein freies Land sei und nach wie vor von den Amis besetzt;
Nicht nur sinngemäß, sondern wörtlich, und nicht nur einmal, sondern mehrfach.
In einem Interview begründete er das damit, dass die Amis in seiner Heimatstadt Mannheim die besten Grundstücke besäßen. Er wisse das, weil seine Familie das Grundstück nebenan hatte.
Das ist das -mit Verlaub- fucking blödeste Argument, das ich zu dem Thema je gehört habe.
CosmicQueen schrieb:Die gefühlte Zensur, denn dann wird man medial oder gesellschaftlich gleich als rechter Hetzer gebranntmarkt und das gleicht einer Zensur und Meinungsdiktaktur.
Nein, das ist nur genau so eine Meinung wie die, die Naidoo äußert.
Der meint ja, dass die Amisoldaten hier Besatzer wären, das finden die sicher auch nicht lustig. Die "Elite" und Mächtigen sind alle Verbrecher und werden bei der Apokalypse büßen müssen. Und wer nicht an seinen speziellen Gott glaubt, wird die Apokalypse nicht überstehen. Tschüssi, Muslime und Juden, Hindus und Buddhisten.
Wie gesagt: So denken einige Religiöse. Aber der Typ verdient damit Millionen, die er ganz, ganz sicher nicht cash bekommt und auch nicht nur in Gold anlegt, sondern auf irgend einer Bank geparkt hat. Und dann quatscht er mit dem Oberbürgermeister wegen dem missverständlichen Text, weil die Söhne Mannheims dort eine große Nummer sind und Lokalpolitik machen, indem sie Projekte starten und sponsoren. Was gut ist... wenn sie nicht andererseits behaupten würden, dass die Politiker "Babylon" vertreten.
cheroks schrieb:Naidoo hat sich nicht verkaufen lassen und spielt das Spiel Wegsehen nicht mit, er lässt sich nicht als Marionette instrumentalisieren, er ist ein aufrichtiger Mensch, der sich nur vor Gott zu fürchten scheint, eine Eigenschaft die man leider sehr rare antrifft. Andere Künstler bevorzugen es da lieber einfach nur den Maul zu halten damit ja nicht ihrer Karriere am Ende ist oder lassen sich direkt ihre Seele/Gewissen verkaufen.
Heilandsblechle. Tatsächlich verkauft Naidoo seine Seele sogar sehr lukrativ und mit Erfolg, er ist einer der populärsten deutschen Popmusiker. Er ist also fett im Musikbiz, und zwar gerade weil er seine Seele in den Texten entblättert. Was ihm jetzt Kritik einträgt.
CosmicQueen schrieb:Man könnte glauben man wolle Xavier mundtot machen, denn die Nazikeule zieht halt doch immer noch.
Mundtot? Einen Popsänger? Andere haben krasse Drogen- und Sexskandale überstanden, sich auch schonmal rassistisch geäußert, frauenfeindlich und was-weiß-ich, und haben trotzdem ihre Umsätze gemacht.
Issomad schrieb:YouTube ist ein Privatunternehmen, wie gesagt mit Sitz in der USA, und hat rein gar nichts mit dem deutschen Staat zu tun ...
Es ist also nicht die deutsche Demokratie und Meinungsfreiheit in Gefahr, wenn YouTube so handelt ... Wenn ein deutsches Privatunternehmen so handeln würde, übrigens auch nicht, denn das ist nicht der Staat (höchstens ein winziger Teil davon) ...
Das ist aber ein sehr, sehr weit verbreiteter Irrtum, der genauso auch Allmy betrifft: Einige denken, dass wir die Demokratie und grundgesetzlich garantierte Meinungsfreiheit zu gewähren hätten. Das das nicht so zutrifft, das verkraften sie sehr schlecht.