Kopftuch aus Solidarität?

@Sherlock_Fuchs
Das sind auch 2 verschiedene Dinge...aber insgesamt finde ich es anmaßend, Empörung zu erwarten, einzufordern, gleichzeitig nicht zu wissen, dass und wie sich empört wurde. Das Thema kommt nämlich jedes Mal auf, wenn es einen islamistischen Anschlag gab und es wurde jedes Mal widerlegt, dass Muslime sich NICHT geäussert hätten. Es reicht aber manchen eben nicht, warum haste immer noch nicht erläutert, gehört aber eh nicht hier in den thread. Hier geht es um was anderes.

Tussinelda schrieb:Es reicht aber manchen eben nicht, warum haste immer noch nicht erläutert,

Ja, dreißig oder hundert Leute reichen mir nicht um angemessen zu reagieren und sich zu distanzieren!

@Sherlock_Fuchs
gibt es da irgendeine Pflicht, sich zu distanzieren? Muss man da öffentlich irgendein Bekenntnis ablegen oder wie? Wenn ich nix mit dem IS zu tun habe, dann muss ich mich auch nicht von deren Taten distanzieren. Erst Recht nicht, weil irgendwer das meint.

Sherlock_Fuchs schrieb:Wenn er seine Tat mit seiner Religion rechtfertigt - ja natürlich erwarte ich da eine Reaktion!

Was kann ein Geistlicher denn bitte dafür, wenn ein Irrer die Religion als Vorwand für seine Taten nimmt? Man kann nicht jeden Anhänger einer Religion verurteilen, weil einer aus der Reihe tanzt. Man entlässt auch nicht alle Mirarbeiter einer Firma, wenn einer einen Fehler macht.

Sowas nennt man Kollektivschuld. Ich dachte, darüber wären wir schon lange weg.

Jeder der sich davon distanziert ist ein Nice to have, aber es gibt da keine Verpflichtung. Oder hast du dich bei jedem Attentäter, Mörder etc. aus deinem Heimatland öffentlich davon distanziert?

Tussinelda schrieb:@Sherlock_Fuchs
gibt es da irgendeine Pflicht, sich zu distanzieren? Muss man da öffentlich irgendein Bekenntnis ablegen oder wie? Wenn ich nix mit dem IS zu tun habe, dann muss ich mich auch nicht von deren Taten distanzieren. Erst Recht nicht, weil irgendwer das meint.

[Ironie an]

ok, ich bin kein Rechtsextremer, deswegen muss ich mich auch nicht distanzieren, wenn irgendwo ein Flüchtlingsheim angezündet wird

[Ironie aus]

Ich überlasse Euch jetzt wieder den Thread, keine Angst :)

Sherlock_Fuchs schrieb:ok, ich bin kein Rechtsextremer, deswegen muss ich mich auch nicht distanzieren, wenn irgendwo ein Flüchtlingsheim angezündet wird

Nein, das musst du auch nicht. Wie kommst du auf sowas?

Ich frage mich echt, was manche Leute denken, wer sie sind, dass sie meinen, von anderen verlangen zu können, sich von irgendwas zu distanzieren, mit dem sie nicht das Geringste zu tun haben.

Sherlock_Fuchs schrieb:[Ironie an]

ok, ich bin kein Rechtsextremer, deswegen muss ich mich auch nicht distanzieren, wenn irgendwo ein Flüchtlingsheim angezündet wird

[Ironie aus]

Ironie?

Echt jetzt?

Die einfachste Form der rhetorischen Ironie besteht darin, das Gegenteil dessen zu sagen, was man meint.

Wikipedia: Ironie

Mal wieder ein Thema, das unnötigerweise künstlich aufgebauscht wird.

Wer ein Kopftuch aus Solidarität tragen möchte, soll das eben tun - wer das nicht will, soll es lassen. Das Problem dabei ist, jede Handlungsweise als rein politischen Akt zu sehen, egal in welche Richtung. Manche halten es scheinbar für unmöglich, dass jemand auf diese Weise seine Anteilnahme bekunden will.

Persönlich halte ich ebenfalls nichts davon, gerade das Kopftuch im Islam sehe ich auch aus Gründen der allgemeinen Einstellung gegenüber Frauen als sehr kritisch an, aber meine eigene Meinung muss ich - jedenfalls in diesem Fall - nicht permanent auf das Verhalten anderer Menschen projizieren.

@Sherlock_Fuchs
Der Amokläufer von Neuseeland hat jetzt gesagt, er repräsentiere alle weißen Europäer.
Muss sich jetzt deiner Meinung nach jeder weiße Europäer öffentlich davon distanzieren?

Darunter stand ein passender Kommentar: „An alle weißen Europäer, die sich jetzt nicht repräsentiert fühlen: jetzt wisst ihr, wie die Muslime sich fühlen.“

Jeder, der ein wenig Verstand hat, glaubt doch wohl nicht den Worten eines Einzelnen.
Vor so einem Quatsch muss und sollte sich Niemand distanzieren u. ich versteh nicht, warum sich jemand dadurch
angegriffen fühlt.

Ich finde das Zeichen gut, vor allem weil alle Menschen, nicht nur Frauen eingeladen sind das Tuch anzulegen. So nimmt man den Leuten den Wind aus den Segeln, die behaupten das Tuch sei ein Keuschheitssymbol exklusiv für Frauen und es ist auch tolles Zeichen an lagalistische Islamisten, dass sie nicht die Deutungshoheit über den Islam und seine Symbole haben.

Wenn sowas in Deutschland gemacht wird, lege ich auch einen Tag Kopftuch an.

borabora schrieb:ich versteh nicht

Ja, du hast die Analogie von @Fennek scheinbar wirklich nicht verstanden.

