Kopftuch aus Solidarität?

@insideman
das wäre ja sehr schön, wenn es so ist. Nur sieht man ja immer wieder, dass Menschen (ganz generell) eher nicht geholfen wird.......aus vielerlei Gründen.

Tussinelda schrieb:das wäre ja sehr schön, wenn es so ist. Nur sieht man ja immer wieder, dass Menschen (ganz generell) eher nicht geholfen wird.......aus vielerlei Gründen.

Das was mir vorschwebt ist leider nicht sehr schön. Ich denke jeder der Wiens Bahnhöfe kennt wird wissen was ich meine..

@insideman
ich weiß wohl nicht, was Du meinst, ich dachte jetzt eher daran, dass jemand der Frau zu Hilfe käme, nicht dass eine schlechte Tat mit einer noch schlechteren "ausgeglichen" würde. Vielleicht solltest Du Dich klarer ausdrücken.

Tussinelda schrieb:er sagt ja auch, sie werden angefeindet und wenn das ZUNIMMT, dann müsse man darum bitten, sich mit ihnen zu solidarisieren

Genau das ist es. Er impliziert mit seinem Dänemark-Vergleich, dass die Autochthonen sich aufführen werden wie die deutsche Besatzungsmacht in Dänemark, Muslima selektieren und der Vernichtung zuführen werden.
Wie schon gesagt, hier in Wien laufen Unmengen an Kopftuch-Muslima rum (jede Altersgruppe), und ich kenne keinen Fall, dass die jemals blöd angemacht wurden. Sowas ist nicht in meinem Radar, und ich flitze auch in "kritischen" Bezirken rum.

Mit diesem Sager hat Van der Bellen einfach unterstellt, dass in Österreich Übergriffe gegen Kopftuch tragende Muslima an der Tagesordnung sind und nazistische Ausmaße annehmen können.

Das stimmt schlichtweg nicht.

Und wie ich schon einmal geschrieben habe: bei der nächsten Stichwahl, bei der Kandidaten zur Wahl stehen, die mir beide sowas von nicht koscher sind, werde ich weiß und nicht "strategisch" wählen. Van der Bellen hat mir diese Lehre erteilt.

@Narrenschiffer
nee, sehe ich nicht so, da muss man schon viel hinein interpretieren wollen - meiner Meinung nach - um es so zu sehen wie Du

Van der Bellen:

“Wenn ich mich richtig erinnere, haben die Dänen während der deutschen Besatzung doch etwas ähnliches gemacht. Und nicht-jüdische Dänen haben angefangen, den Davidstern zu tragen - als symbolische Geste des Widerstands gegen die Deportation von Juden.”

Der Herr irrt. Es gab lediglich folgende Aussage des dänischen Königs:

Quote
Wenn man sich die inhumane Behandlung von Juden anschaut, nicht nur in Deutschland, sondern auch in besetzten Ländern, muss man sich Sorgen machen, dass entsprechende Forderungen [nach Kooperation bei der Verfolgung] irgendwann auch an uns gestellt werden - welche wir aber eindeutig zurückweisen müssen mit Verweis auf ihre Rechtsstellung als dänische Staatsbürger durch die Verfassung. [...] Sollten solche Forderungen jemals erhoben werden, begegnen wir ihnen am besten, indem wir alle den ‘Davidstern’ anlegen.” (Quelle: Forschungsbericht in der Zeitung ‘Politiken’ vom 13.09.2013)
unquote

Für einen Bundespräsidenten ein dicker Fauxpas, der noch getoppt wird, indem er die Islamophobie mit den schrecklichen Verbrechen der Nazidiktatur vergleicht.

@pappalardi
kannst Du bitte eine richtige Quelle nennen? Also so, dass man das finden kann, was Du zitierst? Am besten einen link, Danke

@Tussinelda

Das ist das Original von König Christian X.

Naar man saa den umenneskelige Behandling, Jøderne var Genstand for ikke blot i Tyskland, men ogsaa i de besatte Lande, begyndte man at være ængstelig for, at Kravet ogsaa en Gang blev stillet os, men det maatte vi pure afvise som følge af disses Retsstilling inden for Grundloven. Jeg udtalte, at jeg heller ikke vilde gaa med til et saadant Krav overfor danske Statsborgere. Hvis et saadant Krav rejstes, imødegik vi det bedst ved, at vi alle anlagde 'Davidsstjernen'. Finansminsteren indskød, at det var jo altid en Udvej.

http://politiken.dk/indland/art5471400/Christian-X-var-parat-til-at-lade-alle-bære-jødestjerne

Zitiert auch beim dänischen Historiker Bent Blüdnikow:
https://books.google.at/books?id=8dCnAAAAQBAJ&pg=PT157&lpg=PT157

@pappalardi hat recht.

@Narrenschiffer
das habe ich auch gefunden....Die Quelle kommt aber von fischundfleisch......und von denen halte ich reichlich wenig
erkennt man schon an dem post, dass fischundfleisch die Quelle ist
Beitrag von pappalardi (Seite 21)
ich sage nur Femonophobie und ich sage nur, dass es reichlich merkwürdig ist, keine tatsächliche, verlinkte Quelle zu nennen, wenn es doch so einfach ist......
https://www.fischundfleisch.com/historix108/van-der-bellen-es-ist-etwas-faul-am-daenemark-vergleich-34328

eine Quelle auf dänisch ist keine Quelle, die zählen könnte, da sie der Großteil der user hier nicht versteht.

