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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

247 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft Empathie Schuldzuweisung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:30
@Angelicais

aber reicht es denn nicht für den Anfang sich damit zu begnügen, dass man selbst schaut sozial kompatibel zu sein im kleinen, eben im eigenen Umfeld und hier hat man bedingt Einfluß darauf wie Mitmenschen ihr eigenes Verhalten reflektieren..stehter Tropfen höhlt den Stein heißt es und ich denke manche Besinnung im zwischenmenschlichen Umgang braucht eben auch Zeit, wenn man bedenkt wie lange wir schon in dieser Ellenbogen und Konkurrenz Denke festhängen, einfach so über Nacht geht keine Veränderung vor sich!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:30
@sunshinelight

Ich lasse mich gerne beindrucken bzw. inspieren von Menschen, die komplett anders denken, die einfach evrrückt sind, weil es gerade die Menschen sind, die nicht dem System folgen sondern ihr Ding machen. Es sind Revolutionäre die wir brauchen. Ich lasse mich gerne anstecken, egal wie gut mir es geht. Gemeinsam sich gegenseitig inspirieren ist doch wunderbar.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:34
@NovaFusion
Du vergleichst aber zwei unterschiedliche Dinge.

Du bist doch kein Egoist, der sich von Gutmenschen inspirieren lässt und sich denkt, so will ich auch sein...

Oder?


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:37
@sunshinelight

mir ist immer ein Trost, dass ich erkannt habe dass diese Egoisten in ihrem Leben auch irgendwann Mal vor die Wand laufen, denn wer ständig und ausschließlich um den eigenen Vorteil bemüht ist und dabei jeden Anstand vergisst, der steht wirklich irgendwann alleine da!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:37
@borabora
Lange dachte ich es, aber ich habe meine Erfahrungen gemacht und bin heute klüger.
Wir können uns unser Umfeld bewusst auswählen, aber auch nur in einem bestimmten Rahmen.
Beruflich kann ich es zumindest nicht und auch wer mir auf der Straße begegnet, darauf habe ich keinen Einfluss. Was man da liest, von Treppenschubsern, Messerstechern, die motivlos ein Opfer auswählen, das macht fassungslos.  

@DieSache
Ja, es ist ein Anfang und viel mehr als selbst empathisch zu bleiben und darauf zu achten, dass man sich mit Menschen umgibt, die zwar nicht unbedingt die gleichen Ansichten teilen, aber die auch eine grundsätzlich positive Einstellung zum Leben und zu anderen Menschen haben, kann man nicht tun. Einen nicht empathischen, negativen Menschen durch positives Beispiel ändern zu wollen, ist aber nur begrenzt möglich - meist ist der persönliche Schaden hinterher größer als der Vorbildnutzen für den anderen. Zumindest nach meiner Erfahrung


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:39
Zitat von sunshinelightsunshinelight schrieb:Du bist doch kein Egoist, der sich von Gutmenschen inspirieren lässt und sich denkt, so will ich auch sein...

Oder
Hmm ne, dann habe ich deinen Beitrag anders interpretiert. Bzw. nicht so verstanden, wie du es gerne ausdrücken wolltest.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:40
@DieSache
Wenn das Einzelgänger sind, definitiv.

Aber viele von denen haben auch einen ausgewählten Kreis.
Und da ist es noch mal ne ganz andere Geschichte, wie sie sind.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:42
@Angelicais

ich will ja auch niemals die Welt retten, aber ich denke einfach, dass wenn sich das was man so als gängiges Lebensideal und Verhalten bei einem selbst im inneren nicht gut anfühlt, dann ist dieses gängige einfach nicht das eigene und ich muss ja auch nicht mit jedem gut Freund sein und auf Friede, Freude, Eierkuchen machen, wenn ich merke etwas fühlt sich nicht gut an, oder tut mir nicht gut, dann bins nur ich selbst die Grenzen setzen kann um zu verhindern heute ab zu stumpfen...


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:44
@sunshinelight

und du meinst da ist dann Alles prima, täusch dich da Mal nicht auch in diesen Kreisen wird man fallengelassen, oder bekommt ein Messer in den Rücken. Egoisten wie wir sie meinen machen sich auf kurz, oder lang keine wirklichen Freunde, weil sie zu echter Freundschaft eben auch nicht fähig sind und auch vom Geld kannst du dir Gott seis gedankt nicht alles kaufen, selbst wenns so scheint!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:46
@DieSache
Das sind wahre Worte.

