Die Menschen haben heutzutage zu wenig Zeit und zu viel Stress.
Sie denken, dass jeder für sein Leben verantwortlich ist und alles perfekt steuern kann.
Jeder ist sein Glückes Schmied...
Dieses Sprichwort zieht sich durch unser Leben und jeder hat ihn schon mal gehört.
Dass aber einer in seinem Leben mehr Glück hat und von diversen Pechsträhnen verschont geblieben ist, macht ihm einen falschen Eindruck von der Härte eines einzelnen Lebens klar...
Er geht automatisch davon aus, dass es bei jedem anderen genauso sein muss.
Sowas kann mir nicht passieren...
Ein Spruch, den Menschen raus hauen, die glauben, da sie es nie wirklich schwer hatten, alles und jederzeit im Griff zu haben.
Sie reden vom Versagen, von Schwäche. Den Rest wollen sie dann von vornherein schon nicht sehen.
Intoleranz und Desinteresse.
Dass jeder aber unterschiedliche Lebensweisen, Charakterzüge, Belastbarkeiten und Lebensumstände aufweist, wird gerne mal verdrängt, ignoriert.
Ich kann es doch auch, also können sie das doch auch.
Selbst wenn man mal guckt, wie die Formel aufgebaut ist, gehen viele davon aus, dass Erfolg viel mit sich selber zu tun hat.
Wenn was geschaffen werden muss, gibt es nur einen selber.
Das mag irgendwo richtig sein, denn man hat ja immer sein eigenes Leben.
Aber diese Formel vergisst viel:
1. Sie geht von einem ganz bestimmten Ausgangspunkt aus. Nämlich, dass jeder die gleichen Vorraussetzungen hat.
BelastbarkeitFähigkeitMöglichkeit
2. Dass jeder in einer heilen Welt lebt. Also keine Schicksalschläge (Pech), was dem Glück nun wieder im Weg steht. Oder dass man alleine ist, einfach keine Begleitung und Unterstützung hat.
Dass man keine gesundheitlichen Probleme hat (was auch wieder mit Glück zu tun hat).
Es wird gerne mal so manches übersehen.
Leute werden alle über einen Kamm geschert.
Als wäre alles bei jedem gleich.
Dass die Empathie bei vielen Kriegen und Opfern fehlen mag, mag an der Häufigkeit der Geschehnisse liegen.
Natürlich ist das schrecklich. Aber wie kommt das bei uns an?
Vergleiche:
Du guckst einen Film.
Da werden alle zwei Minuten Menschen weggeballert.
Findest du das traurig?
In einem weiteren Film stirbt im ganzen Film nur ein Mensch.
Das trifft einen mehr, als wenn es alle zwei Minuten passiert.
Lies in der Zeitung über einen einzelnen Menschen, der tot ist, lies danach einen Artikel, wo Hunderte gestorben sind.
Du siehst da einfach nur eine Zahl.
Bei einem einzelnen hast du mehr Zugang, da dies näher ist.
Es gibt einen Namen, ein Alter und eine Geschichte.
Du hast was greifbares.Es gibt aber auch Menschen, die wollen das gar nicht an sich ran lassen.
Sie wollen auf sich und ihr näheres Umfeld schauen.
Wenn da was passiert, ist es noch mal viel näher.
Aber auch da kann es passieren, dass es vielen Menschen nicht so sonderlich trifft.
Entweder haben sie schon vieles gesehen und sind deswegen weniger tangierend, oder es ist eine andere Begründung vorhanden.
Die Gefühle eines Menschen sind jeweils unterechiedlich.
Es gibt die besonders Mitgühlenden. (Die Hochsensiblen)
Oder es gibt die, die ausgewogener Ausgeprägten oder es gibt die weniger Ausgeprägten.
Und auch da finden sich die gleichen Fälle wieder, die ich oben ausgeführt habe.
Die, die wirklich alles mitnimmt, die Hochsensiblen, sind die, die sich in fast alles rein versetzen können.
Sie erleben es fast mit.
Wikipedia: HochsensibilitätDie weniger ausgeprägten können das einfach nicht nachfühlen, selbst, wenn sie nur irgendwie wollen würden.
Dazu gibt es die narzisstische Persönlichkeitsstörung.
Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist dagegen eine tiefgreifende Störung der Persönlichkeit, bei der ein mangelndes Selbstwertgefühl und eine starke Empfindlichkeit gegenüber Kritik bestehen. Diese Merkmale wechseln sich mit einer auffälligen Selbstbewunderung und übersteigerten Eitelkeit und einem übertriebenen Selbstbewusstsein nach außen hin ab. Letzteres dient den Betroffenen dazu, ihr geringes Selbstwertgefühl zu kompensieren. Darüber hinaus können sie sich schlecht in andere Menschen einfühlen.
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/persoenlichkeitsstoerungen/narzissmus/Da gibt es noch die Dissoziale Persönlichkeitsstörung.
http://symptomat.de/Dissoziale_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung_und_PsychopathieBetroffene der antisozialen oder dissozialen Persönlichkeitsstörung, kurz APS genannt, missachten in ihrem Verhalten soziale Normen und besitzen kein oder wenig Einfühlungsvermögen. Das Verhalten Betroffener kann nicht durch positive oder negative Verstärkung von Außen geändert werden, im Gegenteil wird Bestrafung Trotzreaktionen auslösen. Die Psychopathie ist eine schwere Form der antisozialen/dissozialen Persönlichkeitsstörung. Quelle: http://symptomat.de/Dissoziale_Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung_und_Psychopathie
Alles in allem gibt es Menschen, die sehr unterschiedlich sind.
Die Bandbreite ist groß.
Auch mangelnde Zeit und Stress und Druck trägt zu weniger Emotionlität bei Menschen bei.
Heute musst du alles können und besonders schnell, da rutscht der Fokus mehr auf sich als auf andere.
Als Ellbogengesellschaft wird eine als abzulehnend verstandene Gesellschaftsordnung bezeichnet, die auf Egoismus, Konkurrenz, Rücksichtslosigkeit und Eigennutz basiert und bei der also die sozialen Denkweisen und Verhaltensnormen unterentwickelt sind.
Wikipedia: EllenbogengesellschaftDas ist leider so. Wirklich leider.
Nur inwiefern sich das ändern lässt...
Aufgrund der Individualität der Menschen ist es schwierig, ein einziges System auf alle zu pressen, das zudem immer noch enger wird.
Das habe ich schon mal in einem anderen Thread erwähnt, aber es passt auch hier.