Tussinelda schrieb:eine Quelle auf dänisch ist keine Quelle, die zählen könnte, da sie der Großteil der user hier nicht verstehen

:ask:


Das dänischsprachige Original des dänischen Königs ist die Quelle schlechthin.

http://politiken.dk/indland/art5471400/Christian-X-var-parat-til-at-lade-alle-b%C3%A6re-j%C3%B8destjerne

Unabhängig von der dänischen Quelle ist es bekannt, daß in Dänmark der Judenstern nicht getragen werden musste.
Das wurde uns im Norden sogar in der Schule gelehrt. War eben noch richtiger Geschichstunterricht im Gegensatz zu heute.

Für alle Nichtdänen


https://nzz.at/oesterreich/republik/danebengegriffen

@Narrenschiffer
ja, sicherlich.....nur stimmt das alles so nicht.....lest mal nach
http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/16948
http://www.deutschlandfunkkultur.de/diese-ganze-sache-verlief-jetzt-nicht-besonders.954.de.html?dram:article_id=263733
also erinnerte sich VdB nicht richtig. Das räumte er ja ein. Welch Drama, da sich ja offenbar alle möglichen Leute falsch erinnern

Das Kopftuch ist ein Zeichen dass eine Frau nur einem bestimmten Mann gehört und andere Männer ihre Haare nicht sehen sollen. Bei der Vollverschleierung ist ebenso das Gesicht betroffen. Durch beide Versionen wird die Frau letztendlich unterdrückt und dem Mann unterworfen.

Nochmal: das Kopftuch ist nicht per se ein Zeichen von / für Unterdrückung.

Frauen, in der westlichen Welt beheimatet, nutzen das Kopftuch oftmals, um nicht nur auf ihre Religion aufmerksam zu machen, sondern auch auf sich selbst. Hier wird das negativ konnotierte Symbol benutzt, um sich zu "präsentieren", um als muslimische Frau nicht in der Masse unterzugehen. Ihr Ziel ist es, als muslimische Frau in der Gesellschaft wahrgenommen zu werden, sich als ein Teil dieser Gesellschaft zu präsentieren, nicht unsichtbar zu sein und eben eine gewisse Akzeptanz ihres "Andersseins" einzufordern. Kleine Emanzen mit Kopftuch also, - schließt sich eben doch nicht aus.

Ich kenne einige muslimische Kopftuchträgerinnen, die auch schon allein durch ihren Bildungsstand und ihre Berufswahl deutlich machen, wie emanzipiert sie sind und bei denen ich, obwohl sie ein Kopftuch tragen, eben kein kleines muslimisches Duckmäusschen sehe.

Ich hoffe, auch bei Anderen werden sich eventuell mal gewisse Knoten im Kopf lösen. Manchmal bringt es auch was, mit eben diesen Menschen, die man pauschal mit Vorurteilen bespickt, in Dialog zu treten, als tausend Mal zu betonen, wie viel besser man es, ohne solcherlei Kontakte,  doch weiss. ;)

Meine Uni ist übrigens voll mit Kopftuch tragenden Studentinnen.

Hier wird soviel über Solidarität geschrieben - sollten Muslima mal ihren Kopftuch abnehmen um zu zeigen dass Frauen ohne Kopftuch keine Prostituierten sind?
Ich will damit zeigen dass Solidarität keine Einbahnstrasse ist - ich glaube dass stört die meisten die Kopftuch tragen als Befehl wahrgenommen haben.

@Abahatschi
weil die Muslima gar nix gesagt haben, sondern VdB. Er hat das gesagt mit der Solidarität. Also warum wird jetzt was von Muslimas erwartet?

@Abahatschi
Solidarität zeichnet sich dadurch aus, dass sie freiwillig geschieht und keine Gegenleistung verlangt / erwartet.

@Tussinelda
Mein Post ist klar- Solidarität für alle Frauen die beschimpft werden! Dazu darf jeder aufrufen von wem für wen man will, Präsident oder nicht, Muslima oder nicht. Was ist deine Meinung dazu?
@Kältezeit
Dann darf nie wieder einer danach rufen, oder?
*Ich persönlich erwarte nichts.

@Kältezeit
@Tussinelda

Also das ist doch die nächste tolle Idee die @Abahatschi hier einbringt.


Wenn eine Muslima wegen ihres westlichen Lebensstils ermordet wird, dann ist das für Muslimas doch eine hervorragende Art Solidarität zu zeigen indem sie ohne Kopftuch ect. gegen solche Verbrechen demonstrieren.

Auch wenn solche Morde bei uns zum Glück Einzelfälle (also echte Einzelfälle) sein dürften.

Wie könnten Muslimas besser Solidarität zeigen?

Wir sammeln hier tolle Ideen. Mein Update zu vdb's Idee und nun das. Gefällt mir.