Bezüglich der Egoisten würde ich aber anmerken, dass die Meisten wahre Stehaufmännchen sind. Völlig frei von Selbstzweifeln, Schuld sind ja immer die Anderen.
Langfristig klappt es dann nie - weder mit Freunden, noch auf der Arbeit - aber die Betreffenden suchen sich dann einfach ein neues Umfeld und legen dort mit neuem Elan los :-( 

Wie sollte es auch anders sein, wenn der Verlust von Menschen einem eh egal ist und Andere nur Mittel zum Zweck? Nur durch Geldprobleme können diese Leute mal in eine existenzielle Krise verfallen, aber meist finden sie selbst dann irgendeinen Dummen, der ihnen unter die Arme greift


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:49
@DieSache
Dass Egoisten immer und jederzeit egoistisch sind, sei mal so dahingestellt.

Es gibt immer Leute, die super zueinander passen.
Auch Egoisten haben da ihre.

Und die können sich untereinander auch ganz anders verhalten.
Denn Egoist sein bedeutet nicht, dass man menschlich stets auf der Strecke bleibt, sondern in der fremden Mitmenschenschaft sich rücksichtslos verhält.
Es ist gelernt, wie man außerhalb von Vertrauten mit den anderen umgeht.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:50
@Angelicais

hm in den Kopp gucken kann man denen ja nun nicht, aber ich glaube die haben mitunter auch wenn sie nach Außen so nicht wirken durchaus ihre Selbstzweifel und Minderwertigkeitskomplexe. Kontroll-Verlustangst spielt denke ich dabei auch eine große Rolle, dass man zum Egoisten wird. Da läuft einiges schon in der Sozialisation falsch, wo der Äußere Schein und Erfolg mehr zählt als eigene innere Zufriedenheit!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:50
Zitat von AngelicaisAngelicais schrieb:es ist auch keineswegs gesund stets so zu tun als wäre man es und wahre Stärke besteht darin sich seine Schwäche und Verletzlichkeit einzugestehen
Das kommt darauf an, in welchem Umfeld man das tut. Man sollte vorher überlegen, wie die Leute reagieren könnten. Es gibt Leute, die jeden Anflug von Schwäche nicht als Stärke, sondern eben als (verachtenswerte) Schwäche sehen und das nicht nur ausnutzen, sondern einen ihre Verachtung auch spüren lassen. Diesen gegenüber Schwäche zu zeigen, kann also sehr negative Folgen haben.

Denn wie du selbst ja sagst: Man kann nicht allen Menschen ausweichen. Manchen begegnet man zwangsläufig immer wieder. Und das Gefühl, niemandem mehr Stärke vortäuschen zu müssen, wird im schlimmsten Fall schnell von der Gewissheit abgelöst, einen schweren, nicht wieder rückgängig zu machenden Fehler begangen zu haben.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:55
Ich habe zu diesem Thema 3 Thesen.

Nr. 1 - Es war früher nicht unbedingt besser

Wie hier auf der ersten Seite bereits geschrieben wurde, zieht sich die Gewalt gegen Mitmenschen durch die gesamte uns bekannte Geschichte - ob die Menschen damals, im Gegensatz zu heute, besonders empathisch waren, lässt sich aus heutiger Sicht leider nicht mehr nachvollziehen. Wenn ich mich allerdings an bestimmte geschichtliche Ereignisse erinnere, lässt sich doch ein deutlicher Mangel an Empathie erkennen - selbstverständlich nicht in allen Bereichen. Aber der Mensch war schon immer ein Meister darin, die Augen vor dem Elend zu verschließen und sich dem Tun der breiten Masse anzupassen. Um nicht aufzufallen, nicht anzuecken und bloß ein Teil der "Herde" zu bleiben - Selbstschutz sozusagen. Ausnahmen gibt es natürlich - die gibt es heute auch, nur brennen sich die negativen Beispiele natürlich sehr viel deutlicher ein als die positiven.

Nr.2 - Der Mensch ist (Klein-)Gruppentier

Hierbei handelt es sich um eine meiner persönlichen Ansichten.
Ich glaube einfach, dass der Mensch im Grunde für ein Leben in kleineren Familienverbänden und Kleingruppen geschaffen ist und das Leben in Großstädten nicht nur unnatürlich ist, sondern auch einen nicht unerhebliche Teil zur heutigen, latenten Aggression beiträgt.
Man braucht sich nur mal andere soziale Tiere anschauen, die uns zum Teil genetisch sehr ähnlich sind. Affen zum Beispiel. Es soll Zeiten gegeben haben, da lebten "wir" gar nicht mal so anders als unsere heutigen, pelzigen Verwandten - und zu solchen Zeiten gab es vor allem den Zusammenhalt in der eigenen Gruppe. Fremde Gruppen und Artgenossen waren nicht selten Feinde und Konkurrenten, wenn es um Ressourcen ging. Natürlich ist dem heute nicht mehr (unbedingt) so, wir leben ziviliert und halbwegs geordnet - dennoch glaube ich persönlich, dass in uns allen noch immer gar nicht mal so wenig "Ursprung" steckt. Daher finde ich es auf eine Art "normal" sich mehr um seine eigene soziale Gruppe (Familie, Freunde) zu kümmern und Fremde erst einmal misstrauisch zu beäugen.