Macht ja nichts...aber hast du dich denn schon von dem Attentäter und seiner Tat distanziert?

Ach nee, das findest du ja unnötig.

Dann findest du es sicher auch unnötig, dass sich Muslime immer distanzieren sollen, wenn es einen Terroanschlag gegeben hat.

Freut mich, dass du das so siehst.
Ich muss ehrlich sagen, das hätte ich von dir gar nicht gedacht. :D

Groucho schrieb:scheinbar wirklich nicht verstanden.

Doch, hab ich, genau deshalb hab ich es ja geschrieben.

Die breite Masse brauch sich nicht von Gewalttaten von Einzelnen distanzieren.
Egal, von wem gefordert oder erwünscht.
Warum sollten sie auch?

Groucho schrieb:ch muss ehrlich sagen, das hätte ich von dir gar nicht gedacht. :D

Das glaub ich Dir auf`s Wort. Obwohl ich keinerlei Anlass dazu gegeben habe.

cesare schrieb:So nimmt man den Leuten den Wind aus den Segeln, die behaupten das Tuch sei ein Keuschheitssymbol exklusiv für Frauen und es ist auch tolles Zeichen an lagalistische Islamisten, dass sie nicht die Deutungshoheit über den Islam und seine Symbole haben.

Wenn sowas in Deutschland gemacht wird, lege ich auch einen Tag Kopftuch an.

Und Du bist sicher männliche Muslime verstehen die Botschaft? ich denke es wird sie in der Meinung verstärken dass westliche Männer Weichlinge sind. Das tragen nun mal nur Frauen.

Ich finde nicht das man sich von etwas distanzieren muss mit dem man nichts zu tun hat.
mMn ändert es die Vorurteile oder Denkweisen des Gegenübers sowieso nicht.

Ich als Frau finde ein Kopftuch auch nicht frauenfeindlich, eher im Gegenteil.
Ich empfinde es als wesentlich unangenehmer mich über meine Frisur zu unterhalten.
Ich selber trage kein Kopftuch, aber ich kenne mehrere Frauen die es tragen und keine von ihnen trägt es als Zwang.

Der einzige Zwang den ich kenne ist der gesellschaftliche Zwang mich als Frau andauernd mit optischer Schönheit auseinander setzten zu müssen.

Andere stört das nicht (die ,die morgens gerne lange vor dem Spiegel stehen können machen was sie wollen)

Aber ich stelle es mir irgendwie befreiend vor die Möglichkeit zu haben ein Kopftuch zu tragen um nicht darauf achten zu müssen dass meine Haare vom Wind ungekämmt aussehen könnten , meine Haare mir ständig ins Gesicht fallen oder sich irgendwo im Reisverschluss zu verhaken.

Außerdem finde ich dass Frisuren ja unglaublich viel über deinen Charakter "aussagen sollen" und deshalb genausooft mit Vorurteilen verbunden sind wie das Kopftuch.

ist das schon verlinkt worden?
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/neuseeland-nach-christchurch-anschlag-kiwis-tragen-nach-anschlag-kopftuch-a-1258934.html

"Headscarf for Harmony"
Neuseeland trägt nach Anschlag Kopftuch
In ihrer Trauer um die Opfer des Attentats von Christchurch zeigen die Neuseeländer Solidarität mit Muslimen: Am Freitag wollen Frauen und Männer im ganzen Land Kopftücher aufsetzen............

"Es ist eine einfache Einladung an ganz Neuseeland, um unsere Unterstützung zu zeigen, aber auch, um unsere Trauer als Neuseeländer anzuerkennen", sagte Organisatorin Thaya Ashman . Auf Twitter laufe die Aktion unter #headscarfforharmony (Kopftuch für Harmonie).

Bei den ersten Beerdigungen hatten schon Trauergäste, Polizistinnen und Rettungskräfte, die Verletzten halfen, ihr Haar verhüllt. Premierministerin Jacinda Ardern trug beim Besuch einer muslimischen Gemeinde ebenfalls bereits Kopftuch.

Abahatschi schrieb:ch denke es wird sie in der Meinung verstärken dass westliche Männer Weichlinge sind.

Und wenn das so wäre, WÄRE ES MIR EGAL. :*

Butterweiche Grüße!

Augusta schrieb:Aber ich stelle es mir irgendwie befreiend vor die Möglichkeit zu haben ein Kopftuch zu tragen um nicht darauf achten zu müssen dass meine Haare vom Wind ungekämmt aussehen könnten

Das ist deine Entscheidung. Anders sieht es aus, wenn dir wer anderer anschafft, Kopftuch, Keuschheitsgürtel, Rock oder gar nichts zu tragen.

Augusta schrieb:Ich als Frau finde ein Kopftuch auch nicht frauenfeindlich, eher im Gegenteil.

Sofern es jederzeit abgelegt werden darf, absolut.
Ich kenne kein Mädchen oder Frau, die ein Kopftuch konsequent in der Öffentlichkeit tragen.

Augusta schrieb:Der einzige Zwang den ich kenne ist der gesellschaftliche Zwang mich als Frau andauernd mit optischer Schönheit auseinander setzten zu müssen

Dann bist Du mit einer Burka warscheinlich besser bedient ;)

@borabora

Leider würde es nichts daran ändern trotzdem anhand des Aussehens in eine Schublade gesteckt zu werden , die Schublade wäre nur eine andere.

@Narrenschiffer
Da hast du Recht
Nur um das klar zu stellen
Ich bin natürlich dafür dass jeder für sich selber entscheidet und keiner für wen anders.
Egal ob dafür oder dagegen, ich respektiere die Entscheidung wenn sie aus eigener Entscheidung getroffen wird.