dedux schrieb:Die Voraussetzung, moralisches Handeln müsse einen Nutzen haben, schafft ein logisches Setting, das jedes Argument nur innerhalb des Rahmens der Nützlichkeit zulässt.
Ich weiß zwar nicht was Du konkret meinst, aber moralisches Handeln hat immer einen Nutzen.
Und wenn es nur der Nutzen ist, dass ich mich gut fühle wenn ich etwas gutes getan habe.
dedux schrieb:Die Voraussetzung, moralisches Handeln müsse einen Nutzen haben, schafft ein logisches Setting, das jedes Argument nur innerhalb des Rahmens der Nützlichkeit zulässt.
Gleiches Argument von mir wie oben.
Die Nützlichkeit ist immer gegeben. Eine logische Überlegung (die der Hintergrund der moralischen Handlung ist) hat immer einen Nutzen sonst wäre sie nicht logisch.
dedux schrieb:Als Bespiel ist hier das salomonische Urteil anzuführen
Was konkret willst Du damit sagen? Mir fehlt hier die Basis um darauf eingehen zu können.
Was davon ist gerecht und was hat das mit der Entscheidung durch das Herz zu tun?
Das Kind lieber einer anderen Frau zu überlassen als es zerteilen ztu lassen ist eine logisch richtige Entscheidung. Da brauche ich das Herz nicht dazu. Logisch ist, dass wenn das Kind tot ist, keiner etwas davon hat und erst Recht nicht das Kind.
dedux schrieb:Einer Mechanik des Gerechtigkeitsempfindens wird bewusst die Komponente der Menschlichkeit unter Zuhilfenahme einer irrationalen Argumentation hinzugefügt.
Die Menschlichkeit ergibt sich daraus, dass wir gelernt haben, dass moralisch richtiges Verhalten sich für uns auszahlt. (in dem Beispiel: Kind wird nicht getötet)
Gehen wir auf das Naizi Beispiel zurück. Dort war Menschlichkeit nicht gefragt weil sie sich nicht ausgezahlt hat. (aus egoistischer Sicht, aus altruistischer hätte sie sich ausgezahlt, aber eben nicht direkt)
Dh. wir messen Menschlichkeit mit zweierlei Maß. Vermutlich sind wir "mennschlicher" wenn es direkte Auswirkungen (Konsequenzen) gibt.
Es gibt Verhaltensstudien wo untersucht wird wie Menschen reagieren wenn man ihnen die einen Geldbetrag gibt den man mit einer Person teilen soll. Von dieser Studie gibt es unterschiedliche Varianten, zusammengefasst unter dem Begriff "Ultimatumspiel".
Details bitte hier nachlesen:
Wikipedia: UltimatumspielErgebnis der Studien:
... sind die Ergebnisse des Ultimatumspiels in Industrieländern nicht menschliche Universalien, sondern spezifisch auf die kulturelle Entwicklung dieser Gesellschaften zurückzuführen. Henrich et al. gehen davon aus, dass komplexe marktwirtschaftliche Gesellschaften nicht ohne einen hohen Grad von Kooperation mit Fremden möglich sind.
Vereinfacht: Kooperatives Verhalten hängt vom Erfahrungswert der Gesellschaft ab. Je komplexer die Gesellschaft (aber auch Religösität ist ein Faktor) desto höherer Grad von Kooperation mit Fremden ist möglich. In diesen Gesellschaften wurde nämlich bereits die Erfahrung gemacht, dass unfaire Angebote abgelehnt werden bzw. sanktioniert. (Bei Religion wird im Jenseits sanktioniert)
Die Variante des Spieles mit dem Wissen der Bestrafung durch den Gegner im Falle eines schlechten Angebotes, erbrachte immer bessere Kooperationswerte.
Wo ist da bitte die angeborene Moral? Wo ist da das Herz das entscheidet? Je rückständiger die Gesellschaft, desto eher wuden unfaire Angebote gemacht. Wäre die Moral angeboren, so hätte der Prozentsatz des fairen Angebotes über alle Gruppen und auch ohne Sanktion einen sehr hohen Wert ergeben.