Nr. 3 - Leistungsgesellschaft

Ein weiterer Grund, weswegen ich glaube, dass das Klima rauer wird, ist unsere heutige Leistungsgesellschaft.
Schon als Kind lernt man relativ früh - und das, obwohl sich die Eltern dieser Mechanismen oft nicht bewusst sein - dass man nur dann ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft sein kann, wenn man sich anpasst, Leistung erbringt, tugendhaft lebt. So sehr uns auch die Freiheit propagiert wird - im Grunde leben wir alle mehr oder weniger in ein Korsett aus "sozialem Druck" gepresst, dem wir uns nur sehr schwer und mit vielerlei Nachteilen entziehen können.
So werden immer mehr Menschen in ein Leben getrieben, das von ständiger Suche nach Anerkennung über Leistung geprägt ist. "Sieh her, ich bin besser als XY, schau was ICH erreicht habe." Und wenn es darum geht immer mehr Anerkennung zu ernten, sind andere Menschen leider nicht selten nur störendes Beiwerk auf dem eigenen Welt zur Selbstverwirklichung.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

12.04.2017 um 23:59
@sunshinelight

ich halte es für gefährlich Egoisten nicht zu unterscheiden, denn der Egoismus ist ja nur ein Bruchteil einer Persönlichkeitsstruktur, richtig fieß wird es wenn dazu noch antisoziale Anteile dazu kommen und die sind dann in der Tat nicht überzeugbar!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

13.04.2017 um 00:05
@Hyphaema

schön, endlich jemand der Mal mit Abstand und größerem Blick aufs Ganze schaut, sind Faktoren die tatsächlich auf unser soziales Interagieren Einfluß haben!


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

13.04.2017 um 00:05
@DieSache
Ja, da verweise ich nochmal auf meinen ersten Beitrag.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

13.04.2017 um 00:13
Thema "Egoismus".

Ich finde es wichtig, sich vor Auge zu halten, dass im Grunde jeder von uns egoistisch ist und dass es eigentlich kaum Handlungen gibt, die nicht auch irgendwo egoistisch motiviert sind.
Wir alle sind Wesen mit Bedürfnissen, materieller und sozialer Natur, deren Erfüllung wir anstreben. Ohne einen gewissen Grundegoismus wären wir in dieser Hinsicht gar nicht überlebensfähig, daher ist der Egoismus als solcher eigentlich nicht zwingend negativ.
Selbst Freundschaften oder vermeintlich selbstlose Taten sind egoistisch motiviert - Freundschaften sind doch im Grunde nur ein gegenseitiger Austausch sozialer Bedürfnisse. "Ich schenke dir Aufmerksamkeit, du schenkst mir Aufmerksamkeit. Ich geb dir Anerkennung, du gibst mir Anerkennung." Klingt zwar so gesehen doof und wenig "romantisch" - aber wenn wir mal ehrlich sind, will doch niemand von uns einen Freund, der nur nehmen, aber nicht geben kann.
Selbiges gilt für ehrenamtliche Tätigkeiten, für das Helfen an sich. Ja, wir helfen gern, weil wir anderen eine Freude machen wollen. Wir freuen uns über die Freude des anderen. Aber genauso erfüllen wir damit auch unser Bedürfnis nach Anerkennung und stabilisieren unser eigenes Selbstwertgefühl mit einer "guten Tat", die wir uns positiv anrechnen können.

Problematisch wird der Egoismus aus meiner Sicht erst dann, wenn er eine Person in ihrem Erleben und Handeln so sehr einschränkt, dass sie für die Bedürfnisse anderer kaum noch zugänglich ist. Aber das ist dann schon kein gesunder Egoismus mehr, sondern häufig krankhafter Narzissmus.


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

13.04.2017 um 00:18
@Hyphaema

scheinst mir eine gute und gesunde Sicht zu haben. Freut mich wenn ich solche Beiträge lese, die erkennen lassen dass da jemand ist der auch wirklich mit und über Themen nachdenkt ;)


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Warum gibt es in unserer Gesellschaft kaum Empathie mehr?

13.04.2017 um 00:24
@sunshinelight

nun das Ego liebt positive Gefühle...denke das hat viel mit unserem Belohnungszentrum im Gehirn zu tun und wenn ich mich durch eine Tat, oder ein bestimmtes Handeln gut fühle dann will ich dieses Gefühl auch erleben und bin eben doch nicht gänzlich selbstlos...ist schon was dran!


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